Ewiger Fluch - neue Chance?

Reinkarnation. Der Glaube an die Wiedergeburt hat sich verändert, ist aber aktueller denn je.

Vortrag als Video zum Nachsehen:

https://www.weltanschauungsfragen.at/vortragsreihe

 


 

Der Kirchenaustritt und seine Folgen


Ausgabe Nr. 20

Frage an den Brückenbauer: „Ist ein Austritt aus der Kirche rechtlich und sakramententheologisch möglich? Bei der Eingliederung in die konkrete christliche Gemeinde ist doch das Sakrament ein unauslöschbares Prägemal. Gibt es also einen heilenden, barmherzigen und toleranten Jesus auch außerhalb der Gemeinschaft der Kirche?“

Menschen treten aus der katholischen Kirche aus und haben dabei sehr unterschiedliche Vorstellungen über die Bedeutung dieses Schrittes. Da gehen die Meinungen von „Mit Jesus und der Kirche will ich nichts mehr zu tun haben“ bis „Das ist nur ein rechtlicher Schritt ohne Bedeutung für meinen Glauben“. Wie sieht das denn die Kirche selbst?

Das Sakrament der Taufe (und der Firmung) ist tatsächlich unauslöschlich, daran kann auch ein Kirchenaustritt nichts ändern. Bedeutungslos ist er dennoch nicht.

In einer Familie sind Geschwister untereinander unauslöschlich verbunden

Mir hilft das Bild von der Familie. Es erscheint mir deshalb so angemessen, weil Jesus dazu aufgefordert hat, Gott als Vater anzusprechen. Daraus ergibt sich, dass wir einander vor Gott Schwestern und Brüder sind: In einer Familie sind Geschwister untereinander und mit den Eltern durch unauslöschliche Blutsbande verbunden. Dennoch kommt es vor, dass sich Einzelne aus der Gemeinschaft der Familie entfernen. Manche gehen aufgrund von Verletzungen auf Distanz, andere sind wegen Missverständnissen verstimmt, andere brechen den Kontakt ganz ab. Damit ändert sich zwar nichts an der Blutsverwandtschaft, sehr wohl aber und in schmerzlicher Weise an der Verbundenheit. Das sehe ich als Analogie zum Kirchenaustritt: Die „Blutsbande der Taufe“ bleiben bestehen, aber die Verbundenheit ist verloren gegangen.

Jetzt mag man rückfragen, ob denn die soziale Verbundenheit für den Glauben so wichtig wäre. Ja, ist sie, denn es ist nicht möglich, ohne Kirche mit Jesus Christus in Beziehung zu bleiben. Damit meine ich nicht nur die röm.-kath. Kirche, sondern die ökumenische Fülle christlicher Gemeinschaften. Weil Gott in Jesus Mensch geworden ist und der Mensch ein Sozialwesen ist, führt der Glaube an Jesus notwendigerweise und immer hin zu einer christlichen Gemeinschaft. Diese fehlt, wenn man als Getaufter „ohne religiöses Bekenntnis“ lebt, und damit fehlt ein wesentliches Moment des Jesus-Glaubens, des Christlichen.

Autor:
  • Stephan Turnovszky

Was brauchen junge Menschen

 https://www.dersonntag.at/artikel/was-brauchen-junge-menschen/

Gedanken zum Kreuzweg

Maria-Theres und Andreas Welich leben in Wien und sind seit vielen Jahren hauptamtlich und ehrenamtlich in der Kirche engagiert. Maria-Theres ist diplomierte Erwachsenenbildnerin, Gemeindeberaterin und Organisationsentwicklerin, Andreas arbeitet als Krankenhausseelsorger.

Unser christlicher Glaube ist kein der Welt entrücktes Wohlfühl-Rezept und hat im Fokus auch nicht den zunehmend ambivalenten Trend der Selbstoptimierung. Wenn wir auf unser Zentrum schauen, erkennen wir Jesus Christus, der auf unserer Welt gelebt hat und geliebt, der Menschen geheilt und die Frohe Botschaft verkündet hat, der jedoch verurteilt wurde und am Kreuz gestorben ist. Wir lernen durch ihn zwei Dinge: Hingabe und Treue.

In die Kreuzwege dieser Welt ist trotz allem hineingeschrieben: „Gott ist treu“. Das mag paradox wirken bei all dem Leid, das zu jeder Zeit geschieht und alle Grenzen des Erträglichen viel zu oft überschreitet.

Das Wesentliche in unserer christlichen Spiritualität besteht darin, bis ins Äußerste mit Gott verbunden zu bleiben. Hoffen, glauben, lieben, vertrauen – bis zuletzt. Durch alles Unbegreifliche hindurch.

Wir leben und erleben das Kreuz und Kreuzwege – mitten in der Welt, mitten im Leben.

Möge uns Christus immer wieder aufs Neue bestärken, in der Liebe zu bleiben.

Die Fastenzeit schenkt uns die Einladung zur Reduktion auf das Wesentliche und das Geschenk der Umkehr. Umkehr verändert Blickwinkel und Perspektive. Den Kreuzweg in dieser geprägten Zeit zu beten, bedeutet für uns „Hinkehr“ zu Jesus Christus, bedeutet für uns Eintauchen ins Vertrauen und in die Treue. Es bedeutet für uns vor allem auch, unsere Augen noch mehr zu öffnen für die vielfältigen Kreuzwege von Menschen und Völkern heute und diese im Gebet und in solidarischer Nächstenliebe ein Stück mit zu tragen.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

Autor:
  • Maria-Theres und Andreas Welich

Auf der Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens

zahlreiche Erfahrungen mit Menschen an den Rändern der Gesellschaft prägen und begleiten Markus Inama auf seiner spirituellen Suche. In einem Wiener Obdachlosenheim lernt er die Jesuiten kennen und tritt in den Orden ein. Immer wieder ist er an sozialen Brennpunkten tätig. Vier Jahre lang wird Bulgarien sein Zuhause. Er organisiert den Aufbau eines Sozialzentrums in Sofia, um Kindern und Jugendlichen, die auf der Straße oder in einem der Armenviertel leben, einen Zufluchtsort zu bieten.

https://www.dersonntag.at/artikel/auf-der-suche-nach-dem-tieferen-sinn-des-lebens/


Stationen des Lebens von Benedikt XVI.

EIN EINFACHER ARBEITER
Ausgabe Nr. 1

Warum unser Kind an das Christkind glauben soll

Immer wieder höre ich, wie Eltern überlegen, ob sie dem Kind vom Osterhasen, Nikolaus, Weihnachtsmann oder Christkind erzählen sollen, ob es daran glauben soll. Soll es? Oder nicht!?

Eine Freundin hat mir letztens erzählt, wie sie als Kind herausgefunden hat, dass es keinen Osterhasen gibt – und ich habe gesehen, wie sie nochmals diese Enttäuschung von damals gespürt hat. Mit der Frage: wenn mich meine Eltern in diesem Punkt angelogen haben – wo dann noch??

Nicht für alle Kinder ist das Herausfinden mit Enttäuschung verbunden, ich selber habe z.B. keine negative Erinnerung daran. Ich habe es nur immer sehr verdächtig gefunden, dass der Nikolaus die gleichen Schuhe hatte wie mein Papa!

Ich finde es gut, bei der Wahrheit zu bleiben

In der Jungschar habe ich in Bezug auf Nikolausbesuche gelernt, dass man sich vorstellen soll mit: Ich bin … und ich habe mich heute als Nikolaus verkleidet. Oder dass man sich vor den Kindern einkleidet und dann gleich erklären kann, was ein Bischof so alles anzieht. Der Nikolaus ist trotzdem sehr eindrücklich mit seiner hohen Mütze und dem edlen Gewand.

Ich finde es gut, bei der Wahrheit zu bleiben. Die Feste, z.B. Weihnachten, sind trotzdem aufregend genug. Und man kann auch gut unterscheiden zwischen Menschen, die wirklich gelebt haben – z.B. der Nikolaus – und erfundenen Figuren, wie Osterhase und Weihnachtsmann.

Das Christkind bringt uns, wenn wir es lassen: Frieden. Freude. Geborgenheit.

Ich würde es meiner Tochter so erklären: Der Weihnachtsmann, das sagt man so, dass es den gibt, aber der ist wie eine Figur aus einem Märchen, wie die Biene Maja oder Rumpelstilzchen oder Elsa. Der Nikolaus, den hat es wirklich gegeben, früher. So wie mein Urli-Opa, den hab ich auch nicht mehr kennengelernt, aber der hat auch wirklich gelebt. Der Hl. Nikolaus war ein Bischof der in Kleinasien (heutige Türkei) gelebt hat und vielen Menschen geholfen hat.

Und das Christkind!?

Wir Christen glauben, dass es das Christ(us)kind wirklich gibt! Es ist kein blondes Engelchen, das den Christbaum schmückt und das beim Fenster vorbeifliegt und das man blöderweise immer genau verpasst. Christ-Kind ist ein anderes Wort für Jesus als Kind, Jesus als Baby.  Und es bringt uns wirklich Geschenke! Keinen Roller, kein Tiptoi-Buch und kein Lego-Technik.  Das Christkind bringt uns, wenn wir es lassen: Frieden. Freude. Geborgenheit. Angenommen sein. Sich geliebt wissen. Geduld. Hingabe. Demut. Sich respektiert wissen. Freiheit. Verbundenheit. Leichtigkeit. Heilung. Liebe. Ich wünsche dir von Herzen, dass Jesus in deinem Leben ankommen darf. Immer wieder, jeden Tag.


Kardinal zieht Bilanz des Papstbesuchs. "Unglaubliche Stärkung" für christliche Migranten vor Ort, aber auch Botschaft der Wertschätzung für die Muslime.

Kardinal Christoph Schönborn hat am Montag bei der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Michaelbeuern nochmals ein Resümee seiner Teilnahme am Papstbesuch in Bahrain und am "Bahrain Dialog Forum" gezogen. Franziskus habe in Bahrain die Menschen in mehrfacher Weise in ihrer Würde gestärkt, so Schönborn.

Der Besuch des Papstes und seine Botschaft habe zum einen eine "unglaubliche Stärkung" der Katholiken vor Ort bedeutet. Zum ersten Mal konnten die Christen offiziell und öffentlich im Stadion von Bahrain eine Messe feiern und ihren Glauben in dieser Form leben, so Schönborn gegenüber Kathpress. Er habe in den Gesichtern der Menschen eine "unglaubliche Freude" gesehen, dass sie mit dem Papst feiern konnten, der sie dazu ermutigte, in ihrer so schwierigen Lebenssituation ein christliches Lebenszeugnis zu geben.

Papst Franziskus habe mit seinem Besuch aber auch eine Botschaft der Wertschätzung für die Muslime verbunden, so Schönborn. Viele Muslime würden darunter leiden, dass sie nur mit Terrorismus in Zusammenhang gebracht würden. Der Papst sei ihnen mit seiner Botschaft der Freundschaft entgegengekommen. Zudem habe er auch - indirekt - zur Versöhnung zwischen Sunniten und Schiiten aufgerufen.

Was von dem Besuch bleibt, seien vor allem auch die Bilder, zeigte sich der Kardinal überzeugt: "Der König von Bahrain, flankiert von Papst Franziskus und vom Kairoer Großimam Ahmed al-Tayyeb. Dieses Bild spricht so stark, das wird in der gesamten Arabischen Welt gesehen."

Ganz besonders deutlich spürbar sei auch die Freundschaft zwischen dem Papst und dem Großimam gewesen, auch das werde in der islamischen Welt sicher wahrgenommen, so der Kardinal: "Es geht dem Papst nicht nur um Dialog, sondern zuerst einmal vor allem auch um Begegnung, auf der Ebene von Mensch zu Mensch." Der Papst vertraue auf die Kraft der Begegnung. "Dieses tiefe Vertrauen, dass diese Begegnung möglich ist, das ist der Kern der Botschaft von Papst Franziskus."

 Der Papst habe freilich auch viele entscheidenden Fragen und Themen angesprochen; so etwa die Todesstrafe, soziale Fragen, Frauenrechte oder den Waffenhandel. Ob die Worte des Papstes entsprechend Beachtung finden werden, könne man derzeit nicht sagen, "aber sie sind gesagt worden, das ist das Entscheidende", so Schönborn. Es gebe jedenfalls in Bahrain und anderen Staaten der Arabischen Halbinsel Schritte hin zu einer Öffnung und mehr Religionsfreiheit. Kardinal Schönborn nahm vergangene Woche am "Bahrain Dialog Forum" und an zentralen Besuchsprogrammen von Papst Franziskus teil.

Von einem großen positiven Echo in Bahrain - abseits diplomatischer Nettigkeiten - sprach auch der Nahost-Berater von Kardinal Schönborn, Manuel Baghdi, der den Kardinal nach Bahrain begleitet hatte. Baghdi verwies zum einen auf die offizielle Berichterstattung in den Medien vor Ort. Abseits des offiziellen Besuchsprogramms fanden Schönborn und Baghdi aber auch Zeit, einen Basar zu besuchen, wo es zu vielen herzlichen Begegnungen mit den Einheimischen gekommen sei.

erstellt von: red/kathpress
08.11.2022

Kulinarische Hinführung zur Heiligen Schrift

Die Bibel ist wie gutes Essen und Trinken

Auf köstliche Weise verknüpft Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, in ihrem neuen Buch ein gutes Festessen – inklusive echter Rezepte – mit einer Einführung in die vielfältige Welt der Bibel.

Genossen wird neben dem 11-gängigen Menü, das Sie nachkochen können, das Buch der Bücher: die Bibel. „Denn die Bibel kann und will Nahrung sein. Wenn man sie richtig genießt“, schreibt Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, in ihrem Vorwort. Die Bibel als Speise zu genießen, hat in der Bibel Tradition. Ezechiel wurde von Gott zu Beginn seines Wirkens aufgefordert, die Schriftrolle zu essen, die Gott ihm gab. In Ezechiel 3, Vers 3, heißt es: „Menschensohn, gib deinem Bauch zu essen, fülle dein Inneres mit dieser Rolle, die ich dir gebe!“ Ezechiel aß sie und sie wurde in seinem Mund „süß wie Honig“. Erst danach wurde der Prophet zu seinem Volk gesendet.

Von Aperol bis Kräuterschnaps
Die elf Gänge beginnen mit dem Aperitif: Aperol Spritz. Dazu gibt es Texte, die im Gesamten ein hochwertiges Buch ergeben, das in ein geglücktes Leben einstimmen will und von einem liebevollen Geber geschenkt wurde. Es folgen Gebäckkörbchen, ein gemischter Vorspeisenteller, die Suppe, ein Zwischengericht, das Hauptgericht, die Sättigungsbeilage, Gemüsebeilage, Dessert, Kaffee und als Gang 11 ein Digestif: der Kräuterschnaps. Was die Bibel anlangt, so finden sich hier Texte, deren heilsame Grundbotschaft durch Aktualisierungen und unsere eigenen Vor-Urteile entweder angereichert oder vergiftet werden. „Auch der Bibelgenuss sollte in einem etwas gehobenen Raum vor sich gehen, der mich in eine besondere Stimmung versetzt. Die achtsame Ausgestaltung, die einladenden Details und das weitgehende Ausblenden von Hintergrundgeräuschen sorgen für ein spirituelles Ambiente“, schreibt Birnbaum. „Idealerweise bin ich in guter Gesellschaft beim Bibellesen. Sei es, weil ich mit anderen lese, sei es, weil ich Auslegungen und Kommentare anderer als Gesprächspartner hinzuziehe, sei es, weil ich versuche, im Gebet mit Gott ins Gespräch zu kommen.“

mehr auf:  https://www.meinekirchenzeitung.at/wien-noe-ost-der-sonntag/c-glaube-spiritualitaet/die-bibel-ist-wie-gutes-essen-und-trinken_a39612?ref=curate#gallery=null


Nachrichten aus dem Vatikan

Schwerpunkt: Papst Franziskus 

https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/schwerpunkt/papstfranziskus


Schöpfungsverantwortung

Im September wird in der Katholischen Kirche für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Gaben der Natur hingewiesen. Wir Menschen sind angewiesen, das, was dieses Sandkorn in der unendlichen Weite des Weltalls uns bietet, sorgsam für alle Menschen und alle Lebewesen zu pflegen und nichts zu zerstören. Der Mensch braucht das Zusammenspiel aller Kräfte. Er ist eingebunden in die Veränderungen dieser Erde. Mehr darüber? - siehe Link

https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/magazin/schoepfungsverantwortung


Meinung

Erneuerung der Kirche durch Anpassung?

Klaus Küng (81) ist emeritierter Bischof der Diözese St. Pölten.

Die Forderung nach Erneuerung der Kirche ist in aller Munde. Die große Frage lautet: Worin besteht sie? Wahr ist, dass wir eine Zeit starker Veränderungen erleben. Verliert die Kirche den Anschluss? Hat sie ihn schon verloren?

Viele verlangen, die Kirche müsse sich anpassen. Anpassen an wen? Einfach an die Gegebenheiten von heute?
Durch die Anforderungen der Arbeit und andere Umstände verlieren viele Gott aus dem Blick und geraten leichter denn je in alte und neue „Knechtschaften“. Die Menschen haben fast alles und sind dennoch nicht glücklich. Die Sehnsucht, die wir im Herzen tragen, weil wir von Gott stammen und zu Ihm hin unterwegs sind, wird nicht erfüllt.

Christus ist anziehend, auch heute. Er führt zum Vater. Durch ihn hat jeder Mensch eine Chance, auch der Allerschwächste, Fehlerhafteste. Und die Kirche? Ist auch sie anziehend? Nach meiner Beobachtung Ja. Nicht alle Kirchen leeren sich, manche füllen sich, auch bei uns.

Die heutige Zeit ist vor allem ein Ruf zur klaren Identität und zur Authentizität, jedenfalls zum Streben danach. Dies betrifft die Kirche und jeden Christen. Alle, Frauen und Männer, Junge und Alte sind Hoffnungsträger für ihre Familien und Arbeitskollegen, für Kirche und Gesellschaft, wenn sie Christus im Herzen tragen. Papst Franziskus wird nicht müde, Eltern nahezulegen, dass sie ihren Kindern keine langen Predigten halten sollen, wichtig sei nur, dass sie ihre Berufung leben. Dann werden fast immer ihre Kinder den Weg finden. In der Folge entstehen weitere christliche Familien und kommen geistliche Berufe.

Aber sind es nicht doch nur wenige, die auf Ihn hören, die Ihn tatsächlich im eigenen Leben aufnehmen? War es nicht immer so, dass es bei wenigen begonnen hat? Wir sind aber gar nicht so wenige. Christus hat es prophezeit, dass die Kirche niemals untergehen wird, und wie seinen Jüngern ruft er uns zu: „Habt Mut, ich habe die Welt besiegt.“


Ein kurzer Überblick über die Geschichte unserer Erzdiözese.

Die österreichischen Herzöge aus der Familie der Babenberger, und nach ihnen die Habsburger, unternahmen mehrere erfolglose Anläufe zur Gründung eines vom Bistum Passau unabhängigen Bischofssitzes in Wien. Die kanonische Gründung des Bistums Wien erfolgte schließlich am 18. Jänner 1469 durch die päpstliche Bulle "In supremae dignitatis specula". Die Pfarrkirche St. Stephan wurde zur Kathedrale und das seit 1365 dort angesiedelte Kollegiatkapitel zum Domkapitel. Das junge Stadtbistum umfasste drei Stadt- und vierzehn angrenzende Landpfarren. Die dementsprechend überschaubaren diözesanen Finanzmittel gepaart mit politischen und religiösen Unruhen führten dazu, dass das Bistum anfangs durch Administratoren verwaltet wurde und erst 1513 der erste Bischof von Wien sein Amt antrat.

Dessen Amtszeit und die seiner Nachfolger war auf politischer und religiöser Ebene durch den Konflikt zwischen der Reformation und der römischen Kirche geprägt, während sie auf diözesaner Ebene versuchten eine funktionierende Verwaltung aufzubauen. Erschwert wurde dies durch drei Katastrophen des 17. Jahrhunderts: den Dreißigjährigen Krieg, einem Pestausbruch 1679 und die zweite osmanische Belagerung 1683. Doch aus den Kirchenruinen wurden wieder Gotteshäuser und für das Bistum brachen bessere Zeiten an.

Wien - Sitz eines Erzbischofs und Metropoliten

Am 1. Juni 1722 wurde mit habsburgischem Zuspruch die päpstliche Bulle „Suprema dispositione“ ausgestellt, die Wien zu einem Erzbistum erhob. 1729 stimmte auch das Bistum Passau dem neuen Status quo zu und trat Gebiete an das Erzbistum Wien ab. Die weiteren Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts waren geprägt vom habsburgischen Staatskirchentum, was ein noch nie zuvor dagewesenes Hineinregieren der Potentaten in kirchliche Belange bedeutete. Besonders schmerzhaft für das Erzbistum war die Aufhebung vieler Klostergemeinschaften in und um die Stadt Wien. Doch hielt die Regulierung der Diözesangebiete in Österreich für das Erzbistum Wien immerhin einen territorialen Zugewinn bereit.

Die Erzdiözese Wien seit dem 19. Jahrhundert

Am Beginn des 19. Jahrhunderts wirkte der Hl. Klemens Maria Hofbauer als Seelsorger in Wien und viele neue karitative Orden ließen sich in der Stadt nieder. Die katholische Kirche in der Habsburgermonarchie war nach Jahrzehnten des Staatskirchentums eng mit der staatlichen Verwaltung verzahnt. Dem Erzbischof der k. u. k. Residenzstadt Wien kam durch seine Nähe zum Kaiser eine Schlüsselposition in der komplexen Beziehung zwischen Monarch und Kirche zu.

Die nicht immer harmonische Zusammenarbeit zwischen dem Erzbistum und der Donaumonarchie endete 1919 abrupt.

In der Zwischenkriegszeit wurde das soziale Engagement der Erzdiözese immer wichtiger. Doch mit dem Aufstieg des Austrofaschismus kehrte das Staatskirchentum zurück. Unter dem darauffolgenden nationalsozialistischen Regime versuchten Vertreter der Erzdiözese den Unterdrückten zu helfen wo es nur ging. Die „Erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken“ verhalf hunderten Menschen zur Flucht.

Die Nachkriegszeit wird vor allem durch das Bild des ausgebrannten Stephansdomes symbolisiert. Aber mit dem Wiedererklingen der Pummerin 1952 erhob sich auch das kirchliche Leben aus dem Schutt des Krieges. Es galt nun alte Wunden zu versorgen und zwischen Parteien und Religionen neue Brücken zu bauen. Der interreligiöse Dialog entwickelte sich zu einer zentralen Aufgabe der Wiener Erzbischöfe.

Die Erzdiözese heute

Aussöhnung und Entschuldigung waren auch in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts von zentraler Bedeutung, allerdings galt es nun Missstände innerhalb der Kirche offen anzusprechen, diese zu beseitigen und um Vergebung bei jenen zu bitten, die eine ungerechte Behandlung erfahren hatten.

Das soziale Engagement für Familien und Menschen in Not ist neben der Seelsorge die zentrale Aufgabe des Erzbistums. Gleichzeitig macht sich die Erzdiözese Wien daran ihre Strukturen an eine neue globale und vielfältige Gegenwart anzupassen. Für ihre 1.135.072 KatholikInnen (Stand: 2020) entsteht ein neues auf die moderne Seelsorge hin ausgerichtetes Pfarrnetz.

erstellt von: Diözesanarchiv der Erzdiözese Wien

Die Französin gründete neben dem Werk der Glaubensverbreitung auch den Lebendigen Rosenkranz - trotz der damals bestehenden Hindernisse für weibliches Engagement. Wallner attestierte Jaricot "ein unglaubliches Organisationstalent": Zuletzt hätten 2,4 Millionen Franzosen im Lebendigen Rosenkranz mitgebetet.

Missio-Nationaldirektor P. Wallner zur bevorstehenden Seligsprechung der französischen Missionarin: Wir brauchen eine kirchliche Hierarchie, die Charismen von Männern und Frauen, Geweihten und Ungeweihten zulässt. Österreich braucht missionarischen Impuls aus Afrika.

"Wir wären heute nicht Weltkirche ohne diese Frau": Mit diesen Worten hat "Missio"-Nationaldirektor P. Karl Wallner Pauline Marie Jaricot (1799-1862), die Gründerin der Päpstlichen Missionswerke (Missio) gewürdigt, die am kommenden Sonntag seliggesprochen wird. Die Französin gründete neben dem Werk der Glaubensverbreitung auch den Lebendigen Rosenkranz - trotz der damals bestehenden Hindernisse für weibliches Engagement. Wallner attestierte Jaricot "ein unglaubliches Organisationstalent": Zuletzt hätten 2,4 Millionen Franzosen im Lebendigen Rosenkranz mitgebetet. Und auch gespendet. "Man bedenke: Damals gab es noch keinen einheimischen Klerus in Afrika, die ersten Priester wurden erst 100 Jahre später geweiht", so Wallner.

Der Heiligenkreuzer Zisterzienser äußerte sich im Interview der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" anlässlich der Seligsprechung und auch des 100-jährigen Bestehens von Missio. 1819 gründete die 23-jährige Pauline Jaricot den Lyoner Missionsverein (ab 3. Mai 1922 offiziell "Werk der Glaubensverbreitung"). Ihre Idee der Spendenhilfe fand schnell Widerhall außerhalb Frankreichs, auch in Österreich. Dabei wurde Jaricot "in eine der dramatischsten Situationen der Kirche in Frankreich hineingeboren", wie P. Wallner erinnerte. Hunderte Priester und Ordensleute seien im Zuge der Französischen Revolution gestorben, die Kirchen zu Ruinen geworden. Zunächst sei die junge Pauline "eine Modepuppe, man könnte sagen eine 'Lady Gaga' ihrer Zeit", gewesen. Eine innere Bekehrung mit 17 Jahren sei jedoch zum Wendepunkt ihres Lebens geworden.

Nach den Worten des Nationaldirektors liebt es Gott in schwierigen Zeiten, "Neues und Überraschendes zu wirken - und in diesem Fall durch eine Frau". Jaricots Impuls für Gebet und Spende hängten nicht ab vom Weiblichen, so Wallner. "Aber wir brauchen unbedingt solche Leute und wir brauchen auch eine Hierarchie, die das zulässt." Denn "das Fleisch und der Atem der Kirche" seien die Charismen, die der Heilige Geist "an Männer und Frauen, an Geweihte und Ungeweihte" verteilt.

"Tote Strukturen" in heimischer Kirche entsorgen

In Afrika erlebe er ein anerkanntes Priestertum, das "die Dynamik der Gläubigkeit, die bei den Leuten da ist, nicht behindert, sondern fördert", betonte der Missio-Austria-Chef. "Ich erlebe dort eine Kirche, wo das gemeinsame Priester- und Prophetentum viel besser erkannt wird." Hierzulande mangle es der Kirche an einem gläubigen, verkündigenden, missionarischen Laientum. "Nicht der Priestermangel ist bei uns ein Problem, wie man uns seit Jahren weismachen will, sondern es ist der Laienmangel", hielt Wallner fest.

Der Kirche schrieb er ins Stammbuch: "Wir reden viel, wir beschäftigen uns sehr viel mit uns selbst, aber oft fehlt das Zugehen auf die Leute." Jesus habe keine Gremien gebildet, er habe die Apostel persönlich abgeholt. Doch statt dieser für einen lebendigen Glauben unbedingt erforderlichen persönlichen Beziehung mit Jesus gebe es "viele tote Strukturen in der Kirche, die man wirklich entsorgen müsste". Die Ressourcen sollten "für Lebendiges" verwendet werden. P. Wallner regte katholische Großveranstaltungen zur Stärkung des Wir-Gefühls an. "Der letzte Katholikentag war 1983 - ich täte mir wünschen, dass wir einmal im Jahr ein Stadion füllen mit 20.000 Menschen."

Von Afrikas Kirche lernen

Ungeachtet der weltkirchlichen Ausrichtung von Missio sehe er sich "primär als Missionar für Österreich", sagte der Nationaldirektor. Er "leide furchtbar darunter, dass der Glaube so schwach geworden ist" und die Kirche so negativ gesehen werde.

Sein Wunsch zum 100. Geburtstag von Missio wäre, "den Blick auf das Positive zu weiten". In vielen Ländern sei die Kirche, obwohl bedrängt und arm, "ein Hoffnungszeichen, eine Oase des Friedens, des Sinnes, des Heiles". Er würde am liebsten alle, die in der Kirche etwas zu sagen haben, nach Afrika mitnehmen, erklärte Wallner. Dort gebe es keine großen Organisationsstrukturen, die "zu einem Korsett geworden" seien, statt die Dynamik zu befördern. "Meine Hoffnung ist, dass die Kirche in Österreich durch starke Päpstliche Missionswerke wieder mehr Aufmerksamkeit und Interesse bekommt und dass wir dadurch therapeutisch und antidepressiv auf diese Situation der Kirche in Österreich wirken", so Wallner abschließend.

Eisenstadt feiert "Powerfrau" Jaricot

Am 22. Mai 2022 wird Pauline Jaricot, nach den Worten des Missio-Nationaldirektors eine "Powerfrau", in ihrer Heimatstadt Lyon seliggesprochen. Die Diözese Eisenstadt zelebriert dieses Ereignis mit einer Festmesse und Gebetsvigil am Vorabend der Seligsprechung, 21. Mai 2022, um 18.30 Uhr im Martinsdom in Eisenstadt. Zelebrant ist Generalvikar Michael Wüger, wie die Diözese am Mittwoch ankündigte.

erstellt von: red/kathpress

„Vergnügen, ja Freude ist der Ursprung des Spieles“
(Stefan Kiechle SJ)

„Vergnügen, ja Freude ist der Ursprung des Spieles“ (Stefan Kiechle SJ). Spielen verbindet, macht Spaß und holt uns aus dem Alltag. Spiele können ganz nebenbei aber auch Wissen vermitteln. Der SONNTAG hat sich umgesehen nach biblischen Spielen, die zu Hause, im Religionsunterricht oder in der Jungschargruppe für spielerische Spannung sorgen.

Beim Brettspiel „Schalom“ geht es darum, auf den Spuren der Israeliten in die Zeit der Wüstenwanderung des Volkes Gottes einzutauchen. Dabei wird u. a. mit Kamelen und Schafen gehandelt, der Jordan überquert und das Land Kanaan immer mehr eingenommen – Ausgangspunkt ist natürlich der Berg Sinai. Auch Opfergaben müssen hin und wieder abgegeben werden... Ziel ist es, mit dem Erwerb von Feldern, die für biblische Orte und Stämme stehen und dem Bau von Brunnen und Stadtmauern zu einem der größten Stämme Israels zu werden. „Shalom“ vermittelt spielerisch biblisches Wissen aus dem Alten und Neuen Testament. Geeignet ab 9 Jahren und für 2 bis 6 Spieler, sollte man genügend Zeit für Vorbereitung und Spieledauer einplanen.

„Shalom war das erste Spiel, das 1989/90 im Uljö-Verlag veröffentlicht wurde. Gleichzeitig startete der Verlag damit auch die Produktsparte ,Spiele‘. 2022 erscheint Shalom in der 11. Auflage“, erzählt Kathrin Stricker vom Uljö-Verlag dem SONNTAG. „Mittlerweile bietet der Verlag ein breites Spektrum von christlichen Spielen an: von Holzpuzzles für die Allerkleinsten bis hin zu Quartettspielen für unterwegs über Wissens-, Geschicklichkeits-, und Gesellschaftsspielen z.B. für Jungschar-Gruppen.“

Spaß und Spannung rund um biblische Themen verheißt auch „Das große Quiz zur Bibel“ bei dem Kinder ab 7 Jahren mitmachen können. In diesem Familienspiel geht es nicht nur um Bibelwissen, sondern auch darum, die Mitspielenden richtig einzuschätzen. „Das große Quiz zur Bibel“ ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet. Während erfahrene Spieler die schwere Spielvariante wählen können, gibt es für Kinder und frische Bibel-Entdecker eine Variante mit leichteren Fragen.

Zu Hause und in der Jungschar
Mit Spielfiguren aus Holz und einem Würfel führt das Spiel „Bibel-Entdecker“ durch 47 liebevoll gemalte Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Spielerisch werden hier die wichtigsten Begebenheiten aus der Bibel beginnend bei der Erschaffung der Welt bis zu Tod und Auferstehung Jesu nähergebracht. „Gerade die Jüngsten lernen beim gemeinsamen Spielen im Kreis der Familie, z. B. bei dem Spiel ,Bibel-Entdecker‘, die wichtigen Begebenheiten aus dem Alten und Neuen Testament kennen“, meint Kathrin Stricker über das von ihr entwickelte Spiel für 2 bis 6 Spieler (ab 7 Jahren).

Etwas größere Kinder und Erwachsene erleben vielleicht beim Gesellschaftsspiel „Bibelthriller“ besonders viel Spaß und Spannung. Zu Beginn dieses Kartenspiels wird von jedem Mitspieler eine Charakterkarte zu einer biblischen Figur gezogen. Unter den biblischen Gestalten (Adam und Eva, Herodes, Pilatus, Judith, Totenbeschwörerin, Joseph, Kain, Susanna, Maria, Jesus) befinden sich aber auch hinterlistige Fanatiker, die es von den anderen zu entlarven gilt. Bibelthriller sorgt für gruppendynamische Spannungsmomente und eignet sich vor allem für größere Gruppen, d. h. für 8 bis 20 Spieler ab 8 Jahren.

Buchhändler Gerhard Bauer von der facultas Dombuchhandlung ist begeistert von „Bibelthriller“, das nach dem Prinzip von „Werwolf“ funktioniert: „Es ist ist ein sehr kommunikatives Spiel. Man trainiert ein bisschen, die anderen zu überlisten. Der ,Fanatiker‘ muss sich gut verstecken können, sehr neutral reden können. Es ist ein sehr lustiges und lehrreiches Spiel, das die Kinder lieben.“

Spiele-Zeiten machen Groß und Klein Spaß.

Glaubensfragen an Ferdinand Habsburg

Was soll das Ganze eigentlich?

Strahlender Sieger: Der Preis von Le Mans ist bis jetzt Ferdinands größter Erfolg.
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  • Strahlender Sieger: Der Preis von Le Mans ist bis jetzt Ferdinands größter Erfolg.
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 Vorlesen

Ferdinand Habsburg stammt aus einer hochpolitischen Familie, die unser Land und Europa maßgeblich geprägt hat. Der katholische Glaube war im „Haus Österreich“ über sechs Jahrhunderte selbstverständlich. Im Interview erzählt der junge Nachfahre, warum er immer einen Rosenkranz bei sich trägt, weshalb es bei ihm mit der Firmung nicht auf Anhieb geklappt hat und was er beim Zweifeln gelernt hat.

Wie der heute 24-Jährige seinen Glauben lebt, wollten wir von ihm wissen. Da es ein Gespräch unter jungen Menschen war, einigte man sich von Beginn auf das informelle Du-Wort.

Du bist ein erfolgreicher Motorrennfahrer. Das Motorrennfahren kann schon einmal gefährlich sein.
Ferdinand Habsburg:
 Die meiste Zeit ist es gefährlich, zu leben. Da kannst du tun, was du willst, ob ich jetzt Rennfahrer bin oder nicht. Wir sind gerade in einer Pandemie und das Gebet kommt jeden Tag dazu, unabhängig davon, ob jetzt ein Rennen ist oder nicht. Das ist ein Ritual für mein Leben und es hilft halt auch in meinem Beruf. Ich würde lügen, wenn ich sage, ich habe noch nie Angst gehabt beim Rennfahren. Es ist definitiv vorgekommen, aber es ist dann die Frage, wie du damit umgehst. Wenn man beginnt, Angst zu haben, sollte man am besten aufhören, weil man dann beginnt, an sich selbst zu zweifeln und dann auch schnell Fehlentscheidungen trifft.

Hättest du das Rennfahren für dich nicht entdeckt, wo wärst du stattdessen heute?
Als ich jünger war, habe ich mich viel für Musik interessiert und habe viele Instrumente gelernt. Priester wäre auch eine Option gewesen. Aber es passt so, wie es ist. Jetzt ist das Lenkrad dran.

„Das Gebet ist ein Ritual für das Leben und es hilft in meinem Beruf. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich noch nie Angst gehabt habe beim Rennfahren.“

Sind deine Geschwister auch an Extremsportarten interessiert?
Meine Schwestern sind viel bessere Variationen von mir selbst. Meine große Schwester ist eine tolle Mutter ihres ersten Kindes. Sie hat einen Sohn und sie ist sehr kreativ. Meine kleine Schwester ist mein Vorbild in vielen Bereichen. Und sie ist einfach besser aussehend und intelligenter als ich (lacht). Alles, was irgendwie wichtig ist im Leben, kann sie besser als ich. Das ist irgendwie cool, weil sie mich sehr inspiriert. Sie arbeitet an Filmdokumentationen, die extrem wichtig sind, speziell im Themenbereich Russland und Politik. Sie spricht Arabisch und kennt sich besser aus über die politische Situation im Mittleren Osten als die meisten Menschen. Sie sind beide tolle Mädels, aber es sind beide keine Extremsportlerinnen. Ich wollte mich da von ihnen unterscheiden. Ich musste irgendetwas besser können als sie. Alles andere können sie besser!

Und was sagen deine Eltern zu deinen sportlichen Erfolgen?
Ich habe ein Riesenglück, sehr coole Eltern zu haben, die immer unterstützend waren bei allem, was ich mir erträumt habe oder was ich gerne tun würde. Ich kann wohl sagen, dass sie sehr stolz auf mich sind. Besonders letztes Jahr war ein großer Durchbruch für mich. Meine Mutter war zum Beispiel bei meinem größten Sieg in Le Mans dabei. Sie hat schon so oft meine Momente im Sport miterlebt, wo ich aufgeben und nicht weitermachen wollte, als ich geweint habe, wenn es mir nicht gut ging oder wenn einfach nichts geklappt hat. Das hat sie alles gesehen.

Pause beim Stephansdom: Ferdinand hinterfragt seinen Glauben – immer wieder.  „Ich bin sehr dankbar für diese Glaubensfreiheit und das Vertrauen meiner Eltern.“
  • Pause beim Stephansdom: Ferdinand hinterfragt seinen Glauben – immer wieder. „Ich bin sehr dankbar für diese Glaubensfreiheit und das Vertrauen meiner Eltern.“
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Würdest du sagen, dass deine Eltern auch deinen Glauben unterstützen?
Hilfreich war die Glaubensfreiheit, die sie mir geschenkt haben. Ich würde sagen, vielleicht war das Gefühl von Zwang da, bis ich ca. zwölf Jahre alt war. Dann im Teenageralter haben sie mich immer unterstützt in dem, was ich tun wollte. Als junger Teenager wollte ich nicht mehr in die Messe gehen. Ich denke, meine Eltern haben selber daran geglaubt, dass ich dann auf meinem eigenen Wege zu Gott finde und dass es ein sehr starkes Gefühl sein wird, wenn ich dann selber zu Gott finde. Meine Eltern haben das also voll und ganz respektiert, dass ich die nächsten vier bis fünf Jahre nicht in die Messe gehen wollte. Es war immer das Angebot da, aber ich habe mich dagegen entschieden. Ich bin sehr dankbar für diese Glaubensfreiheit und das Vertrauen meiner Eltern, dass ich selbst herausfinde, was wichtig ist. Ich glaube, das spricht für ihre Erziehung. Meine Schwestern und ich, wir unterstützen uns gerne im Glauben. Wir nehmen uns Zeit, füreinander zu beten, weil wir denken: Das ist uns wichtig.

Deine Eltern sind getrennt. Wie es dir mit der Trennung deiner Eltern ergangen?
Ja, wir sind natürlich nicht perfekt gemacht. Meine Eltern sind Menschen so wie alle anderen. Es war eine schwierige, aber letztendlich auch eine gute Erfahrung, mitzubekommen, dass sie nicht perfekt sind. Natürlich war es am Anfang schwierig. Aber es ist eine Erfahrung, die mich irgendwie näher zu ihnen gebracht hat, weil wir vom Gefühl her ehrlicher reden konnten. Aber das Schöne ist: Durch die Liebe meiner Eltern konnte ich entstehen. Ich existiere, lebe noch und so ist ihre Liebe für immer sichtbar. Und obwohl sie nicht mehr zusammen sind als Paar, ist diese Liebe in einer anderen Form noch da.

„Erst mit 17 Jahren hat sich die Firmung für mich richtig cool angehört, weil ich dann gerne Jesus folgen wollte.“

Was hat dich dann doch zum Glauben motiviert ?
Als ich 14 war, hieß es: „Du wirst gefirmt.“ Ich habe das dann damals so verstanden: „Du trittst jetzt in die Fußstapfen von Jesus hinein und du folgst ihm jetzt mit deiner Entscheidung.“ Ich kannte Jesus nicht und erst mit 17 Jahren habe ich das Gefühl gehabt, dass ich Jesus kennenlerne. Damals hat sich die Firmung richtig cool angehört, weil ich gerne Jesus folgen wollte. Diese Entscheidung führte dann dazu, dass sich diese Verbundenheit richtig in meinem Herzen verwurzelt hat. Von da an ist mein Glaube weiter gewachsen. Ich finde es also voll wichtig, dass man die Kirche hinterfragt und seinen Glauben. Es ist eigentlich besser, dass man das zuerst hinterfragt. Speziell als junger Mensch sollte man erkennen, worum es geht, damit man nicht blindlings glaubt. Ich sehe mich nicht als blind gehorsamen Gläubigen, würde ich jetzt einmal behaupten. Das Hinter­fragen hat mir sehr viel gebracht. Ich liebe die Frage: Was soll das Ganze eigentlich? Es ist gut, so richtig ehrlich in sich reinzuhören.

Ferdinand Habsburg-Lothringen

Geboren
21. 6. 1997 in Salzburg. Seine Eltern sind Karl Habsburg, Chef des Hauses Habsburg, und Francesca Thyssen-Bornemisza. Er hat zwei Schwestern: Eleonore (geb. 1994) und Gloria (geb. 1999).
Beruf
Start im Motorsport bereits 2012. Sein größter Erfolg war der Sieg im 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 2021. Seit dem Vorjahr tritt Ferdiand Habsburg auch als Experte in der ORF-Sendung „Formel 1 Motorhome“ auf.
Seinen Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer absolvierte er 2020.
Website:ferdinandhabsburg.com

Gab es Momente, in denen du gedacht hast: Was soll das Ganze?
Es gibt Momente, wo man einfach konstant nur im Gespräch ist mit Gott. Man geht auf der Straße, man sieht ihn überall, in jedem Gesicht, von jedem Kind. Es gibt auch Momente, wo man denkt: Wo ist er eigentlich? Ich spüre nichts, gar nichts. Im Zweifeln bildet sich der Glaube eigentlich. Genau dort wächst man im Glauben. Und wenn man stark überzeugt glaubt, dann ist man zufrieden und es passt. Und das ist schön.

Gibt es einen Heiligen oder eine Heilige, der dich persönlich anspricht oder zu dem du gerne betest?
Ich bete eigentlich sehr, sehr viel zur Muttergottes, dass ich ohne Angst, aber voller Liebe und Zuversicht leben kann. Für mich als jungen Mann ist das Thema „Frau“ manchmal auch schwierig. So hilft mir die Gottesmutter auch extrem in der Beziehung zu meiner Mutter oder auch zu anderen Frauen – ich bin ja auch noch Single (lacht). Sie hat mir schon so viel geholfen und ich trage immer einen Rosenkranz in der Tasche mit mir. So ist sie immer bei mir.

Ferdinand, danke für das Gespräch und viel Erfolg in der Rennsaison 2022!


Eltern, Großeltern, Pädagoginnen und Pädagogen stehen derzeit vor der Frage, wie man mit Kindern und Jugendlichen über den Krieg spricht. Wie erklärt man, was man selber kaum verstehen kann? „Der SONNTAG“ hat fünf Tipps für Sie.

  1. Wissensstand herausfinden
    „Versuchen Sie herauszufinden, wo das Kind steht“, rät Verena Laimer-Horak, klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin im mobilen Team der St. Nikolausstiftung. „Egal, in welcher Altersstufe sich das Kind befindet, fragen Sie, was es schon von den Geschehnissen in der Ukraine gehört hat. Mit diesen Fragen sieht man, auf welchem Verständnislevel das Kind ist und ob das Ganze überhaupt schon Thema war bzw. ob es sich damit schon beschäftigt hat, ob es Phantasien dazu gibt, Ängste.“
  2. Fragen beantworten
    In einem weiteren Schritt rät die Psychologin dann dazu, die Fragen des Kindes zu beantworten. „Kinder haben meist eine klare Vorstellung, was sie wissen wollen. Und sie haben auch – unbewusst – ein Gespür, wie viel sie vertragen und fragen dann auch nur so weit sie die Informationen verarbeiten können.“ Oft gibt es ganz konkrete Fragen: „Was passiert mit den Kindern, die dort wohnen?“ oder „Was machen die Menschen, wenn ein Panzer kommt?“ Und ganz generell gilt – wie auch sonst: Machen Sie klar, dass Sie da sind und bereit sind zu reden.
  3. Ehrlich bleiben
    Wichtig ist auch: Worüber auch immer die Kinder sprechen wollen, welche Fragen sie auch immer haben, bleiben Sie in jedem Fall ehrlich. „Gerade bei so schwierigen Themen wie einem Krieg ist es auch für uns Erwachsene schwer verstehbar, warum etwas passiert“, sagt Verena Laimer-Horak. Dass wir im Gespräch mit Kindern an Grenzen stoßen, ist damit vorprogrammiert. „Vor allem aber ist es kein Problem“, beruhigt Verena Laimer-Horak. Eltern wissen nicht alles – das dürfen Kinder auch so erfahren. „Am besten ist es dann, zu sagen, schau, ich weiß auch nicht genau, warum das so passiert. Genauso darf man zugeben, dass man manches falsch findet oder beängstigend.“
  4. Medien nutzen
    Medien sind ein Teil unseres Alltags – daran führt kein Weg vorbei. Generell gilt aber – und damit auch jetzt in dieser Situation: „Vor allem Kindergarten- und Volksschulkinder sollten nicht mit ungefilterten Bildern und Eindrücken aus einem Krieg allein gelassen werden“, sagt Verena Laimer-Horak: „Das können sie nicht verarbeiten.“ Realistisch gesehen, werden Kinder Nachrichten aber mitbekommen – sei es in einer Zeitung, die herumliegt, im Radio oder im Fernsehen. Es ist die Aufgabe der Eltern und Großeltern, sie vor einem „Zuviel“ zu schützen. Gerade für ältere Kinder kann man Medien aber auch gut nutzen: So gibt es etwa Nachrichtenformate wie „logo“ auf www.kika.de, die auch schwierige Themen kindgerecht aufbereiten und die man sich gemeinsam anschauen kann.
  5. Hoffnung geben
    Und last but not least: Seien Sie auch bei den schwierigsten Themen so zuversichtlich wie möglich. Die Hoffnung stirbt nicht. Das ist eine Wahrheit, die aus unserem Glauben heraus kommt und die Sie unbedingt und selbstverständlich auch Ihrem Kind vermitteln dürfen. Zeigen Sie im Gespräch mit dem Kind, was weltweit versucht wird, um die Kämpfe zu stoppen und den Konflikt zu lösen. Sprechen Sie über Demonstrationen, erklären Sie, was Sanktionen bringen sollen und wie versucht wird, den Menschen vor Ort und jenen, die flüchten müssen, zu helfen.

Sie denken, dass Kinder und Jugendliche keine Glaubensfragen mehr stellen, so wie diese 15-jährige Schülerin in meiner Klasse?

Weit gefehlt!

Gut, sie wollen nicht religiös „geschimpt“ werden, weil es viel zu fromm klingt und an verstaubte und elendslange Pflichtgottesdienste erinnert. Aber gläubig sind nach eigener Angabe viele. Es scheint fast zum
guten Ton zu gehören, ein positives Mindset zu kultivieren, sich mental im Griff zu haben und an etwas Gutes zu glauben. Es liegt also an uns, ihnen diese existenzielle Erfahrung des gegenwärtigen Reiches Gottes, hier und jetzt, zu ermöglichen.
Keine Plattitüden, keine unaufrichtigen Worte, keine Doppelmoral. – Seien wir einfach ehrlich, erzählen wir von den Hürden und Herausforderungen des Lebens. Schenken wir ihnen Vertrauen. Wenn ich so mit Kindern und Jugendlichen spreche, tauchen folgende Fragen auf:

Wie sieht Gott aus?
Ist Gott mehr als nur die Natur?
Warum nimmt er uns Menschen und Tiere weg, wenn wir es gar nicht erwarten?
Hat Gott oder der Mensch das Böse erschaffen?
Schaut er auf uns herab oder fühlt er wie wir?

Mögen manche Fragen auch unbeantwortet bleiben, so erzähle ich ihnen immer wieder vom Menschen Jesus, der weinte, zürnte, verzagte, mitühlte, liebte, sich freute, lachte, auch mal frech und rebellisch war.

Er war eben auch ein Mensch! Aber auf die Schwächsten blickte er nie herab und in ihrer Freiheit nahm er seine Mitmenschen vollkommen ernst. – Auf diese Weise wird Kindern und Jugendlichen bewusst, dass auch seine Geschichte eine des Zusammenlebens, des Miterlebens und des Durchlebens ist. Sein Menschsein kann nicht zuletzt dabei helfen, Fremdes an Gott „integrierbar“ und Nähe zu Gott erfahrbar zu machen.

„Ihr seid Abbild Gottes. Vielleicht schaut ‚ER‘ mir jeden Tag durch die Augen von Philipp, Vanessa, Sophie oder Clemens entgegen?“, spaße ich im Unterricht, ohne das Gesagte jemals ernsthat in Zweifel zu ziehen. Denn es sind genau diese jungen Menschen, die mir täglich humane und christliche Werte wie Solidarität, Nächstenliebe
und die unveräußerliche Würde des Menschen vorleben.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung der Autorin aus!


Bedeutung der Sakramente - 23. 1. 2022

 

Die gefeierten Sakramente sind so etwas wie der Lebensnerv unserer katholischen Kirche. Bedingt durch die Corona-Pandemie kam es in den vergangenen Jahren zu einem massiven Rückgang bei der Spendung der Sakramente. Der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock erläutert gegenüber dem SONNTAG die Auswirkungen für das Leben der Menschen.

Laut Kirchenstatistik 2020 hat die Corona-Pandemie auch das kirchliche sakramentale Leben in Österreich stark beeinträchtigt. So gab es beispielsweise bei den Sakramenten Taufe, Firmung und Ehe starke Rückgänge. Viele dieser Feiern mussten corona- bedingt verschoben werden. Die Zahl der Taufen lag 2020 bei 32.521. Das ist ein massiver Rückgang gegenüber 2019, wo noch 44.977 Taufen gezählt wurden. Einen massiven Rückgang gibt es auch bei den kirchlichen Trauungen. 

Die Statistik für 2020 verzeichnet 3.595. 2019 waren es noch 9.842. Hier dürfte Corona – noch mehr als bei den Taufen – einen wesentlichen Einfluss gehabt haben. Deutlich fiel auch der Rückgang bei den Firmungen aus: 2019 gab es noch 42.861 Firmungen, 2020 waren es nur 26.625. 

Im Gespräch mit dem SONNTAG erläutert der Pastoraltheologe Johann Pock, er ist auch Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universtät Wien, die Bedeutung der Sakramente für die Menschen.

  • Sakramente sind ein sperriger Begriff. Was ist – kurz gesagt – ein Sakrament?

JOHANN POCK: Sakrament meint, dass ein sichtbares Zeichen (wie das Wasser der Taufe) eine unsichtbare Wirklichkeit anzeigt und zugleich auch bewirkt. Im Sakrament handelt Gott selbst an uns Menschen.

  • Eine Stärke unserer katholischen Kirche ist ihre lebenslange Begleitung an Wendepunkten – vereinfacht gesagt: von der Wiege bis zur Bahre. Wie sollte die Kirche das vermitteln? 

Der Auftrag der Kirche ist es, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Es gibt im Leben prekäre Momente wie Geburt, Erwachsenwerden, Familiengründung oder auch Krankheit und Tod. Es geht darum, heilsam seelsorglich zu wirken. Die Kirche sollte ihre Dienstfunktion am gelingenden Leben der Menschen verstärken.

  • Wie begründen Sie, dass es trotz Pandemie ein hohes Vertrauen in die kirchlichen Dienste in den sensiblen Phasen der Lebenswenden, am Lebensanfang und -ende gibt? 

Gerade an den Punkten von Leben und Tod, von Anfang und Abschieden merken Menschen, dass nicht alles in ihrer eigenen Macht steht. Sie suchen Sicherheiten und Hilfestellungen. Die kirchlichen Rituale bieten hier Sinn und Halt an – auch für Menschen, die ansonsten seltener kirchliche Angebote in Anspruch nehmen.

  • Sie verwenden das Wort von den „treuen Kirchenfernen“. Wo kann die Kirche diese Gruppe ansprechen? Welche Angebote haben Sinn? 
  • Trifft der Rückgang der Sakramente an den Lebenswenden nicht den Lebensnerv der Kirche? Wo doch die treuen Kirchenfernen oft kaum eine Beziehung zur Kirche haben?

Sehr viele Getaufte nehmen am gemeindlichen Leben nicht teil. Zugleich verstehen sie sich als Christinnen und Christen, die ihren Glauben auf ihre persönliche Weise leben. Die „treuen Kirchenfernen“ finanzieren ihr Leben lang mit ihrem Kirchenbeitrag kirchliches Leben und erwarten häufig nur an ganz wenigen Momenten etwas: Und das sind meist Rituale wie Taufen, Trauungen und Begräbnisse. 

Der Rückgang von Sakramentenspendungen kann sicher auch dazu führen, dass dieses lose Band zur Kirche leichter durchtrennt wird.

  • Sind nicht eigentlich die Sakramente selbst diese „Lebenswenden“? 

Die Sakramente stellen nicht selbst eine Lebenswende dar, sondern begleiten sie. Die Firmung ist häufig im Umfeld des Erwachsenwerdens angesiedelt, gewissermaßen als das Bekräftigen oder Besiegeln eines nun erwachsenen Glaubens. Die Lebenswende ist jedoch die Adoleszenz, das Erwachsen-Werden (der Person oder des Glaubens).

  • Die Erzdiözese Paris hat ihre Ehevorbereitung vor einiger Zeit neu aufgestellt. Das Ergebnis: Fast die Hälfte der Paare nahm von der Sakramentenspendung Abstand. Österreichweit wurden während der letzten zehn Jahre rund 40 Prozent der zivilen Ehen geschieden. Ist der Rückgang an kirchlichen Eheschließungen daher wirklich dramatisch? 
  • Was könnte unsere Kirche den Paaren anbieten, damit ihre Ehe gemäß dem Versprechen „in guten und in schlechten Tagen“ gelingen kann?

Gerade das Ehesakrament ist sicherlich sehr stark herausgefordert durch veränderte Formen des Zusammenlebens. Partnerwechsel und Scheidungen sind gesellschaftlich akzeptiert. Die kirchlichen Vorstellungen einer christlichen Ehe und die kirchliche Sexualmoral stimmen für sehr viele der Katholiken nicht mehr mit ihrem Leben überein. 

Der Rückgang an kirchlichen Eheschließungen spiegelt den gesellschaftlichen Wandel und zugleich die Ablehnung kirchlicher Werte wider. Anbieten kann die Kirche hier, stärker hörende und weniger normierende Kirche zu sein.

  • Das „Stiefkind“ unter den Sakramenten ist die Beichte: warum eigentlich? Sie ist doch ein sensationelles Angebot: Mir wird nachgesehen, wenn ich etwas falsch gemacht habe und das immer wieder. Gott gibt mich nicht auf. Was bedeutet es für das Leben der Kirche, dass das Sakrament der Versöhnung fast vergessen zu sein scheint?

Das Bußsakrament ist tatsächlich ein geniales Mittel zum Neubeginn im Leben. Zugleich ist es mit der Notwendigkeit verbunden, Peinlichkeiten einem anderen Menschen (konkret dem Priester) sagen zu müssen. Wer tut dies schon gern? Daher kommt Beichte am ehesten noch im anonymen Bereich von Wallfahrtskirchen vor. 

Ich plädiere für ein Einüben einer breiten Kultur der Versöhnung schon im Kindesalter – und dabei kann die Einzelbeichte eine Möglichkeit für besonders schwere Fälle darstellen. Wie wichtig eine Versöhnungskultur wäre, zeigt sich nicht zuletzt an den aktuellen Unversöhnlichkeiten zwischen extremen Gruppen in Kirche und Gesellschaft.

  • Nicht erhoben in der Kirchenstatistik ist das Sakrament der Krankensalbung. Ist der Wandel von der „Letzten Ölung“ hin zur Krankensalbung bei den Menschen angekommen? 

Ich erlebe gerade im Bereich der Krankenseelsorge eine große Wertschätzung der Krankensalbung, die auch von älteren Menschen, die nicht sterbenskrank sind, sehr gerne als Stärkung angenommen wird. 

Zugleich wäre es schade, wenn der Charakter eines Übergangsrituals beim Sterben gänzlich wegfallen würde. Hier ist eher die Kunst gefragt, mit der Krankensalbung das entsprechende versöhnliche Gottesbild mit zu verkünden. Ich glaube, dass eine Angst vor einer „Letzen Ölung“ eher bei Kirchenferneren besteht, die den Wandel weniger stark mitgemacht haben.

  • Wie hält die Kirche die Spannung aus zwischen großzügiger Spendung der Sakramente als Volkskirche und genaueren Festlegungen als Kirche der Entschiedenen? 

Für mich ist es weniger die Frage, ob die Kirche diese Spannung aushält, sondern ob die kirchlich Verantwortlichen bereit sind, Sakramente weniger vom Sakramentenrecht her anzuschauen, sondern von ihrem Gnadencharakter. 

Sakramente sind „immer gratis, nie umsonst“ (Ottmar Fuchs). Zum Charakter einer Kirche im Dienst der Menschen gehört es, Menschen die Heilsmittel nicht vorzuenthalten. Hier plädiere ich für eine großzügige Handhabung bei den Zulassungen zur Taufe, zur Firmung oder zur Eucharistiefeier. 

Sakramente wirken aus sich heraus und vermitteln einen Gott, der für das Leben steht.

Bibel und die frühe Kirche

Neue Ämter für Frauen in der Kirche

Das Thema „Frauen und kirchliche Ämter“ erhitzt rasch die Gemüter. Dabei hilft ein nüchterner Blick in das Neue Testament und auf die Erfahrungen der frühen Kirche.

Im Interview mit dem SONNTAG erläutert der Wiener Neutestamentler Markus Tiwald u. a. die umstrittene Frage nach den Diakoninnen. Und Tiwald verweist darauf, dass Papst Franziskus nach der Amazonien-Synode in seinem nachsynodalen Schreiben aus dem Jahr 2020 die Möglichkeit von neuen Ämtern für Frauen nicht ausgeschlossen hat.

  • Wollte Jesus selbst überhaupt so etwas wie ein „Amt“?

Markus Tiwald: Jesus selber hat Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehabt, also einen inneren Zirkel, der mit ihm gewandert ist. In der Apostelgeschichte heißt es bei der Nachwahl des Judas zur Komplettierung des Zwölferkreises: Es muss einer sein, der von Anfang an mit dabei war und von Galiläa mitgewandert ist. Dieses Wandern mit Jesus seit dieser galiläischen Zeit gilt nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen. Auch Maria von Magdala ist von Galiläa mitgekommen.

Jesus sendet seine Jünger auch wiederholt aus, damit sie predigen. Die Aussendungs-Reden bei Lukas in den Kapiteln 9 und 10 sind dafür beispielgebend. Später wissen wir, dass Maria von Magdala als die erste Zeugin des Auferstandenen auch gepredigt hat und so in der Verkündigung tätig war.

  • Was passierte, als die Hausgemeinden im 1. Jahrhundert größer und größer wurden? Wie hat die frühe Kirche darauf reagiert?

In dieser Situation musste sich das charismatische Amt zu Leitungsstrukturen verfestigen. Eine gewisse Institutions-Werdung ist dabei kein Sündenfall, wie manches Mal gesagt wurde: Am Anfang sei die Urgemeinde charismatisch gewesen und nachher diese plumpe und behäbige Kirche rausgekommen. Lieber möchte ich mit Max Weber, dem großen Vater der Soziologie, sagen, dass diese Entwicklung einer inneren Notwendigkeit folgt: Leitungsfunktionen müssen Erprobungs-Kriterien unterworfen werden: Amtsträger benötigen Qualifikation und Kompetenz.

Die Urkirche hat über einen Zeitraum von gut hundert Jahren, also vom Tod und der Auferstehung Jesu im Jahre 30 bis zur Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts viel mit dem Amt „experimentiert“, wenn man so sagen darf.

Es hat ganz unterschiedliche Entwürfe gegeben. Es gab den Zwölfer-Kreis für die hebräischen Judenchristen und fürdie hellenistischen Judenchristen ein Siebener-Kollegium. Dabei wird Stephanus an keiner Stelle als Diakon bezeichnet, wahrscheinlich waren die Sieben ein kollektives Leitungsgremium.

Wir haben im Epheserbrief den Hinweis, dass es Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer gab, wo wir heute auch nicht mehr wissen, welche Funktionen das genau waren. Wir wissen allerdings auch von Frauen, die als Prophetinnen aufgetreten sind und damit in der Verkündigung tätig waren. In diesen hundert Jahren entsteht dann das, was wir als das dreigliedrige Amt bezeichnen, und zwar aus zunächst zwei konkurrierenden Konzepten.

In den heidenchristlichen Gemeinden entstehen die Bischöfe und die Diakone und in den judenchristlichen Gemeinden, die Priester, also Presbyter, Gemeinde-Älteste. Interessant ist dabei, dass es anfangs kollegiale Gremien waren. Im Philipper-Brief grüßt Paulus „die Bischöfe und die Diakone“ der Gemeinde, . ein kollegiales Leitungsgremium. Auch die Presbyterats-Kollegien, wie wir sie im Jakobusbrief finden, waren ein kollektives Leitungsorgan.

Wir diskutieren im Moment sehr viel über Synodalität. Es ist interessant, dass dieses Gemeinschaftliche, dieses Synodale, innerhalb der Kirche von Anfang an präsent war. Erst später, als dann die Amts-Entwicklung weiterschreitet, wird das bischöfliche und das priesterliche Amt ineinandergeblendet.

In Apostelgeschichte 20 und Titusbrief 1 werden die Ältesten (Priester/Presbyter) mit den Bischöfen (Episkopen) identifiziert. Streng genommen haben wir hier noch kein dreigliedriges Amt, sondern die Identifikation von Bischöfen und Priestern. Das hat sich in der kirchlichen Verfassung bis zum heutigen Tag gehalten, wenn Priester die Stola genauso tragen wie der Bischof. Beide sind wahre Priester des Neuen Bundes, doch hat nur der Bischof die volle Weihegewalt.

  • Auffallend in den Grußlisten der paulinischen Briefe ist die Rede von Frauen, die sich wörtlich „mühen“. Was ist darunter zu verstehen?

Im ersten Korintherbrief16, heißt es, man soll sich jenen unterordnen, die mitarbeiten und sich bemühen. Das griechische Wort“sich abmühen” wird bei Paulus bereits zu einem terminus technicus für die seelsorgliche Arbeit.

Wer sich engagiert, hat ein Recht mitzureden. Leitung durch Engagement könnte man das nennen. Wenn man dann die Gruß-Listen bei Paulus anschaut, etwa die Gruß-Liste am Ende des Römerbriefs, kann man sagen: Gut 50 Prozent davon sind Frauen, die sich gemüht und mitgearbeitet haben. Wahrscheinlich hat es auch eine ganze Reihe von missionierenden Ehepaaren gegeben. Priska und Aquila werden hier genannt oder Andronikos und Junia. Von Andronikos und Junia wird sogar gesagt, sie seien „herausragend unter den Aposteln“. Frauen waren also von Anfang an aktiv in Gemeindearbeit und Mission beteiligt.

  • Paulus hatte Mitarbeiterinnen. Waren diese Frauen auch an der Leitung beteiligt, etwa in Hausgemeinden?

Zunächst müssen wir fragen, was Leitung einer Gemeinde tatsächlich bedeutet. Es gibt verwaltungstechnische Leitungs-Aspekte, es gibt liturgische Leitung und es gibt lehramtliche Leitung in der frühen Gemeinde. Wer den liturgischen Vorsitz innehatte, wissen wir aus biblischen Quellen leider nicht. Es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, wer einer Eucharistiefeier vorgestanden ist. Frauen waren allerdings in verwaltungstechnischen Aufgaben leitend.

Wir haben im ersten Korintherbrief 1 die „Leute der Chloe“. Wir wissen nicht, ob Chloe tatsächlich auch eine Christin war, aber ihr gesamter Hausstand ist christlich. Sie war eine reiche Gutsbesitzerin, die eigene Sklaven und Angestellte hatte.

Wenn eine reiche Gutsbesitzerin selber christlich war, dann hat sie natürlich auch die kirchlichen Agenden für ihre Sklaven, für ihre Angestellten, für die gesamte Haus-Gemeinde geleitet. Ein Beispiel dafür haben wir in Phöbe, von der Paulus im Römerbrief 16 schreibt, sie wäre die “Fürsprecherin, Beiständin” für viele gewesen, auch für ihn. Phoebe ist eine reiche und einflussreiche Dame der Upperclass, die sich für Paulus eingesetzt hat. Dass diese Frauen dann auch in der Kirche ein entsprechendes Mitspracherecht hatten, versteht sich von selbst.

  • Wie beurteilen Sie den Aufgabenbereich des weiblichen Diakons Phöbe?

Im Römer-Brief 16, wird Phöbe als “diakonos” bezeichnet. Hier übersetzen manche, sie sei “Dienerin der Gemeinde von Kenchräa” gewesen. Ich finde das ein wenig unfair: Wenn bei einem Mann der Ausdruck “diakonos” steht, dann wird mit “Diakon” übersetzt, bei einer Frau hingegen „Dienerin“.

Phöbe war wohl nicht nur eine einflussreiche Frau, sondern wahrscheinlich auch Diakonin der Gemeinde von Kenchräa. Dass es solche weiblichen Diakone tatsächlich gab, kann man der Korrespondenz von Plinius mit Kaiser Trajan zu Beginn des zweiten Jahrhunderts entnehmen. Hier heißt es, dass Plinius zwei „ancillae“, also Sklavinnen, verhört hätte, die „ministrae“ (Diakone, Dienerinnen) genannt werden.

Die Doppelung von „ancillae“ (Sklavinnen) und „ministrae“ (Diakoninnen) macht klar, dass es sich hier bereits um einen Amtstitel und nicht um bloße “Dienerinnen“ handelte. Eine interessante Fußnote dazu: Soeben ist in Aschdod eine Basilika aus dem 4./5. Jahrhundert ausgegraben worden, wo bei den Grablegen auch Diakoninnen erwähnt werden. Allerdings bleibt die Diskussion: Waren diese Diakoninnen ein eigenes Weihe-Amt, oder nur eine einfache Beauftragung? Allerdings ist diese Unterscheidung vielleicht zu spitzfinding, denn auch das männliche Weihe-Amt war einer gewissen Entwicklung unterworfen.

Manche Neutestamentler sagen sogar: Im Neuen Testament gibt es überhaupt kein Amt, denn es sind zunächst alles nur charismatische Leitungsfunktionen, die sich dann immer mehr in Richtung Amt verfestigen. Solch eine fließende Entwicklung sollte man auch den weiblichen Diakoninnen zugestehen.

  • Gab es also weibliche Diakone in den paulinischen Gemeinden zur Zeit der Pastoralbriefe?

Im Ersten Timotheus-Brief 3 werden auch Frauen innerhalb eines Diakonen-Spiegels erwähnt. Traditionellerweise wurden diese als die Ehefrauen der Diakone interpretiert. Da allerdings bei den ebenfalls verheirateten Bischöfen die Ehefrauen nicht erwähnt werden, scheint es sich doch um weibliche Diakone gehandelt zu haben und nicht um Ehefrauen.

Allerdings versucht der Erste Timotheus-Brief schon, Frauen aus solchen Ämtern zurückzudrängen. Erster Timotheus-Brief 2 fordert, dass eine Frau nicht lehren darf, woraus man allerdings im Gegenzug schließen kann, dass Frauen damals tatsächlich gelehrt haben, wie das ja auch in den Paulusbriefen, etwa im Ersten Korintherbrief, bezeugt ist, wo Frauen als Prophetinnen erwähnt werden.

  • Wie kam es später zu den weiblichen Diakoninnen? Was war ihre Aufgabe?

Wir wissen leider nicht genau, was in der Urkirche die Aufgaben von Bischöfen, Diakonen oder auch Priestern waren. In den Pastoral-Briefen, die dann erst im zweiten nachchristlichen Jahrhundert entstanden, also Erster und Zweiter Timotheus-Brief und Titus-Brief, wird berichtet, dass der Bischof - hier bereits als Einzelbischof und nicht mehr im Kollegium gezeichnet - die Aufgabe der Lehre innehatte. Diakone waren dann seine Gehilfen.

Dadurch, dass es in den Pastoral-Briefen noch kein dreigliedriges Amt gibt, sondern die Presbyter/Priester mit den Bischöfen identifiziert werden, hatten vielleich die Diakone mehr Befugnisse als heute, aber das bleibt Spekulation.

Immer wieder wird hier auf Stephanus und den Siebener-Kreis verwiesen, wo es heißt, sie sind zum Dienst an den Tischen bestellt worden. Allerdings wird Stephanus an keiner einzigen Stelle als Diakon bezeichnet. Deswegen wird der Stephaus-Kreis von der Bibelwissenschaft als ein siebenköpfiges Leitungsgremium für die hellenistischen Judenchristen gewertet - parallel zum Zwölfer-Kreis für die hebräischen Judenchristen. Wahrscheinlich versucht Lukas schon, diesen Siebener-Kreis mit Diakonen zu identifizieren, um so die Kirchenordnung, wie sie dann von den Pastoral-Briefen vorgegeben wird, in die Urgemeinde zurückzuprojizieren und damit Kontinuität zu stiften

  • Braucht es also heute gleichsam neue Ämter für Frauen, etwa im Bereich der Krankenhausseelsorge, die fast nur in weiblichen Händen liegt?

Papst Franziskus hat im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben “Querida Amazonia” geschrieben, dass Frauen Zugang zu kirchlichen Diensten haben sollen, die zwar nicht die heiligen Weihen erfordern, aber trotzdem einen Dienst der Dauerhaftigkeit und der öffentlichen Beauftragung durch den Bischof beinhalten. Damit eröffnet Franziskus die Möglichkeit, eigene Ämter auch für Frauen zu kreieren, allerdings keine Weihe-Ämter.

Wenn man diesen Ansatz weiterdenkt, könnte man fragen, ob die Kirche nicht auch neue Weihe-Ämter für Frauen kreieren dürfte. Wir haben ja gesehen, dass die Entwicklung des dreigliedrigen Amtes selber einen Prozess von über 100 Jahren durchgemacht hat: Ausgehend vom Grundimpuls Jesu entwicklt sich das dreigliedrige Amt – allerdings in einem Entwicklungs-Prozess, der vielleicht auch noch fortgeschrieben werden kann.

  • Hat die Kirche, ausgehend vom biblischen Befund, die Vollmacht, neue Ämter zu kreieren?

Neue Ämter zu kreieren hat Papst Franziskus ja schon mit “Querida Amazonia” empfohlen und zuletzt in der Einsetzung von Katechetinnen und Katecheten weitergeführt. Neue Weihe-Ämter zu kreieren würde ich als Bibliker durchaus auch als eine Möglichkeit sehen, weil es das in den ersten 100 Jahren der kirchlichen Entwicklung auch schon gegeben hat. Und was einmal möglich war, kann wohl auch später noch einmal wiederholt werden.

Man sollte hier allerdings vorsichtig sein, dass es nicht zu irgendwelchen Brüchen kommt. Brüche vermeiden heißt allerdings nicht, nichts mehr zu ändern - denn das selber wäre ein Bruch mit der lebendigen Tradition der Kirche, die niemals star, sondern immer lebendig war.

  • Papst Franziskus hat bereits zum zweiten Mal eine Arbeitsgruppe „Diakonat der Frauen“ eingerichtet. Was erwarten Sie sich davon? Ist nicht ohnedies schon alles seit Jahrzehnten erforscht?

Die erste Arbeitsgruppe ist zum Schluss gekommen, dass wir nicht sagen können, ob es sich bei den Diakoninnen um ein eigenes Weihe-Amt oder nur um eine einfache Beauftragung handelte. Allerdings: Die gleiche Fluidität galt auch lange Zeit für das Amt bei Männern, das sich ja ebenfalls über einen Zeitraum von 100 Jahren entwicklet hat. Wenn die Kirche will, hätte sie hier m. E. noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten, ohne damit einen Bruch mit der Tradition zu riskieren.

  • Müsste nicht die Theologie des männlichen und eventuell weiblichen Diakonats vertieft bedacht und weiterentwickelt werden?

Das wäre tatsächlich sehr begrüßenswert. Das Zweite Vatikanische Konzil hat ja das Diakonat als eine eigene Weihestufe wiederentdeckt. Das ist dankenswert, weil es biblisch fundiert ist. Allerdings hängt das Diakonenamt heute ein wenig in der Luft. Das mag sich wohl auch aus der Genese der Ämter ergeben haben. Im Neuen Testament wurde ja die bischöfliche-diakonale Ordnung der Heidenchristen mit der priesterlichen Ordnung der Judenchristen harmonisiert. Vielleicht hatte der Diakon ursprünglich als Mitarbeiter des Bischofs ja mehr Vollmachten, aber das wissen wir nicht genau.

  • Das kirchliche Lehramt hat sich festgelegt, auch durch „Ordinatio sacerdotalis” (1994)… Darf man trotzdem über neue Ämter für Frauen in der Kirche nachdenken?

Auch wenn die Kirche das Priesteramt für Männer reserviert, gibt es ja doch die Möglichkeit, wie es Papst Franziskus in “Querida Amazonia” vorschlägt, für Frauen Ämter neu zu kreieren, auch wenn Franzikus dabei Weiheämter ausnimmt. Konsequenter Weise hat Franziskus dann die Ämter von Akolyth und Lektor auch für Frauen geöffnet.

Bemerkenswert ist auch, dass er das Votum der Amazonassynode für die Diakonenweihe der Frau nicht von Tisch wischt, sondern als eine mögliche Option für die Zukunft offenhält. Ich glaube, dass Papst Franziskus Angst hat, dass zu schnelle Reformen zu einer Kirchenspaltung führen könnten. Deswegen setzt er lieber auf Überzeugungs-Strategien und geht den Weg ein bisschen langsamer. Das ist die pastoral klügere Weise, auch wenn wir in Westeuropa ein wenig ungeduldig werden. Aber wenn man sieht, mit wie starken Widerständen Franziskus in kirchlich-konservativen Kreisen zu kämpfen hat, dann versteht man seinen behutsamen Weg besser.

  • Warum muss die kirchliche Frauen-Frage eine biblisch-fundierte Grundentscheidung sein?

Heute wird sehr viel über das „Lehramt des Zeitgeistes“ geredet. Ich bin da skeptisch, weil der Zeitgeist sich schnell ändern und auch irren kann. Die Grundfrage sollte lauten: Was ist denn biblisch grundgelegt? Und was war die Intention Jesu?

Die Intention Jesu war, dass er allen Menschen auf Augenhöhe begegnet. Auch Frauen, Sünderinnen und Ausgegrenzten, sogar Frauen, die als unrein galten, wie die blutflüssige Frau. Jesus hatte den Optimismus, dass nicht die Unreinheit ansteckt, sondern die heilende Kraft des Gottesreiches alles durchdringt, wie ein kleines Stück Sauerteig den ganzen Trog Mehl. Dieser Optimismus ist uns heute verloren gegangen. Wenn wir diesen Optimismus wieder entdecken könnten, müssten wir uns keine Sorgen über leere Kirchen machen.

Wenn wir den Menschen mit ihren Nöten, mit ihrem Leid, aber auch mit ihren Freuden und mit ihren Anliegen einfach nur zuhören und nicht beginnen, gleich alles besser zu wissen, sondern einen Raum der Heilung und der Heimat für alle anbieten, dann kommen die Leute von alleine.

Mutter Teresa hat so schön gesagt: Wie ich als junge Nonne nach Indien gegangen bin, wollte ich alle Menschen bekehren. Dann bin ich draufgekommen, ich soll alle Menschen lieben. Und die Liebe bekehrt … wenn sie will.

https://www.meinekirchenzeitung.at/wien-noe-ost-der-sonntag/c-kirche-hier-und-anderswo/neue-aemter-fuer-frauen-in-der-kirche_a30042


Auf den Spuren des Messweins.

Tut dies zu meinem Gedächtnis

https://www.meinekirchenzeitung.at/wien-noe-ost-der-sonntag/c-kunst-kultur/tut-dies-zu-meinem-gedaechtnis_a29601 


Text: Franziska Leeb

Mehr Bilder: siehe Galerie


Gottesdienst als Aufgabe

  • 21. Oktober 2021, 18:39 Uhr
  • 5× gelesen

gepostet von: Marie Sophie Hegner

  aus Oststeiermark

Wann feiert die Gemeinde Gottesdienst, wie oft Abendmahl? Wann musiziert welcher Instrumentalkreis und welcher Chor im Gottesdienst? Gibt es Familiengottesdienste? Wohin wird zum regelmäßigen Gottesdienst eingeladen? Was heißt überhaupt »regelmäßig«? Mit organisatorischen Fragen wie diesen muss sich ein Kirchenvorstand befassen. Er sollte immer wieder prüfen, ob das bisherige Schema noch den Erwartungen und Wünschen der Kirchgemeindeglieder entspricht und Mut zu Veränderungen haben.

Die Rolle des Kirchenvorstands beschränkt sich jedoch nicht auf den organisatorischen Rahmen, schließlich ist er gewählt, um das geistliche Leben zu gestalten. So übernehmen Kirchvorsteher Küsterdienste, wirken als Lektorinnen und Lektoren und helfen, das Heilige Abendmahl auszuteilen.

Was für das Leben in der Kirchgemeinde außerdem wichtig ist, sind kleine Gesten der Zuwendung: Haben Kirchvorsteher Zeit zu einem Gespräch? Ein Gedankenaustausch oder netter Plausch schaffen Verbundenheit und runden den Gottesdienstbesuch ab. Schließlich ist neben dem Hören auf Gottes Wort ein starker Antrieb für den Kirchgang die Aussicht, dort nette Menschen zu treffen.

PS.: Was für unsere evangelischen Brüder und Schwestern  bedenkenswert ist, sollten auch wir uns im Vorfeld der Pfarrgemeinderatswahl für unsere Gemeinschaft überlegen. (Anm.: KOK)

 

gepostet von: Wolfgang Linhart

  aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

Über den Glauben auf dem Niveau denken und sprechen zu können, auf dem man auch sonst zu denken und sprechen gewohnt ist.“ Dies formulierte die Gründerin der THEOLOGISCHEN KURSE, Margarethe Schmid immer wieder als Zielsetzung des Theologischen Kurses. 1940, am Anfang, ging es darum, Laien zu befähigen, den nationalsozialistischen Anfeindungen theologisch fundiert entgegentreten zu können. Der Grundauftrag ist heute unvermindert gültig: Fähig zu sein, „jederzeit Rede und Antwort zu stehen“ (vgl. 1 Petr 3,15) für interessierte aber auch kritische Fragen. Mehr denn je braucht die Kirche Menschen, die wissen, was sie glauben, und ihre Überzeugung Suchenden und Fragenden verständlich machen können. Regina Polak sieht das als eine Überlebensfrage für die Kirche. 

Demgegenüber befindet der Psychologe Franz Buggle „Denn sie wissen nicht, was sie glauben“. Natürlich geht es im Glauben nicht primär um Wissen. Glaube ist Beziehung, Vertrauen, sich Einlassen auf Gott. Natürlich ist das erste und glaubwürdigste das Zeugnis des Lebens, das Tun des Glaubens: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (vgl. Mt 7,16). Natürlich ist auch das erzählende Zeugnis der eigenen Glaubens- und
Bekehrungsgeschichte wichtig. Aber wir glauben als vernunftbegabte Menschen, deshalb sucht der Glaube auch das Verstehen: Welchem Gott vertraue ich? Was sind die geschichtlichen Wurzeln? Es wäre ja auch in einer Liebesbeziehung unvorstellbar zu sagen: „Ich liebe dich, das reicht. Wer du bist, deine Lebensgeschichte, was du denkst, das interessiert mich nicht …“

Theologie erschließt den Glauben, vertieft das Glaubensverständnis, gibt Orientierung in einer unübersichtlichen Welt und bietet tragfähige Argumente. Theologie lädt ein zu erkennen, was dahinter steckt. Es reicht nicht, Glaubensformeln und Lehrsätze – so richtig sie auch sind – einfach zu wiederholen. Die Menschen wollen verstehen, was gemeint ist, wenn wir sagen: „Wir sind durch Jesus Christus erlöst“; „Gott ist dreifaltig“ usw. – Wissen Sie, was Sie glauben?

Mag. Erhard Lesacher (58) ist Leiter der THEOLOGISCHEN KURSE und der AKADEMIE am DOM.

Siehe auch das Interview mit der neuen Vorsitzenden des Katholischen Akademiker/innen-Verbandes Wien, Ille C. Gebeshuber, die im Rahmen der Theologischen Kurse am 6. Oktober über das Prinzip Schöpfungsverantwortung spricht.

 

Ille C. Gebeshuber ist die neue Vorsitzende des Katholischen Akademiker-Verbandes in der Erzdiözese Wien. Die Physikerin im Interview über Naturwissenschaft und Glaube und über die Frage, wie die Zukunft aussehen wird, kann und soll. Gebeshuber spricht am 6. Oktober bei den Theologischen Kursen.

Zuerst geht es darum, die gute Arbeit des Katholischen Akademiker/innen-Verbandes Wien fortzusetzen. Der KAV trifft als Forum Zeit und Glaube auf sehr großes Interesse“, sagt Ille Gebeshuber, Professorin für Physik an der Technischen Universität Wien und seit Juni Vorsitzende des KAV Wien, im Gespräch mit dem SONNTAG: „In Zukunft wird es aber eine große Herausforderung sein, die Präsenz-Veranstaltungen jetzt nach der Corona-Krise wieder hochzufahren.“

Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben? 
ILLE GEBESHUBER: Eine sehr große, denn er bildet mein Fundament und meine Basis. Ich bin katholisch erzogen worden. Meine Mama ist evangelisch, mein Papa ist katholisch. Ich habe schon von klein auf dieses Urvertrauen, dieses Gottvertrauen, mitbekommen und bin da hineingewachsen. Im Laufe der Zeit ist es dann vielleicht ein bisschen weniger geworden. Als ich aber in Malaysia, einem muslimischen Land, sieben Jahre lang eine Professur innehatte, wurde dieses Gottvertrauen wieder aktiviert. Da habe ich mich an meine christlichen Wurzeln sehr stark erinnert und diese Pflanze meines christlichen Seins auch sehr bewusst und sehr aktiv wachsen lassen. Ich habe später ignatianische Exerzitien besucht und viele Veranstaltungen im Wiener Kardinal König Haus. 

Sie lehren Bionik. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?
Bionik ist eine Kombination aus den Worten Biologie und Technik. Es geht darum, von der Natur für bessere Technologien zu lernen. Warum lernt man von der belebten Natur? Da gibt es viele Millionen Jahre an Entwicklung, die Lebewesen, Organismen, aber auch Ökosysteme hinter sich haben. Es ist immer wieder erstaunlich und ein Grund zur Freude, welche Lösungen man in der belebten Natur findet. Generell ist diesen Lösungen sehr oft eines gemeinsam: Sie arbeiten mit lokalen Materialien, sie arbeiten mit geringem Energieaufwand. Viele dieser Lösungen können Vorbilder sein für Innovationen in der Technik. Vereinfacht gesagt geht es um die Überführung von Lösungen der Natur in menschliche Innovationen. 

Sie haben ihren Vornamen ändern lassen. Warum? 
Ich bin technische Physikerin, Diplom-Ingenieurin. Als ich begonnen habe zu publizieren, war das zu einer Zeit, als das Geschlecht von Autoren und Autorinnen noch relevant war für den Erfolg von Publikationen. Der Name Ille, der sich von Ilse herleitet, bei dem ich das “S” durch ein “L” ersetzt habe, war geschlechtsneutral und hat seinen Dienst geleistet. Heute ist natürlich die Zeit eine andere. Das Geschlecht oder der Vorname machen keinen Unterschied mehr in der Wissenschaft. Aber damals war es eine gute Strategie, um Fuß zu fassen. 

Warum muss sich die Art und Weise, wie wir unseren Lebensstandard praktizieren, ändern? 
In vielen Bereichen verbrauchen wir mehr Ressourcen als der Planet Erde zur Verfügung stellt. Und früher oder später wird es dazu kommen müssen, dass wir alle diese Art des Lebens nicht mehr fortführen können. Wenn wir es allerdings schaffen, unsere Lebensweise klug zu verändern, können wir diese ultimative Versorgungskrise vermeiden oder zumindest abschwächen. Es wäre gut, wenn das eher früher als später passiert. Das Ziel ist globale Nachhaltigkeit, also weltweit nicht mehr Rohstoffe zu verbrauchen als die Welt bereitstellen kann. Und durch unsere Arbeitsweise, durch unsere Lebensweise, durch unsere Art der Produktion nicht zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu verbauen, auch ein gutes Leben führen zu können. Da schließe ich natürlich alle mit ein. Wir können nicht beispielsweise auf dem Rücken eines globalen Artensterben der Menschheit eine gute Zukunft bauen. Das ist verantwortungslos und natürlich auch entgegen jeder Schöpfungs-Verantwortung. 

Da sind wohl gute und langfristige Lösungen vonnöten... 
Ja. Die Herausforderung besteht darin: Wir müssen eine maximale Veränderung unserer Lebensweise erreichen und gleichzeitig eine minimale Veränderung unserer Lebensqualität. Wir wollen nicht zurückkehren in die Steinzeit oder in Jute-Säcken durch die Gegend laufen. Eine maximale Veränderung der Lebensweise für alle, weil Umweltschutz durch Verarmung zwar möglich, aber nicht erstrebenswert ist. Das wird seine Zeit brauchen. 

„Glaube, Liebe und Hoffnung sind das, 
was uns zu Menschen macht...“.



Wie können denn aus Ihrer Sicht neue Wege des Zusammenlebens und der Kooperation zwischen Mensch, Technik und Natur gefunden werden? 
Meiner Meinung nach ist die Antwort auf diese Frage Achtsamkeit. Wenn wir den Blick heben und die Dinge als das wahrnehmen lernen, was sie sind, dann ist der erste Schritt getan. Wenn wir uns einen Baum anschauen, ein Baum ist nicht nur Holz. Wenn wir ein Tier anschauen, ein Tier ist nicht nur Fleisch. Und wir Menschen definieren uns nicht nur durch Geld oder Macht. Sobald man das erkennt, wird es auch möglich sein, positive Beziehungen zur Technik und vor allem zu den Mitmenschen und zur Natur aufzubauen. Ich gehe beispielsweise gerne bei Kinder-Universitäten mit Kindern in den Wald und wir schauen uns an, was es im Wald Schönes zu sammeln gibt. Schneckenhäuser, Holzstücke, und gehen dann zurück und schauen uns das im Mikroskop an. Wir leben aber heute in einer lauten Zeit und in einer Zeit der absoluten Über-Kommerzialisierung. Da ist es einfach schwer, genau hinzuschauen und zu staunen und sich zu freuen. Die Geschichte allerdings zeigt uns, dass die Menschen rechtzeitig ihre Scheuklappen abwerfen können. Und ich denke, das wird wieder einmal in nicht allzu langer Zeit der Fall sein. 

Warum brauchen wir intelligente Veränderungen und nicht nur pures Wachstum? 
Wenn wir so weiter wachsen wie bisher, wo stehen wir dann in tausend Jahren? Verbrauchen dann 100 Milliarden Menschen tausendmal mehr Güter? Das ist einfach rechnerisch nicht möglich und es wird früher oder später, wenn es in der Zwischenzeit nicht zur Katastrophe kommt, zu einem realistischen Gleichgewicht kommen müssen. Da geht's eben nicht darum, was einige wenige wollen, sondern es geht darum, was wir alle wollen. Und das reduziert sich dann auf einen ganz einfachen Faktor, nämlich auf die Zufriedenheit aller. Ich denke, wenn alle genug haben und nicht wenige mehr und mehr, dann haben wir das vernünftige Maß erreicht. Und damit meine ich im christlichen Sinn nicht kollektive Armut, die wir auf unserer Welt statistisch gesehen derzeit real erleben, sondern geistigen Reichtum. 

In Zukunft werden immer größere Mengen an Nahrung und Rohstoffen benötigt werden. Kann das gelingen, ohne dass dabei die Natur zugrundegeht? 
Das ist die klassische Vorstellung von einer industriellen Welt. In den Köpfen der Menschen ist derzeit fix verankert, dass nur Wachstum Fortschritt bringt. Aber wir sehen immer mehr, dass die Verfügbarkeit vieler Rohstoffe begrenzt ist. Wir werden immer hungriger werden nach Ressourcen, aber wir werden nicht satt werden. Um dieser Wachstums-Falle zu entkommen, das sagt auch Papst Franziskus in seiner wunderbaren Enzyklika Laudato si, werden wir das Konzept der Wegwerfgesellschaft hinterfragen müssen. Es wird darum gehen, Rohstoffe besser zu nutzen, z.B. durch Recycling oder die hergestellten Produkte länger zu nutzen, indem sie eben eine hohe Qualität aufweisen. Das muss aber jetzt alles nicht unbedingt einen Nachteil für die Wirtschaft bedeuten, weil die wenigen, aber sehr guten Produkte dürfen natürlich ihren Preis haben und müssen nicht unbedingt von weit her importiert werden. Ich denke, mit diesen Veränderungen können wir der Natur eine Atempause verschaffen, bis der natürliche Rückgang der weltweiten Bevölkerung den Rückbau vieler Flächen in Grünland erlauben wird. 

Sie schreiben, dass wir uns künftig vom Fleisch verabschieden und uns vegetarisch ernähren werden… 
Für vegetarische Ernährung sprechen drei Gründe. Zum ersten: Wenn wir so viele Milliarden von Menschen gut und ausreichend ernähren wollen, dann geht das nur durch eine bessere Ausnutzung der verfügbaren Nahrungsmittel. Für jede tierische Kalorie muss man mindestens vier pflanzliche Kalorien aufwenden. Es ist schon rein rechnerisch logisch, dass wir uns daher der pflanzlichen Nahrung zuwenden. Ein zweiter Grund ist: Viele Menschen sind nicht mehr gewillt, billiges Fleisch mit dem Leid der Tiere zu erkaufen. Und drittens spielen hier auch Umweltschutz-Aspekte eine Rolle, Methan-Ausstoß durch Kühe, Klimawandel und auch die Problematik der Entsorgung des Tierkots. 

Es gibt viele schöne Sätze in ihrem Buch. Einer lautet: “Es kommt nicht darauf an, ob wir die kommende Krise überstehen, sondern wie wir sie überstehen.” Was meinen Sie damit konkret? 
Wenn wir uns die heutige Gesellschaft anschauen, dann haben wir viele Kontroversen, viele verschiedene ideologische Standpunkte. Aber es gibt doch einen gemeinsamen Nenner: Dass wir uns alle eine Zukunft wünschen, in der alle Menschen in Wohlstand und ohne elementare Sorge leben können. Idealerweise wird es so eine Zukunft geben, in der die Menschheit ihr Wissen und ihre Ideen dazu einsetzt, dieses Ziel zu erreichen. Es kann aber auch ganz anders ausgehen und unsere Gesellschaft bricht zusammen. In diesem Fall werden sich dann Inseln der Zivilisation bilden, deren Zukunftsaussichten eher schlecht sind, weil sie einfach ihr entwicklungstechnisches Niveau nicht erhalten können. 

Sie haben in Ihrem Buch auch zehn Regeln für den Einzelnen definiert. Warum brauchen wir diese? 
Ich glaube, dass die die notwendige Veränderung Schritt für Schritt kommen muss. Das geht am besten durch neue Regeln, denen man leicht und ohne Risiko folgen kann. Wenn Viele bewusst pragmatische, soziale und wirtschaftliche Entscheidungen treffen, dann beginnt sich langsam alles zu verändern. Es ist eine Art stille Demokratie, die in der Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. 

Warum wird es notwendig sein, die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung in die vielen Welten der Zukunft einzubringen? 
Glaube, Liebe und Hoffnung sind das, was uns zu Menschen macht. Wir dürfen uns in diesem ganzen Fortschrittswahn nicht in beliebige Einheitswesen verwandeln oder verwandeln lassen. Das Menschsein an sich ist wertvoll. Wir sind einfach mehr als eine Ansammlung von Atomen oder Sozialversicherungsnummern. Ich denke, das Christentum ist deshalb so stark, weil es ohne einen autoritären Gottesbezug, ohne die Angst vor einer göttlichen Bestrafung auskommt. Glaube, Liebe und Hoffnung sind die Leit-Sterne, nach denen wir uns richten. Darum predigt Jesus Christus auch von einem liebenden Gott. Ich bin zuversichtlich, dass die kommenden Generationen das besser verstehen werden als wir heute.
 

FOLGE 3: MARIA VON MAGDALA

Apostolin und Powerfrau

Maria von Magdala – auch Maria Magdalena genannt – ist vermutlich eine der umstrittensten Personen in der Bibel. Oft als Sünderin, Prostituierte oder Liebhaberin Jesu verunglimpft wurde sie als erste Zeugin der Auferstehung erst in den letzten 50 Jahren als „Apostelin der Apostel“ rehabilitiert und Papst Franziskus hat 2016 ihren Gedenktag am 22. Juli zu einem Festtag aufgewertet. Immerhin war sie es, die Jesus auf seinem Weg zum Kreuz begleitet hatte – bis zum Moment seines Todes.

VON WOLFGANG LINHART

FOTOS KPH-Wien/Krems / picturedesk.com

Maria von Magdala kennen viele nur als schillernde Figur. Viel ist dieser Frau im Nachhinein angedichtet worden. Sie wurde von Papst Gregor I. mit der Sünderin im Lukasevangelium gleichgesetzt, man unterstellte ihr eine Liebesbeziehung zu Jesus und die männerdominierte Kirche des Mittelalters stempelte sie gar als ehemalige Prostituierte ab. Entsprechend regte sie durch viele Jahrhunderte die Phantasie der bildenden Künstler an. Es gibt kaum ein Gemälde, auf dem sie nicht mit offenem Haar als büßende Sünderin dargestellt ist. – Dabei wissen wir aus der Bibel selbst nur wenig über die Frau aus Magdala, die sich der Nachfolgegemeinschaft um Jesu anschloss: Sieben Dämonen soll Jesus ihr ausgetrieben haben. Dann finden wir sie unter dem Kreuz, später am leeren Grab und natürlich hat sie ihren großen Auftritt als erste Zeugin des Auferstandenen.

 
Biblische Gestalten – in den Fokus gerückt folge 3

Wie müssen wir uns die historische Maria aus Magdala und ihr Lebensumfeld vorstellen?

ANDREA TASCHL-ERBER: Sie war wohl eine starke Frau. Von ihrer Herkunft aus Magdala auf ihre Vermögensverhältnisse zu schließen, lassen die Texte nicht zu. Man könnte spekulieren, ob sie sich als Frau aus urbanem Milieu von den Jüngern abgehoben hat, die in ländlichem Umfeld gelebt haben und Fischer waren. Offenbar schloss sie sich allein der Bewegung um Jesus an, ein Schritt, der Frauen zur Zeit Jesu nicht ohne Weiteres möglich war. Aus heutiger Sicht würde man sie wohl als „emanzipierte“ Gesprächspartnerin bezeichnen. Eine Frau, die sich von der Jesus-Bewegung etwas erhofft hat, Jesu Botschaft der Auferstehung mit anderen Frauen mutig weitergetragen hat, während die Männer aus Angst vor der Kreuzigung geflohen sind.

Was ist für Sie als Theologin das Faszinierende an Maria Magdalena?

Dass diese Frauenfigur, die in der schönen Ostermorgengeschichte – im Johannesevangelium alleine, in den anderen Evangelien in einer Frauengruppe verortet – als Erste den Auftrag erhält, vom Auferstandenen zu erzählen. Sie wird von ihm gesendet – das bedeutet, eine Apostelin zu sein. Im Mittelalter erhielt sie den festen Ehrentitel „Apostelin der Apostel“. Die Evangelientexte zeigen uns, dass Frauen in dieser Anfangszeit der entstehenden Gemeinden eine wichtige Rolle spielten. Außer Maria, der Mutter Jesu, ist Maria von Magdala die Einzige, die in allen vier Evangelien genannt wird. Das heißt, sie dürfte eine bedeutende Frau im Umfeld Jesu gewesen sein, eine wichtige Nachfolgerin und Jüngerin. Nach der Passion, nach der Krise des Karfreitags, wo alles verloren schien, geht die Jesus-Bewegung mit ihrer Verkündigung weiter.

Weiß man, ob sie alleinstehend war?

Auffällig ist, dass sie nicht als die Ehefrau des …, die Tochter des …, die Schwester des … oder die Mutter des …, genannt wird, wie wir es bei vielen anderen Frauen im Neuen Testament ganz typisch haben. Aber wir wissen nichts über ihren Familienstand. Es ist eine auffällige Lücke und könnte bedeuten, dass sie sich von ihrer Familie getrennt hat, um sich Jesus anzuschließen. Das muss aber nicht bedeuten, dass sie alleinstehend gewesen wäre. Wir wissen nicht einmal, wie alt sie damals gewesen ist. Man hat aufgrund der Kunstgeschichte immer diese junge schöne Frau vor Augen, aber sie könnte auch eine Generation älter als Jesus gewesen sein.

 
EXPERTIN
Andrea Taschl-Erber ist Vizerektorin für Religiöse Bildung und Interreligiösen Dialog an der Kirchlichen Pädagog. Hochschule Wien/Krems

Wie erfahren wir mehr über sie, wenn die Bibel so wenig Anhaltspunkte bietet?

Ergänzende Hinweise über ihre Bedeutung im frühen Christentum liefern so genannte „Apokryphen“, das sind Schriften, die nicht in den biblischen Kanon aufgenommen wurden. Wichtige Texte mit großer Aussagekraft sind unter anderem gnostische Schriften wie das Maria Magdalena-Evangelium und das Evangelium des Philippus, die so genannte „Pistis Sophia“. Viele Schriften wurden erst erst ab Ende des 19. Jahrhunderts in Ägypten entdeckt und im Laufe des 20. Jahrhunderts editiert und übersetzt. In etlichen der darin enthaltenen Dialoge zwischen Maria Magdalena, Jesus und den anderen Jüngerinnen und Jüngern zeigt sich ihre Bedeutung als Gesprächspartnerin Jesu. Laut diesen Texten hat Maria von Magdala eine völlig andere Rolle inne, als das kirchlich tradierte Bild ihr zuschreibt. Mit diesen Schriften und ihrer wissenschaftlichen Aufarbeitung eröffneten sich auch neue Möglichkeiten, um sich mit der Figur Maria Magdalenas eingehender zu befassen und sie eventuell in einem anderen Licht zu sehen.

So spielt Maria von Magdala in apokryphen Schriften eine zentrale Rolle im Kreis der Jüngerinnen und Jünger. Sie wird als interessierte Zuhörerin und Gesprächspartnerin beschrieben, die sich auch provokante Fragen zu stellen traut. Im Evangelium nach Maria Magdalena ermuntert sie beispielsweise die anderen dazu, die Lehre Jesu hinauszutragen. Wiederholt führt sie Diskussionen mit Petrus, der ihre Redezeit und ihre Rolle als Lehrerin einschränken möchte.

Warum wurde sie zur Sünderin?

Das ist das Ergebnis einer über die Jahrhunderte gewachsenen Auslegungsgeschichte. Durch die Verschmelzung verschiedener biblischer Frauenfiguren ist ein Bild von ihr konstruiert worden, das nicht ganz zufällig bestimmten Interessen diente. Die grundsätzliche Frage lautete: Wenn gilt, dass Frauen schweigen sollen, wie es in Briefen des Paulus und seiner Schüler steht, warum sind Frauen die Ersten gewesen, denen Jesus einen Verkündigungsauftrag gab? Das ist ein fundamentaler Widerspruch, der sich aus den neutestamentlichen Texten selber ergibt. Es wurde in der Folge der Sündenfall ins Spiel gebracht – Eva als die Sünderin schlechthin und generell Frauen als Sünderinnen. Dieses Muster ist dann auf die Frauen am Ostermorgen übertragen worden: Weil „die Frau“ etwas wiedergutzumachen hätte, erschien ihr Jesus als Erster.

Gibt es einen Ausweg?

Ein historisch fundierter Rehabilitationsversuch geht von der feministischen Theologie aus. Denn als Apostelin wurde Maria bereits im 3. und 4. Jahrhundert von Kirchenvätern wie Hippolyt und Hieronymus bedacht, ehe die Nachwelt ihren Ruf erheblich schmälerte. Mit ihr könnte die über fast zwei Jahrtausende verdrängte weibliche Seite des Christentums wieder zu einer partnerschaftlichen Kirche erweckt werden.

Nächste Woche: Der Prophet Jona

 

Maria von Magdala

In der Literatur: Hebbel: „Maria Magdalena“(1844) Rinser: „Mirjam“ (1983)

In der Malerei: Albani-Psalter: Maria von Magdala verkündet den Jüngern (vor 1145) Tizian: Noli me tangere (1512) El Greco: Büßende M. Magdalena (1577)

In der Musik: William Lloyd Webber: Missa Sanctae Mariae Magdalenae (um 1960). Andrew Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar (1971)

Im Film: Davis: „Maria Magdalena“ (2018)

Bibelquiz, Folge 3

Wie heißt der Papst, der Maria von Magdala zur Sünderin und Prostituierten „degradierte“?

Die Antwort schicken Sie an die „Redaktion des SONNTAG, Stephansplatz 4, 1010 Wien“ oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir Preis zu Themen rund um die Bibel.

Maria von Magdala in der Heiligen Schrift

Jüngerin Jesu

„Und es geschah in der folgenden Zeit: Er wanderte von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn und auch einige Frauen, die von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren […]“
Lukas 8,1-2

Zeugin der Kreuzigung und Grablege

„Auch einige Frauen sahen von Weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome; sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.“ - Markus 15,40-41

„Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon. Es waren aber dort Maria von Magdala und die andere Maria; die saßen dem Grab gegenüber.“
Matthäus 27,59-61

Erste Zeugin des Auferstandenen

„Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.“
Johannes 20, 11-12

Auftrag zur Verkündigung

„...sie wandte sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.

Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte. - 
Johannes 20, 14b-18

Maria von Magdala nach Ostern

„Sie alle verharrten dort [in Jerusalem] einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. - 
Apostelgeschichte 1,14

 
 

Eine Stellungnahme der vatikanischen Glaubenskongregation vom 15. März führt zu unterschiedlichen Meinungen und kontroversiellen Diskussionen.

Es geht um die Verneinung der Möglichkeit, gleichgeschlechtlichen Paaren seitens der Kirche einen Segen zu erteilen. Wenn dies auch kein Urteil über die Person darstelle, wie betont wird. Papst Franziskus gab zu der Erklärung sein Einverständnis.

In der österreichischen Kirche gab es seither viele kritische Reaktionen von Einzelpersonen, Theologen und Organisationen. Einige Pfarren in der Erzdiözese Wien erklärten sich mit homosexuellen Menschen solidarisch, manche Seelsorger lehnen die Stellungnahme aus dem Vatikan öffentlich ab.

 

 

  • Die Redaktion hat einen Leserbrief an den SONNTAG exemplarisch für die Fragen und die Diskussion an Kardinal Christoph Schönborn weitergegeben:

„Vor Gott sind alle Menschen gleich. Jesus hat alle Menschen gleichbehandelt. Mein Sohn ist auch homosexuell und glücklich verheiratet, war jahrelang Ministrant und gläubiger Christ. Ich bin wieder einmal schwer enttäuscht von der katholischen Kirche. Man darf sich nicht wundern, wenn viele Menschen sagen: ‚Mit Gott habe ich eine gute Beziehung, aber mit der Kirche habe ich große Probleme.‘ Ich bin schon gespannt, wie eure Haltung dazu ist.“

  • Wir haben unseren Wiener Erzbischof gefragt: Kardinal Schönborn, was sagen Sie diesem betroffenen Vater und dieser offenbar gläubigen Familie?

Kardinal Christoph Schönborn: Ich gehe von einer ganz einfachen Beobachtung aus: Viele Mütter segnen ihre Kinder. Meine Mutter macht es immer noch bis heute. Ich gehe nicht weg von Zuhause, ohne dass sie mich segnet. Eine Mutter wird den Segen nicht verweigern, auch nicht, wenn ihr Sohn oder ihre Tochter Lebensprobleme hat. Im Gegenteil. Und genauso ist es in dem Fall dieses Leserbriefes, wenn der Sohn sich outet, dass er gleichgeschlechtlich empfindet und auch gleichgeschlechtlich liebt. Die Eltern werden, gerade wenn sie gläubig sind, diesem Kind, diesem Sohn oder dieser Tochter doch nicht den Segen verweigern.

Ich war nicht glücklich über diese Erklärung der Glaubenskongregation. Und zwar aus dem einfachen Grund: Die Botschaft, die medial rübergekommen ist in der ganzen Welt, war nur ein ‚Nein‘. Und zwar ein ‚Nein‘ zum Segen; und das ist etwas, was viele Menschen zuinnerst verletzt, als würden sie spüren und sagen: ‚Mutter, hast du keinen Segen für mich? Ich bin doch auch dein Kind.‘

Die Kirche ist, wie man traditionellerweise sagt, Mater et Magistra, Mutter und Lehrerin. Sie muss lehren, aber sie ist zuerst Mutter. Und viele gleichgeschlechtlich Empfindende und Lebende sind gerade in dieser Frage besonders sensibel: ‚Ist uns die Kirche Mutter?‘ Und sie bleiben Kinder Gottes. Und sie wollen auch die Kirche als Mutter sehen und deshalb hat diese Erklärung viele so besonders schmerzlich getroffen, weil sie das Empfinden haben, sie werden von der Kirche abgelehnt.

Dass hinter dem Anliegen dieser römischen Erklärung auch ein positives Anliegen gefunden werden kann, ist überhaupt nicht rübergekommen.

Nämlich die hohe Wertschätzung der sakramentalen Ehe, die in der heutigen Welt fast schon eine Seltenheit geworden ist. Die aber etwas Großes und Heiliges ist, der Bund von einem Mann und einer Frau. Ein Bund fürs Leben, vor Gott versprochen und geschlossen, der dann auch zu Kindern führen kann, die als Geschenk Gottes empfunden werden.

Deshalb ist das berechtigte Anliegen der Glaubenskongregation, dass durch eine Segnungsfeier nicht der Eindruck entsteht, dass hier eine sakramentale Ehe geschlossen wird.

Aber dieses „Ja“ zur Familie muss man nicht in einem „Nein“ zu allen anderen Formen sagen. Die Kirche hat sich längst daran gewöhnt – es war ein schmerzlicher, lange Prozess -, dass sie nicht die einzige Stimme ist, die über Partnerschaften ein Wort zu sagen hat. Seit dem 19. Jahrhundert hat der Staat die Souveränität der Kirche über die Ehe zurückgenommen, und es ist für uns selbstverständlich - auch für die Kirche -, dass man sich zuerst zivil verheiratet, ehe man kirchlich heiratet. Und trotzdem ist das staatliche Verständnis von Ehe als einem Vertrag etwas wesentlich anderes als das Verständnis der sakramentalen Ehe. Damit leben wir längst.

Die Frage, ob man gleichgeschlechtliche Paare segnen kann, gehört in die gleiche Kategorie wie die Frage, ob dies bei Wiederverheirateten oder Partnerschaften ohne Trauschein möglich ist. Und hier ist meine Antwort relativ einfach:

Wenn die Bitte um den Segen keine Show ist, also nicht nur eine Art Krönung von einem äußerlichen Ritual, wenn die Bitte um den Segen ehrlich ist, es wirklich die Bitte um den Segen Gottes für einen Lebensweg ist, den zwei Menschen, in welcher Situation auch immer, zu gehen versuchen, dann wird man ihnen diesen Segen nicht verweigern.

Auch wenn ich als Priester oder Bischof sagen muss: ‚Das ganze Ideal habt ihr nicht verwirklicht. Aber es ist wichtig, dass ihr euren Weg auf der Basis menschlicher Tugenden lebt, ohne die es keine gelungene Partnerschaft gibt.‘ Und das verdient einen Segen. Ob die richtige Ausdrucksform dafür eine kirchliche Segnungsfeier ist – darüber muss man gut nachdenken.


 

Der tschechische Priester und Soziologe Tomas Halik bietet eine gelungene Deutung der Corona-Pandemie aus der Sicht von Glauben und Vernunft.
Für Sie gelesen .

Seine Bücher sind Grundnahrungsmittel für den Geist: Nüchtern, nahrhaft, ermutigend und dialogfähig.

Die Rede ist vom tschechischen Priester Tomas Halik, der 1978 heimlich zum Priester geweiht wurde und der ein enger Mitarbeiter von Kardinal Tomasek und Vaclav Havel war.

Halik ist Professor für Soziologie und Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag. In seinem jüngsten Buch „Die Zeit der leeren Kirchen“ finden sich die Predigten, die er von Aschermittwoch bis Pfingsten 2020 in seiner Gemeinde gehalten hat. Vom dritten Fastensonntag bis Pfingsten war die Kirche geschlossen, Halik predigte in einer fast leeren Kirche.

Es sind Predigten, die mit aller Deutlichkeit den Finger in die Wunden der Gegenwart legen und zugleich auch schon Wege der Heilung aufzeigen. Ist doch der Glaube, so Halik, „das Medikament gegen die Panik und gegen die Angst“.

Haliks Fazit angesichts der Corona-Krise: „Auch im Christentum muss etwas sterben, um dann in einer neuen, verwandelten Gestalt auferstehen zu können. Und diese neue Gestalt wird bereits geboren und wir können Zeugen und aktive Teilnehmer dieser Geburt sein.“

Er findet immer klare Worte: „Die Eucharistie ist keine Belohnung für ein gutes Verhalten, keine Torte für die Klassenbesten in der Schule Gottes. Sie ist panis viatorum, das Brot für unterwegs, und wer sich nicht auf den Weg begeben will, wer nur stehen bleiben und zurückschauen will, der soll es nicht essen.“

Mein Fazit:
Auch dieses Halik-Buch ist einfach unverzichtbar. Ein Trost- und Hoffnungs-Buch in Zeiten wie diesen.

Tomas Halik, Die Zeit der leeren Kirchen. Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens, Herder-Verlag, 208 Seiten,
ISBN: 978-3-451-38994-8, 20,60 Euro


 
 

Glaube ist mehr als ein Für-Wahr-Halten von Sätzen. Er muss einfach unter die Haut gehen, ist Universitätsprofessor Gisbert Geshake überzeugt.
 

 Universitätsprofessor Gisbert Greshake
Universitätsprofessor Gisbert Greshake

Ich wurde in eine tiefgläubige Familie hineingeboren, in welcher Glaube und Leben aus dem Glauben einen selbstverständlichen, festen Platz hatten, wenngleich durchaus auch kritisch über kirchliche Verhältnisse und Vorgänge diskutiert wurde“, erzählt Universitätsprofessor Gisbert Greshake dem SONNTAG. „Hinzu kam eine in schlimmen Kriegstagen sehr lebendige Pfarrgemeinde, in der ich von Anfang an aktiv tätig war.

Bei all dem erfuhr ich, dass der Glaube mein Leben trägt, es sinnvoll macht und ihm Weite und Hoffnung gibt", betont Greshake, der am 18. Februar bei den „Theologischen Kursen“in Wien zum Thema „Glaube als Für-wahr-Halten oder als Sich- -Gott-Öffnen" sprechen wird.

  • Was besagt der vielzitierte Satz von P. Karl Rahner SJ: „Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein, … oder er wird nicht mehr sein!"?

Rahner selbst erläutert das Wort „Mystiker" durch den Zusatz: „einer, der etwas ‚erfahren‘ hat". Das heißt so viel wie: einer, dem der Glaube wirklich „unter die Haut gegangen" ist, - einer, der vom Glauben innerlich „zutiefst getroffen" wurde, - einer, dem das Leben aus dem Glauben zum „integralen Teil der eigenen Existenz" wurde.

Welche Bilder (!) auch immer man da verwendet: Sie verweisen alle darauf, dass Glaube mit ganz persönlicher „Erfahrung" zu tun hat. Und ohne solche Erfahrung kann ein Christ nach dem Ende der Volkskirche wohl kaum noch seinen Glauben durchhalten.

  • Was meint hier „Glaube"?

Um bei Rahner zu bleiben: Er definiert Glauben so: Glaube ist „das bedingungslose Sichöffnen für die Wirklichkeit Gottes, damit diese Macht über uns gewinnt, uns bestimmt und ein Stück der eigenen Wirklichkeit wird". Gewiss hat der Glaube auch noch andere Facetten. Aber immer gehört zu seinem Wesen, dass man sich Gott „öffnet", sich ihm anvertraut und zur Verfügung stellt und damit eine „exzentrische Verlagerung" der eigenen Person vornimmt: Das Ich bricht aus seiner Selbstbezogenheit und Enge aus und überschreitet sich auf Gott hin. In ihm findet es Grund, Sicherheit und Ziel des Lebens.

  • Ist der Glaube auch mit einem Für-wahr-Halten von Sätzen verbunden?

„Glaubenssätze", wie z. B. Dogmen, gehören insofern zum Glauben, als sie uns sagen, wer dieser Gott ist, dem man sich im Glauben anvertraut. Ist er das „höchste Wesen", Grund der Welt und Garant der Sittlichkeit? Ist er „oberster Weltbaumeister" in erhabenen Höhen über uns? Oder zeigt er sich als „das Unbedingte" in uns? So könnte man fortfahren mit Gottesvorstellungen aller nur erdenklicher Art.

Angesichts dieser Vielfalt kann Glaube nicht darin bestehen, sich einem „Gott", der ein vieldeutiges X ist, zu überlassen. So würde der Glaube ins Unbestimmte und Leere gehen. Zum Glauben gehört vielmehr ein bestimmter, und darum auch in Sätzen fassbarer Inhalt, der darüber Auskunft gibt, wer dieser Gott ist, an den man glaubt.

Solche „Auskunft" kann nur Gott selbst geben, wenn und indem er sich – wie der Fachausdruck lautet – „offenbart", d. h. sich durch Werke der Schöpfung und heilsgeschichtliche Taten dem Menschen erschließt.

  • Wie sieht ein zukunftsfähiges ganzheitliches Verständnis von Glauben aus?

Es sollte vor allem ganz deutlich werden, dass man nicht an „Sätze" (Dogmen usw.) und damit an bestimmte „Sach"-verhalte glaubt, sondern an die personale Wirklichkeit Gottes, dessen Wesen und Handeln in „Sätzen" nur zum Ausdruck gebracht werden.

Dabei lassen sich alle Glaubenssätze verstehen als Aspekte der einen und einzigen Wahrheit, dass Gott sich uns in Liebe mitteilt. Deswegen erhalten sie auch alle ihre angemessene Interpretation allein von dieser Mitte her: von Gott als dem absoluten Geheimnis in seiner unbegreiflichen liebenden Hinwendung zum Menschen. Und Glaube besteht darin, sich dieser Unbegreiflichkeit Gottes zu überlassen und anzuvertrauen.

So ist der Glauben in seinem Wesen weder eine (objektive) Lehre, noch zielt er als „moralischer Glaube" primär auf die Einhaltung sittlicher Normen (so sehr er sich davon auch nicht dispensieren lässt), sondern ist ein „lebenspraktischer" bzw. ein „mystischer" Glaube, der sich von der Liebe Gottes ergreifen und davon in Zuversicht, Vertrauen und Hoffnung sein Leben prägen lässt.

  • Wenn Glaube mehr ist als ein Gefühl, welche Rolle spielt dann das Glaubens-Wissen?

Vom bereits Gesagten her ist wohl schon deutlich: Glaubens-Wissen ist eine Größe zweiter Ordnung. Sie ist zwar unabdingbar wichtig, soll Gott nicht ein nebelhaftes X bleiben, aber nur im Akt des Glaubenshingabe selbst hat sie – wie unter „Frage 3" gezeigt – ihre Bedeutung.

  • Inwieweit kommt auch die Erfahrung beim Glauben ins Spiel?

Glaubenserfahrung ist ein äußerst vieldeutiges Wort, das auf sehr Unterschiedliches – bei jedem Glaubenden anders – verweist. Aber weil der Glaube es mit meinem konkreten Leben zu tun und eben darin seinen konkreten Platz hat, löst das „Konkretsein" des Glaubens auch Erfahrungen ganz unterschiedlicher Art aus: Erfahrungen im Denken und Fühlen, Erfahrungen im Umgang mit anderen und mit der Umwelt, Erfahrungen im Arbeitsleben und in der Freizeit ...

In diesen ganz verschiedenen Bereichen führt das glaubende Bewusstsein, vor Gott, mit Gott und in Gott sein Leben zu führen, Erfahrungen unterschiedlichster Art aus, die gerade weil sie so unterschiedlich sind, in einem Glaubensgespräch auch ausgetauscht werden können und sollten.

  • Brauchen wir Väter und Mütter im Glauben?

Unbedingt! Wobei heute oft „biologische" Väter und Mütter und Väter und Mütter „im Glauben" nicht identisch sind. Aber für das Zum-Glauben-Kommen ist es äußerst wichtig, im Laufe des Lebens Menschen zu begegnen, die exemplarisch und überzeugend ihren Glauben so leben, dass von ihnen etwas Ansteckendes ausgeht und auf andere „überspringt".

  • Ist der Zweifel so etwas wie der Bruder des Glaubens?

Für mich ist der Satz aus dem Markus-Evangelium (9,24) „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!" eine der wichtigsten Aussagen über den Glauben. Denn die Bereitschaft, aus dem Glauben zu leben, trifft faktisch immer auch auf Zweifel, Vorbehalte und gegenläufige innere Antriebe.

Im Bild gesprochen: Unser Inneres ist wie ein „Missionsland", in dem es neben „bekehrten Zonen" ebenso noch vom Glauben unerreichte oder nicht voll erreichte Regionen gibt. So entstehen Zweifel und Vorbehalte; und sie werden bleiben. Unsere eigene „Missionierung" ist noch längst nicht abgeschlossen!

  • Wie können Glaube und Vernunft zusammenspielen?

Dazu nur ein kleiner Hinweis: Martin Luther spricht einmal von der „Hure" Vernunft, die sich jedem „an den Hals wirft" und „zu Willen ist". Damit ist gemeint: Die Vernunft wird, mag sie auch in sich selbst noch so „vernünftig" sein und vernünftig denken und vernünftig argumentieren, in ihrer letzten Ausrichtung nicht von sich selbst, sondern vom Willen her bestimmt und geleitet: Sie denkt auf dieses oder jenes Ziel hin, in diesem oder jenem Interesse, entscheidet sich in rational unentscheidbaren Fragen für dieses oder jenes. So vollzieht sich die Ratio stets in einem „Horizont", der nicht (allein) von ihr selbst stammt.

Der Glaube lässt sich nun als eine Weise verstehen, der Vernunft einen sinnvollen „Horizont" zu eröffnen, in welcher sie sich als Vernunft und in vernünftiger Weise verwirklichen kann.

Umgekehrt kann die Vernunft den Glauben eingehender, reflektierter und systematischer durchdringen sowie mit den Dimensionen der übrigen Wirklichkeit verknüpfen, auf dass der Glaube in unser Leben, das so weitgehend von der Vernunft, von vernünftigem Nachdenken und Argumentieren geprägt ist, tiefer und „passender" eingebettet sein kann.

 
 
 
 
 
 
Religionssoziologin Isabelle Jonveaux im Interview

Askese und Eros im Christentum

Isabelle Jonveaux: „Die Askese wird heutzutage eher sehr negativ betrachtet.“
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  • Isabelle Jonveaux: „Die Askese wird heutzutage eher sehr negativ betrachtet.“
  • Foto: Gjecaj
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Es ist in Wahrheit ein Jammer: Schnell wird das Christentum bis heute mit Askese als Abtötung verbunden. Zugleich wird dem Christentum auch noch Leibfeindlichkeit vorgeworfen. Als ob der Eros kein Heimatrecht im Christentum besitzen würde.
Die Religionssoziologin Isabelle Jonveaux erläutert im Gespräch mit dem SONNTAG die richtig verstandene Askese und klärt über Vorurteile auf.

Noch immer wird das Christentum bis heute mehr mit Askese und Verzicht verbunden, weniger mit Eros. Warum hatte und hat es der Eros im Christentum oft so schwer?

„Die klösterliche Askese hat sich oft auf die sexuelle Dimension kristallisiert, aber es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Verurteilung des Körpers erst später, im Mittelalter, erfolgte“, sagt Isabelle Jonveaux.

Jonveaux ist Religionssoziologin und unterrichtet in Graz und in Linz. Sie arbeitet seit 2004 zum Forschungsbereich „Klosterleben“ (zunächst in Europa; derzeit in Afrika und Lateinamerika) und hat sich besonders mit dem Thema der Askese – auch in deren heutiger Entwicklung – beschäftigt.

2018 ist ihr Buch „Mönch sein heute. Eine Soziologie des Mönchtums in Österreich“ erschienen. Jonveaux spricht am 26. November bei den „Theologischen Kursen“ in Wien über „Eros & Askese“. „Die Asketen der Wüste verurteilten nicht den Körper als solchen, sondern bekämpften die Dämonen, die ihn versuchten.

Die volle Enthaltsamkeit für das ganze Leben war etwas Neues in einer Gesellschaft, in der es einige Formen sexueller Abstinenz gab, aber meist nur für eine bestimmte Zeit, nicht für das ganze Leben“ sagt Isabelle Jonveaux: „Viele Mönche und Nonnen haben mir gesagt, dass der Zölibat oder die Keuschheit überhaupt nicht das Schwierigste sind im Klosterleben. Aber das ist oft die Dimension, die von der Gesellschaft am wenigstens verstanden ist.“ Im SONNTAG-Gespräch erläutert Isabelle Jonveaux die Dimensionen einer richtig verstandenen Askese.

  • Was meint „Askese“ als „üben, trainieren“ eigentlich wirklich?

Isabelle Jonveaux: Askese (askesis, üben, trainieren auf Griechisch) ist im christlichen religiösen Bereich eine Disziplin, der man sich (freiwillig) widmet, um in der Beziehung zu Gott zu wachsen und sich von irdischen Vergnügungen zu lösen. All dies sollte dazu beitragen, für seine Erlösung und das ewige Leben zu arbeiten.

  • Warum war das frühe Klosterleben in der Wüste oft von strenger Askese gekennzeichnet?

Das frühe Klosterleben in der Wüste war von strenger Askese gekennzeichnet, weil die Idee der Buße sehr stark war. Das christliche Klosterleben hat sich ursprünglich als Flucht der Gesellschaft in die Wüste in Syrien und Ägypten gegründet.

Diese Flucht wurde als ein starkes Zeichen des Protests gegen eine dekadente Gesellschaft und sogar gegen die Kirche, die sich mit der Welt kompromittiert hat. Deswegen waren Sühne und Buße so wichtig, nicht nur für die Sünde der Mönche und Nonnen selbst, sondern auch der Gesellschaft.

  • Was dürfen wir unter den „Dämonen“ verstehen, von denen die Asketen oft geplagt wurden?

Ich bin keine Theologin und werde jetzt nicht diskutieren, ob die Dämonen wirklich so den Asketen erschienen sind oder nicht. Aber man kann auch die Dämonen für die Verkörperung der Versuchungen sehen. Gerade in einer Zeit, in der die heutigen Instrumente der Psychoanalyse und Traumdeutung fehlten, können wir auch hier eine Interpretation der Bewegungen des Unbewussten sehen.

  • Oft ist die Rede von sogenannten „Versuchungen“. Geht es da nur um die sexuelle, „fleischliche“ Komponente oder um mehr?

Die Versuchungen betreffen nicht nur die sexuelle Komponente, sondern alle Bewegungen von Körper und Geist, die sich von dem endgültigen Ziel der Beziehung zu Gott entfernen können. Es ging darum, so viel wie möglich in den Dingen des Himmels zu leben. Die Versuchung kommt, wenn die Möglichkeit besteht, die Askese zu übertreten.

  • Welchen Sinn hatte diese christliche Askese damals?

Askese stand nie oder sehr selten im Zentrum der christlichen (katholischen) Spiritualität im Allgemeinen. Sie war im Wesentlichen denjenigen vorbehalten, die beschlossen hatten, die Gesellschaft zu verlassen, um sich ganz der Suche nach der Erlösung zu widmen. Mit der Askese sollte für Sünden gesühnt und trainiert werden, allen Versuchungen zu widerstehen, mit dem letzten Ziel der Erlösung.

  • Welche Bedeutung hat die Askese für den heutigen Christenmenschen?

Die Askese wird heutzutage eher sehr negativ betrachtet. Das Wort wird in der Katholischen Kirche oder in den Klöstern selten verwendet. Sie gilt als Feindin aller Freuden und damit letztlich des Lebens im Allgemeinen. Insbesondere die sexuelle Askese wird in der heutigen hypersexualisierten Gesellschaft nicht verstanden.

Gleichzeitig tauchen jedoch neue Formen säkularer Askese auf, die ein spirituelles Ziel haben können oder auch nicht, und die manchmal, ohne den Namen zu tragen, strenger sein können als die alte klösterliche Askese. Die neuen Formen des Fastens sind ein Beispiel dafür.

  • Gibt es in den heutigen Klöstern noch die asketische Lebensweise?

Auf den ersten Blick sieht das heutige Klosterleben viel weniger asketisch aus als früher, besonders in Österreich und besonders in den Männerklöstern. Es wird in den Klöstern – laut den Mönchen und Nonnen selber – wenig noch gefastet, viele Mönche haben ein eigenes Bankkonto, manchmal eigenes Bad im Zimmer, können Freizeitaktivitäten außerhalb des Klosters machen, usw. Aber dieser erste Eindruck bedeutet nicht, dass das Klosterleben nicht mehr asketisch ist, auch wenn das Wort kaum verwendet wird.

Erstens sind Grundpfeiler der Askese immer noch sehr präsent, wie z.B. die Keuschheit oder das Gemeinschaftsleben mit seinen positiven und negativen Seiten. Andere Dimensionen des Lebens erscheinen heutzutage für die Mönche und Nonnen als schwieriger als traditionelle Grundpfeiler der Askese.

Beispielsweise ist eine Disziplin gegenüber Internet und Handy für viele Nonnen und Mönche schwieriger als das Fasten. Die Askese behält nur ihren Sinn, wenn sie sich zu jeder Epoche und jeden Ort anpasst. Allein die Tatsache, sein ganzes Leben Gott zu übergeben und für immer in eine Gemeinschaft einzutreten, in der man ein Gehorsamsgelübde ablegt und damit auf eine bestimmte Form der Freiheit verzichtet, ist an sich schon eine Askese für die heutige Gesellschaft. Auf der anderen Seite sind die bewussten asketischen Übungen, die man braucht, um sich im Kampf gegen Versuchungen, wie z.B. Kasteiungen oder Selbstgeißelung zu trainieren, fast verschwunden.

  • Wie lassen sich Eros und Askese vereinbaren?

Die Keuschheit im Kloster ist zwar gleich geblieben in dem Sinn, dass die Mönche und Nonnen enthaltsam leben (Zölibat, Verzicht auf gelebte Sexualität), aber eine neue Interpretation der Keuschheit lässt sich auch beobachten. Lange Zeit bedeutete Keuschheit im geweihten Leben die komplette Verneinung der Sexualität und der Triebe.

Auch heute beinhaltet das Gebot der Keuschheit nach wie vor einen Verzicht auf gelebte Sexualität, aber es handelt sich nicht mehr um eine allgemeine Verneinung und Verurteilung der Sexualität. Die Sexualität als Teil der Körperlichkeit ist heute anerkannt, wie dieses Zitat eines kanadischen Benediktiners zeigt: „Nehmen wir unsere Sexualität mit Optimismus und Selbstbeherrschung bewusst als Teil unserer Verantwortlichkeit an. Gott hat sie uns gegeben als etwas Schönes und Dynamisches.“

Die Rolle der Askese besteht nicht mehr darin, die Sexualität zu unterdrücken oder zu verneinen, sondern sie auf gute Bahnen zu lenken. Das Verlangen als solches ist nichts Schlechtes; entscheidend ist, was der Mönch oder die Nonne damit macht – das ist die Aufgabe der gelebten Keuschheit. Man beobachtet auch einen neuen Umgang mit dem Körper, der viel positiver ist, z.B. auch durch Sport.

 
 
 
 
Die Kunst der guten Entscheidung

Warum Kopf und Bauch miteinander streiten

Beide – Kopf und Bauch – haben uns in Entscheidungssituationen etwas zu sagen. Dummerweise streiten Kopf und Bauch oft miteinander. Das Herz steht für die Mitte unserer Person und befähigt uns zu einer ganzheitlichen Wahl. Es nimmt wahr, welche Entscheidungsoption stimmig ist. Ob sie also zu uns als Person passt oder nicht.
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  • Beide – Kopf und Bauch – haben uns in Entscheidungssituationen etwas zu sagen. Dummerweise streiten Kopf und Bauch oft miteinander. Das Herz steht für die Mitte unserer Person und befähigt uns zu einer ganzheitlichen Wahl. Es nimmt wahr, welche Entscheidungsoption stimmig ist. Ob sie also zu uns als Person passt oder nicht.
  • Foto: Manuela Holzer-Horny
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Eine gute Entscheidung und eine gute Wahl sind keine Glückssache, sondern wirklich eine Kunst. In ihrem Buch „Entscheide dich und lebe“ zeigt die Wiener Ordensfrau und Bestsellerautorin Sr. Melanie Wolfers SDS, wie gute Entscheidungen gelingen können. Warum dabei Kopf und Bauch oft miteinander streiten und welche Rolle dann das Herz dabei spielen kann.

Ob auch Sr. Melanie Wolfers schon einmal eine Entscheidung getroffen hat, die sie dann später bereut hat? „Selbstverständlich! Und nicht nur eine“, sagt Sr. Melanie Wolfers SDS zum SONNTAG. „Doch noch mehr habe ich bereut, wenn ich aus Angst etwa vor einer Fehlentscheidung oder vor dem Echo anderer eine anstehende Entscheidung verpasst habe“, betont die Ordensfrau und Bestsellerautorin: „Denn das meiste Unglück entsteht nicht aus Fehlentscheidungen, sondern aus fehlenden Entscheidungen.“

  • Warum ist Entscheiden eine Kunst?

Zum Glück ist eine gute Entscheidung keine Glücksache, sondern eine Kunst. Zu ihr gehört zum einen das Wissen, wie wird den Prozess des Entscheidens klug und umsichtig gestalten können. Zum anderen das tägliche Einüben und Ausüben dieser Kunst. Unser Alltag bietet genügend Gelegenheit dazu.

  • Warum liegt in der Fähigkeit zum Verzicht eine der wichtigsten Voraussetzungen für sinnvolle Entscheidungen?

Jede Ent-scheidung für etwas bedeutet zugleich ein Aus-scheiden von anderen, oft auch anziehenden Alternativen. Je nachdem, worum es geht, kann dieser Verzicht wehtun. Es ist einfach so: Allein in dem Maße, in dem wir bereit und fähig sind, auf etwas zu verzichten, werden wir uns positiv für anderes entscheiden können. Denn auch wenn es schade ist: Wir können nicht gleichzeitig auf 100 Hochzeiten tanzen, sondern nur auf einer.

  • Wie kann eine Entscheidung ganzheitlich getroffen werden?

Indem wir aufmerksam sind auf alle Kräfte, die uns zum Entscheiden befähigen: auf die Impulse von Kopf und Bauch, auf unsere intuitive Kraft und die Sprache des Körpers, auf die leise Stimme der Sehnsucht und unseres Herzens. Ich finde es großartig, wie reich begabt wir alle sind! Und damit diese Gaben zum Tragen kommen, gilt es, dass wir unseren Scheinwerfer regelmäßig nach innen richten und wahrnehmen, was in uns vorgeht.

  • Was macht den Kopftyp, den Bauchtyp und den Herztyp aus?

Viele haben in dem Miteinander von Fühlen und Denken ein Stand- und ein Spielbein. Der Kopftyp lässt sich in seinem Wählen bevorzugt vom Kopf leiten, der Bauchtyp vom Gefühl. Der Herztyp lässt Kopf und Bauch zu Wort kommen. Er wägt deren Impulse ab und entscheidet dann aus dem Herzen; aus seiner Personenmitte.

  • Warum bilden Kopf und Bauch ein Traumteam?

Beide – Kopf und Bauch – haben uns in Entscheidungssituationen etwas zu sagen. Mit dem Verstand argumentieren wir; schätzen Folgen ein, orientieren uns an Werten und Zielen und entscheiden planvoll. Der Bauch steht für unser emotionales Gedächtnis. Es ist ein großer Erfahrungsspeicher, der uns Hinweise gibt, was uns gut tut und was wir besser vermeiden sollten. Gelingt die Kooperation von Kopf und Bauch, ist ein Traumteam am Start

  • Warum wählt man nur mit dem Herzen gut?

Dummerweise streiten Kopf und Bauch oft miteinander. Es braucht eine moderierende Kraft in uns, die abwägt, was von Kopf und Bauch an Impulsen daherkommt, und dann entscheidet. Und dies ist das Herz. Das Herz steht für die Mitte unserer Person und befähigt uns zu einer ganzheitlichen Wahl. Es nimmt wahr, welche Entscheidungsoption stimmig ist. Ob sie also zu uns als Person passt oder nicht.

  • Sie sprechen im Hinblick auf das Thema Entscheidung auch von den 4 „F“. Was ist damit gemeint?

Wenn das Herz seine Zustimmung zu einem konkreten Vorhaben gibt, dann stellt sich das Empfinden von Stimmigkeit ein. Von Josef Maureder inspiriert spielen für mich persönlich im Hören auf mein Herz vier Fs eine wichtige Rolle: Welche Option führt mich mehr zu einem inneren Frieden? Mehr zu einer echten Freude? Zu einer inneren Freiheit? Und zu einer wachsenden Freundschaft mit mir und mit anderen?

  • Wie sieht die dreifache Aufmerksamkeit für eine gute Entscheidung aus?

Die drei Bausteine lassen sich mit folgenden Fragen ausdrücken:

  1. Was kann ich?
  2. Was will ich?
  3. Was soll ich?

Zum ersten Baustein: Für eine tragfähige Entscheidung braucht es zuallererst ein gutes Fundament. Dieses besteht darin, dass wir unseren Stärken und Schwächen Rechnung tragen. Das bedeutet: In allem, was Ihnen leicht von der Hand geht, woran Sie Freude und was Sie sich im Lauf des Lebens angeeignet haben – in all dem liegt ein Wink für eine gute Wahl.

  • Können Sie die fünf Phasen eines Entscheidungsprozesses kurz erläutern?

Der Prozess beginnt damit, dass jemand überhaupt erst einmal wahrnimmt, wenn eine Entscheidung von ihm gefordert ist – anstatt die Herausforderung mehr oder weniger bewusst zu übersehen. Die zweite Phase besteht darin, die Entscheidung vorzubereiten. Dazu gehört etwa, die Frage klar zu formulieren, sich Infos einzuholen und den Zeitrahmen abzustecken. Drittens gilt es dann, die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten anhand von Kriterien abzuwägen. Um dann viertens die Entscheidung zu treffen und diese fünftens konkret umsetzen und auswerten.

  • Warum gibt es keine perfekte Entscheidung?

Dafür gibt es viele Gründe. Ein Grund liegt darin, dass Sie gar nicht wissen können, welche Lösung sich zukünftig als die beste erweisen wird. Denn dazu müssten Sie in die Zukunft schauen können. Entscheiden können wir nur vorwärts.

Beurteilen, ob eine Entscheidung richtig war, können wir nur rückwärts. Wenn Sie also nach der perfekten Lösung suchen und davon ausgehen, dass es nur eine richtige Antwort gibt, dann schlittern Sie entweder in eine Entscheidungsblockade hinein oder Sie ebnen einer Enttäuschung den Weg.

 
 
 
 
 
 

 

 

Kann man im Wald besser beten?

 
  • Natürlich können mir die Einsamkeit und die Schöpfung Hilfen sein, um meine persönliche Gottesbeziehung zu fördern, das hat niemand vorzuschreiben, aber…
  • 13.08.20
 
 
 

Zeit für meinen Glauben

 
https://www.meinekirchenzeitung.at/tag/zeit-für-meinen-glauben?loc=wien-noe-ost-der-sonntag 

 
 
 

 

Strukturreformen in der Kirche

Das Pastoralkonzept der Pfarre Edlitz

Pastoralkonzept Pfarre Edlitz

Was ist ein Pastoralkonzept?

Der Begriff Pastoral kann auch mit Seelsorge übersetzt werden. Es geht also darum, den Menschen

zu helfen, aus dem Glauben heraus ihr Leben zu meistern. Das beinhaltet Begleitung, Gespräch und

das Angebot der Sakramente. Die obersten Pastoren sind der Papst und die Bischöfe, aber jeder

Christ ist zur Seelsorge berufen. Daher ist es auch unsere Aufgabe als Pfarre, Seelsorge zu betreiben

und die entsprechenden Angebote für die Menschen in der Pfarre zu stellen.1

Ein Pastoralkonzept hält die pastoralen Aktivitäten und Entwicklungen in einer Pfarre schriftlich fest.

Es beinhaltet außerdem auch Ziele und konkrete Veränderungsvorschläge für die Zukunft unserer

Pfarre. In diesem Fall ist geplant, dieses Pastoralkonzept bis zum Ende der derzeitigen

Pfarrgemeinderats-Periode umzusetzen. Am Ende soll dieses Pastoralkonzept evaluiert werden und

dient somit für die zukünftige Planung und Weiterentwicklung der Pfarre.

Durch die Veröffentlichung des Pastoralkonzepts soll bei der Bevölkerung Klarheit über die

Geschehnisse in der Pfarre geschaffen werden. Alle sollen die Möglichkeit bekommen, sich mit ihren

Ideen einzubringen und somit die Entwicklung unserer Pfarre in eine positive Richtung

voranzutreiben. Vorschläge aller Art und Feedback zum Pastoralkonzept können jederzeit in den

Feedback-Boxen in den Kirchen sowie per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! abgegeben werden.

Wir freuen uns über Ihre Mitarbeit und Ihre Ideen!

Was ist unser Auftrag als Kirche?

Im Evangelium steht: „Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein“ (Mk 10, 43). Das gilt

auch für unsere Gemeinschaft als Kirche: Unsere Aufgabe ist es, sowohl Gott als auch uns gegenseitig

zu dienen und somit Seelsorge zu betreiben. Jeder und jede von uns ist dazu aufgerufen, nach seinen

oder ihren Möglichkeiten dieser Gemeinschaft in irgendeiner Weise zu dienen. Somit wollen wir auch

Sie herzlich dazu einladen, sich in den verschiedensten Gruppen unserer Pfarre zu engagieren!

Das Ziel unserer Kirche ist die Gemeinschaft und Verbundenheit - einerseits untereinander,

andererseits mit Gott. Und jede einzelne Person in unserer Pfarre ist dazu aufgerufen, sich dabei

einzubringen und am Reich Gottes mitzuwirken!

1 https://www.erzdioezesewien.

at/site/nachrichtenmagazin/magazin/kleineskirchenlexikon/article/42454.html , zuletzt aufgerufen am

12.6.2018

 

Über den Lebensraum und die Menschen im Pfarrgebiet

Folgende Aktivitäten finden in unserer Pfarre statt:

Veranstaltungen in der Pfarre

Veranstaltungen im Jahreskreis:

• Adventkranzverkauf

• Adventkranzsegnung

• Adventkranzsegnung in den Schulen

• Nikolausaktion

• Adventmarkt in Grimmenstein am 8.12.

• Kirchweihfest in Grimmenstein

• Adventandachten

• „Kindermette“ am 24.12.

• Sternsingen

• Palmbesenbinden + Palmbesenverkauf

• Kreuzwegandachten

• Suppensonntag am Familienfasttag (KFB)

• Ratschen (Ministranten)

• Maiandachten

• Erstkommunion

• Pfingstmontagsmesse in Thomasberg

• Firmung

• Fronleichnamsprozession

• Ministrantenfußballturnier

• Ministrantenausflug

• Pfarrschnitzeltag

• Kräutersegnung

• Augustinischoppen

• Pfarrwallfahrt

• Erntedankfest + Bauernmarkt

Besondere Messen:

• Taufen

• Kindermessen

• Jugendmessen

• Hochzeiten

• Seniorenmessen

• Begräbnisse

Wiederkehrende Veranstaltungen:

• Ministrantenstunden (Minis)

• Erstkommunion-Vorbereitung

• Firmgemeinschaftstage

• Jugendstunden (KJ)

• Frauen-Runden (KFB)

• Männer-Runden (KMB)

• Pfarrcafés

• Krankenkommunion & Besuchsdienste

 

Kirchliche Orte in unserer Pfarre

• Pfarrkirche Edlitz

• Kirche Grimmenstein

• Kapelle Hochegg (+ Krankenhaus)

• Kapelle Hütten

• Kapelle Olbersdorf

• Kapelle Thomasberg

• Kapelle Wiesfleck

• Friedhof Edlitz

• Pfarrhof Edlitz

• Feuerwehrfeste, Sportler, Maibaumumschnitt,… à Hinaustragen des Glaubens

Gruppen in unserer Pfarre

Folgende Gruppen kümmern sich um diverse Bereiche unseres Pfarrlebens. Für jede Alters- oder

Interessensgruppe ist etwas dabei. Bei uns sind alle herzlich willkommen mitzumachen - bei Interesse melden

Sie sich gerne bei den jeweiligen Ansprechpersonen, die Sie auf der Website der Pfarre Edlitz2 finden können!

Pfarrgemeinderat (PGR)

Die Aufgaben des PGR werden durch die Konferenz der PGR ReferentInnen der

Diözesen Österreichs wie folgt definiert:

Der Pfarrgemeinderat als Leitungsgremium

-berät in regelmäßigen Sitzungen, was zu tun ist,

-legt Ziele und Prioritäten fest,

-plant und beschließt die dazu erforderlichen Maßnahmen,

-sorgt für deren Durchführung und

-überprüft die Arbeit, ihre Zielsetzung und Entwicklung.

Das heißt für uns in Edlitz:

pro Jahr finden 4 Sitzungen statt, in denen aktuelle Themen und Termine aus und in der Pfarre

besprochen werden.

1x pro Jahr findet eine Klausur statt, zur Stärkung der Gemeinschaft und der

Zusammenarbeit. Die letzten beiden Male waren auch die Pfarrgemeinderäte der Pfarren

Scheiblingkirchen und Thernberg mit dabei. Themen waren Jugendarbeit und Mission.

Die Mitglieder des PGR helfen und organisieren auch viele Aktivitäten in der Pfarre z.B Adventandacht,

Augustinischoppen, Pfarrschnitzeltag und sind somit auch praktisch sehr aktiv.

Einige sind auch als Mesner, Lektor und Kommunionhelfer im Einsatz und somit als Ansprechpartner

sonntags oft anwesend.

Es ist uns Pfarrgemeinderäten wichtig ein gutes Vorbild zu sein. Wir wollen nicht nur die Kontakte in

der eigenen Pfarre sondern auch zu den Pfarren des Entwicklungsraumes Kirchberg Nord (bestehend

aus Pfarre Bromberg, Edlitz, Haßbach, Kirchau, Scheiblingkirchen und Thernberg) pflegen um

gemeinsame Aktivitäten zu planen. Aber auch einfach um voneinander zu lernen wie wir die Menschen

in ihrem Christsein besser unterstützen können.

Themen und Vorhaben für die Zukunft:

 

Schwerpunktthema 2019/20: Schöpfungsverantwortung Laudato si

Bewusstseinsbildung: Die Kirchen in Edlitz und Grimmenstein ergänzen sich und sind für alle

Pfarrangehörigen und Gäste von Fern und Nah da.

Willkommensgruß an Neuzugezogene und neu Geborene

Werbung für Angebote verstärken z. B. Pfarrcafe, Familienmessen…und dabei auch die

Tafeln in der Kirche besser nutzen

Augustinibote im Pfarrgebiet persönlich verteilen

Einladungen auch an Kindergärten, Schulen, Jugend , Senioren , Vereine…

Der Pfarrgemeinderat würde sich über Rückmeldungen, Anregungen und aktive Mitgestaltung sehr freuen,

damit wir eine lebendige Gemeinschaft bleiben.

Vorsitz: Pfarrer Canreg. Mag Ulrich Dambeck Tel.: 02644/7242 Mobil: 0676/9642985

E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Pater Kondalarao Pudota 0660 8385883

Stellvertr. Vorsitzende: Christine Brandstetter 0699 88785225 Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

im Pfarrleitungsteam mit: Beate Prenner

Johannes Gallei

weitere Mitglieder: Josef Fux

Werner Hlavka

Karl Korntheuer

Lara Milchrahm

Maria Mileder

Alois Mitsch

Elisabeth Puchegger

Christa Straka

Ludmilla Ungersböck

Franz Vollnhofer

Vermögensverwaltungsrat (VVR):

Den VVR gibt es seit nach den letzten Pfarrgemeinderatswahlen am 13.06.2017

Er kümmert sich ,wie es der Name schon sagt, um die Verwaltung der finanziellen

Mittel der Pfarre. Er beratschlagt über notwendigen Investitionen in bauliche Projekte rund um

die Kirchen und Pfarrhof. Die 6 Männer packen aber auch überall mit an wo starke Hände gefragt sind.

Stellvertr. Vorsitzender: Alois Mitsch

weitere Mitglieder: Franz Grundner

Karl Herzog

Martin Pichlbauer

Sigi Schwarz

Christian Stocker

 

Ministranten

Ansprechperson: Lara Milchrahm

Katholische Jugend (KJ)

Jugendleiterin: Katrin Zachs E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Die Katholische Jugend besteht in den letzten Jahren aus rund 10-15 Jugendlichen im Alter zwischen

13 und 25 Jahren. Mitmachen können alle gefirmten Jugendlichen sowie Jugendliche, die sich derzeit

in der Firmvorbereitung befinden. Zu den Hauptaktivitäten der katholischen Jugend gehören die

Gestaltung von Jugendmessen, Jugendstunden, Ausflüge und Spielabende, die Mithilfe bei diversen

Veranstaltungen in der Pfarre und im Seelsorgeraum, aber auch die Vernetzung mit anderen

Jugendgruppen der Region im Rahmen von „Junge Kirche Bucklige Welt“ und der dort angebotenen

Veranstaltungen. Des Weiteren findet einmal jährlich ein Fair-Trade-Pfarrcafé, das sogenannte „Faire

Frühstück“, statt. In den letzten Jahren übernimmt die KJ auch eine immer größere Rolle im Rahmen

der Firmvorbereitung, z.B. durch die Mitgestaltung und Teilnahme an den Jugendbibelrunden der

Firmlinge oder die Mithilfe bei Firmgemeinschaftstagen.

Im Rahmen der KJ wird außerdem ein Jugendchor - sowohl aus KJ-Mitgliedern als auch aus anderen

Jugendlichen - organisiert, der die musikalische Gestaltung der Jugendmessen in der Pfarre

übernimmt. Weitere Informationen sowie Kontaktdaten sind jederzeit über unsere Facebook-Seite

oder auf der Homepage der Pfarre abrufbar.

Alle Jugendlichen sind jederzeit willkommen, bei der katholischen Jugend und/oder dem Jugendchor

mitzuwirken und so neue Leute in der Pfarre kennenzulernen. Wir freuen uns auf euch!

Katholische Frauenbewegung (KFB)

Die Katholische Frauenbewegung gibt es in unserer Pfarre schon seit den 60er Jahren. Seit 2016 darf ich,

Christine Handler, diese Gruppe leiten. Meine persönliche Motivation für diese Tätigkeit: Ich möchte die

Fähigkeiten und Talente, die ich von Gott erhalten habe, nicht vergraben, sondern sie zum Wohl der

Menschen in unsere Pfarre nutzen.

Wir laden einige Male im Jahr ein zu verschiedenen Andachten und Frauenrunden. Wir können uns dabei

Anregungen für unser Christ-Sein holen und unseren Glauben stärken.

x) Adventkranzsegnung

x) Kreuzwegandacht

x) Anbetung beim Grab am Karsamstag

X) Maiandacht – immer am 1. Mai in der Pfarrkirche

x) Frauenrunden: Vortrag und Meinungsaustausch über verschiedene Themen (z. B.: Rosenkranz, Sakramente,

Papst Enzyklika,…)

Ein weiterer Aspekt unserer Gruppe sind praktische Tätigkeiten:

x) Beim Adventmarkt werden Kränze geflochten, Gestecke gebastelt oder Kekse gebacken und zum Verkauf

angeboten. Der Erlös daraus kommt bedürftigen Menschen unserer Pfarre zugute und wir unterstützen auch

Projekte unserer Pfarre (z.B. neues Gotteslob, Kapellenrenovierung,…)

x) Pfarrcafé

x) Beim Suppensonntag laden wir zum Suppe-Essen in den Pfarrsaal. Wir sammeln dabei für das Projekt

Familienfasttag welches in ganz Österreich läuft und Frauen-Projekte in Entwicklungsländern unterstützt.

x) Gestaltung des Marienaltar mit vielen Blumen im Mai und zu Maria Himmelfahrt

x) Mithilfe bei Agape bei Erstkommunion und Firmung

x) Kaffeehaus beim Augustinischoppen

Jedes zweite Jahr unternehmen wir eine Frauenwallfahrt. Bei einem Tagesausflug besuchen wir besondere

Kirchen und sakrale Bauten welche schon vielen Menschen Glaubenskraft gegeben haben. Wir feiern dort

gemeinsam Gottesdienst und bringen unsere Bitten und unseren Dank vor Gott.

Kontakt KFB: Christine Handler: 0664/733 133 57

Angelika Puchegger: 0664/17 41 655

Maria Grundner: 02644/ 20 31oder 0664/3139920

Katholische Männerbewegung (KMB)

Die Katholische Männerbewegung (KMB) der Pfarre Edlitz, zählt rund 40 Mitglieder. Sie besteht seit etwa 1952

und trägt ihren Teil für das Gelingen eines aktiven Pfarrlebens bei.

Vorstand seit 15. 3. 2014:

Geistlicher Leiter: Pfarrer Ulrich Dambeck

Obmann: Karl Korntheuer

Obm. Stv: Siegfried Schwarz , Johann Schwarz und Alois Mitsch

Schriftführer: Gernot Wöhrer

Kassier: Franz Vollnhofer

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Aktivistenkreis:

Für anstehende Arbeiten und für die Vorbereitung der Männerrunden trifft sich ein erweiteter Vorstand.

Zurzeit sind neben dem Vorstand folgende Männer im Aktivistenkreis:

Gottfried Bürger, Mitsch Alois, Tanzler Erich, Wöhrer Gernot, Alfred Kölbl

Männerrunden:

Die Männer der Pfarre werden drei bis viermal im Jahr nach einer hl. Messe abwechselnd im Pfarrsaal in Edlitz

oder in einen Gasthof im Entwicklungsraum St. Augustinus und Kirchau und Hassbach zu Männerrunden

eingeladen. Bei diesen Zusammenkünften werden Themen des Familienlebens, der Gesellschaft und Religion

aus katholischer Sicht behandelt und ausgiebig diskutiert. Ein gemütlicher Ausklang rundet den Abend ab.

Gäste, also Nicht-KMB-Miglieder sind immer gern gesehen und willkommen!

Unsere Veranstaltungen findest du im Terminkalender

Sonstige Aktivitäten:

Praktische Arbeiten rund um die Kirchen und Pfarrhof(Rasen mähen, Schnee schaufeln,…)

Wallfahrt nach Klosterneuburg (Diözesan-Veranstaltung)

Adventmarkt am 8.Dezember - „Fair-Trade“-Verkaufsstand in Grimmenstein

Kreuzweggestaltung

Palmbuschen binden und verteilen (Palmsonntag)

Andacht am Karsamstag beim Grab Jesu

Maiandachtgestaltung

Vorbereitungsarbeiten für Ostern, Fronleichnam, Weihnachten

Die KMB Katholische Männerbewegung - Pfarrgruppe Edlitz ist eingegliedert in die Pfarre Edlitz, in

das Dekanat Kirchberg am Wechsel, in das Vikariat Süd (unter dem Wienerwald) und in die Erzdiözese

Wien.

Leitsätze unserer Bewegung sind auf der Homepage der Männerbewegung unter www.kmbwien.at

zusammen gefasst.

 

Caritas/Hospiz

Aktivitäten der Pfarrcaritas:

-Pfarrkaffe Ende Jänner: Mit den Einnahmen hier werden vor Allem Notleidende in der

Pfarre unterstützt

-Suppensonntag in der Fastenzeit: Der Erlös geht immer an ein internationales

Sozialprojekt.

-Durchführung von diversen Sammlungen: z. B. für Mütter in Not, Die

Augustsammlung oder die Elisabethsammlung

-Besuchsdienste für Kranke und auch die Seniorenmesse im November werden

ebenfalls vom Caritas-Team mitgestaltet.

Auch hier möchten wir einladen mitzumachen. Jede helfende Hand ist herzlich willkommen.

Ansprechperson: Grundtner Maria 02644 2031 oder 06643139920

 

Fleckerlstrickerinnen...ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben

Die Fleckerlstrickerinnen sind eine Gruppe fleißiger Frauen, die regelmäßig aus gebrauchter Wolle quadratische

"Fleckerl" stricken, die dann zu Decken zusammengenäht und an bedürftige Menschen verschickt werden. Beim

Adventmarkt der Frauenbewegung können sie auch käuflich erworben werden.

Kontakt: Christine Fleck: 0664/73913347

 

Kirchenmusikausschuss in der Pfarre und Kirchenchor:

bestehend aus Musikern, Orgelspielern, Kirchenchorleiter, Kantoren die sich regelmäßig treffen um die

Gestaltung der Liturgie allgemein und zu besonderen Festen organisieren und abzusprechen. Sie möchten

auch neues ausprobieren und der Zeit anpassen um vor allem auch der Jugend einen Raum geben sich

einzubringen.

Mitglieder u. a. RR Hermann Bernsteiner,

Mag. Angelika Gausterer

Andrea Haag

Josef Haselbacher

Wolfgang Heßler

Werner Hlavka

Mag. Martina Ungersböck

Gernot Wöhrer

 

Kirchenforum Grimmenstein

Hier finden sich einmal jährlich Personen zusammen, die besonders in Grimmenstein rund um Kirche und

Gottesdienste zusammenhelfen.

Ansprechpersonen: Pfarrer Ulrich und Annemarie Schwarz

 

Kapellenverein Hochegg

Obmann: Ernst Glanz

 

Öffentliche Bücherei der Pfarre Edlitz

Ansprechperson: David Kollenhofer

 

Was sind Sorgen und Hoffnungen der Menschen in unserer Pfarre?

Generell sind für uns zwei große Trends im Leben der Menschen erkennbar:

Stress

Vormittags hier ein Termin, nachmittags dort und am Abend dann auch noch einmal - wer kennt das nicht? Oft

jagt ein Termin den nächsten und es bleibt kaum Zeit zum Entspannen. Vom Stress im Beruf über sogenannten

Freizeitstress bis hin zum Burnout - viele Menschen sind heute gestresst und leben und arbeiten am Rande

ihrer Leistungsfähigkeit.

Diesen Stress bzw. das Keine-Zeit-für-irgendetwas-haben bekommt auch die Pfarre zu spüren: Jeder Termin,

egal ob Firmgemeinschaftstag oder Ministrantenstunde, ist schwer zu organisieren, da sich immer weniger

Menschen Zeit für diverse Veranstaltungen in der Pfarre nehmen. Doch ein Glaube ohne Zeitaufwand - geht

das überhaupt?

Natürlich ist ein Pfarrleben ohne Termine nicht möglich. Trotzdem ist uns dieses Problem sehr wohl bewusst

und wir sind bemüht, die Bedürfnisse der Menschen in unsere Planungen einzubeziehen.

Abkehr von Kirche und Glauben

Einher mit dem Stress kommt oft eine Art „innere Leere“ und es ist einfach keine Zeit und kein Platz mehr im

Leben der Menschen für den Glauben. Aber auch durch vielfältige andere Gründe wenden sich immer mehr

Personen von der Kirche und dem Glauben ab, da es für sie einfach nicht mehr notwendig erscheint oder

keinen Sinn ergibt.

Genau das möchten wir versuchen zu verhindern. Anstatt eines „Schubladen-Gottes“, den wir nur herholen,

wenn es uns schlecht geht und wir ihn brauchen, möchten wir Bewusstsein für den Glauben schaffen und die

Leidenschaft in den Menschen wecken. Der Glaube sollte im Alltag verankert werden und die Gemeinschaft

innerhalb der Kirche soll noch stärker spürbar werden. Auch durch vielfältige Unterstützung um im Glauben zu

wachsen möchten wir als Pfarre helfen.

Unsere Hoffnungen für die Zukunft unserer Pfarre sind, die Menschen bestmöglich bei ihren Problemen zu

begleiten und zu unterstützen. Wir wollen versuchen, im stressigen Alltag Zeit zum Nachdenken und einen

Zugang zum Glauben an Gott zu ermöglichen. Die Gemeinschaft in der Kirche soll zudem für alle erfahrbar

werden und alle Personen dazu animieren, an unserem Pfarrleben teilzunehmen.

Was sind die Stärken unserer Pfarre?

Unsere Pfarre ist eine relativ große Pfarre - und das macht uns stark. Es gibt einige Personen, die sind einfach

immer da, wenn man in die Kirche oder zu Veranstaltungen in der Pfarre kommt und man ist nie alleine. Die

Größe unserer Pfarre ermöglicht uns außerdem eine große Vielfalt: ob Caritas oder Jugend –Senioren für jede

Alters- und Interessensgruppe ist etwas dabei. Auch die Veranstaltungen und Messen sind daher von einer

großen Vielfalt geprägt.

Ein weiteres Plus unserer Pfarre ist außerdem Pfarrer Ulrich, der gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen

kann und schon viele (vor allem junge) Menschen dazu animieren konnte, sich in unserer Pfarre zu beteiligen.

 

Was haben wir vor?

Im Großen und Ganzen schätzen wir die Situation in unserer Pfarre als sehr gut ein und wollen fast alle

Veranstaltungen und Aktivitäten in dieser Form beibehalten.

Besonders gut gefällt uns auch das neue Format des „Augustini-Boten“, das durchaus Potential hat, auch Leser

anzusprechen, die sonst nicht am Pfarrleben teilnehmen.

Was wollen wir anders machen? Was wollen wir Neues machen?

Welche Aktivitäten „dienen“ uns nicht mehr?

Im Sinne von „Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein“ (Mk 10, 43), denken wir, dass die Pfarre

den Menschen dienen soll. In diesem Hinblick wurden die vorhandenen Aktivitäten betrachtet und überdacht.

Hat wirklich alles einen Sinn oder gibt es auch Veranstaltungen, die keinem „dienen“? Zum Beispiel

Veranstaltungen, die weitaus mehr Arbeitsaufwand für die Helfer bedeuten als sie den Menschen der Pfarre

nützen.

So sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen: Wir müssen auch immer wieder den Mut haben, auf Dinge zu

verzichten, die keinem (mehr) dienen.

Manche Veranstaltungen sind leider Jahr für Jahr relativ schlecht besucht. Dazu zählen die meisten

Kreuzwegandachten sowie auch gewisse Maiandachten. So wäre es sinnvoll, weniger und „größere“

Kreuzwege und Andachten zu veranstalten und die dann dafür zu etwas Besonderem zu machen, wie zum

Beispiel der jährliche Marterlkreuzweg in Edlitz.

Dasselbe gilt z.B. auch für die Fronleichnamsprozession in Grimmenstein, zu der nur wenige Personen

kommen. Da die Prozession im Rahmen einer Messe geschieht, ist nicht vorgesehen, die Prozession

abzuschaffen. Es sollte jedoch überlegt werden, ob und wie man eine bessere Lösung finden könnte (z.B.

etwas ändern, sodass mehr Personen kommen).

Für das Johannesfeuer, das bereits seit drei Jahren nicht mehr stattgefunden hat, gibt es ebenfalls noch keine

bessere Lösung. Auch hier ist der Arbeitsaufwand relativ groß und die Veranstaltung relativ schlecht besucht

für diesen Aufwand. Es wäre wünschenswert, wieder ein Fest dieser Art ins Leben zu rufen, das dann jedoch

wesentlich mehr Besucher ansprechen sollte und nicht mehr in dieser alten Form stattfinden kann.

Ein weiterer, oft genannter Kritikpunkt, sind die häufigen Sammlungen nach den Sonntagsmessen. Das

„Betteln“ um Geld ist vielen Personen sehr unangenehm. Hier wäre es eine gute Lösung, Opferstöcke an den

Ausgängen aufzustellen, anstatt an jeden Eingang eine Person mit einem Körbchen zu stellen.

Das könnte eventuell auch dazu beitragen, dass die Kirchenbesucher nach der Messe nicht sofort nach Hause

gehen, sondern sich noch etwas länger am Kirchenplatz aufhalten.

Vernetzung der einzelnen Gruppen - Wer macht was?

Durch die Größe unserer Pfarre und die vielen verschiedenen Gruppierungen, ist es sehr schwierig, den

Überblick zu behalten. Hier wäre eine bessere Vernetzung hilfreich. Konkret ist geplant, eine Liste zu erstellen,

in der die Gruppen mit ihren Zuständigkeiten bzw. mit Namen und Telefonnummern der jeweiligen

Ansprechpersonen aufgelistet sind.

Ob diese Liste veröffentlicht wird (z.B. auf der Pfarrhomepage) oder nur in analoger Form in den Kirchen oder

im Pfarrhof aufliegt, muss mit den betroffenen Personen geklärt werden.

Auch beim Wochenblatt sollte die Kommunikation verbessert werden. Möchte eine Gruppe eine

Veranstaltung auf dem Wochenblatt angekündigt haben, an wen soll sie sich wenden? Gibt es z.B. eine eigene

E-Mail-Adresse dafür, an die man Wünsche senden kann?

Findet eine öffentliche Veranstaltung einer Gruppe (z.B. eine Andacht der KMB) statt, so kommen meist nur

Personen dieser Gruppe, obwohl sehr wohl alle herzlichst dazu eingeladen wären. Hier wollen wir

entgegenwirken, indem sowohl bei den Verlautbarungen in der Kirche als auch am Wochenblatt eindeutig

darauf hingewiesen wird, dass alle eingeladen sind und es sich nicht um eine geschlossene Veranstaltung hält.

Handelt es sich dagegen um geschlossene Veranstaltungen (z.B. Jugendstunden), die nur für Mitglieder der

Gruppe relevant sind, sollten diese nicht auf dem Wochenblatt angeführt werden.

 

Öffentlichkeitsarbeit - Was geschieht in der Pfarre?

Ein weiteres großes Anliegen ist es, die Aktivitäten in der Pfarre auch nach außen zu tragen. Viele

(wichtige)Arbeiten in unserer Pfarre geschehen unsichtbar und kaum jemand weiß davon. So wirkt die Kirche

oft nach außen hin wie ausgestorben, obwohl doch sehr viel mehr getan wird, als die Menschen rundherum

mitbekommen. Dem wollen wir durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit entgegenwirken.

Wir wollen die Arbeit und Aktivitäten der verschiedenen Gruppen in der Pfarre sichtbar machen:

Einerseits soll das auf der Pfarrhomepage geschehen. Hier könnte man verschiedene Fotos der Aktivitäten

oder aktuelle Texte zu den Geschehnissen in der Pfarre veröffentlichen. Es muss auch zusätzlich noch geklärt

werden, wer diese Texte und Bilder hochladen kann bzw. wem die einzelnen Personen die Texte und Bilder

weiterleiten müssen. Generell sollte die Homepage in Zukunft noch intensiver betreut und immer auf dem

neuesten Stand gehalten werden.

Andererseits sollen in den Schaukästen vor und um die Kirchen immer wieder verschiedene Fotos aufgehängt

werden. Sinnvoll wäre es, die Schlüssel für die Schaukästen z.B. in der Sakristei aufzubewahren, damit

vor/nach jeder Messe spontan aktuelle Fotos aufgehängt werden können.

Dasselbe gilt für die Tafeln in den Kirchen, die meistens leer stehen. Auch dieser Platz sollte sinnvoll genutzt

werden, um Fotos und Texte aufzuhängen.

In unserer Pfarre gibt es zwar viele aktive Gruppen, jedoch ist es immer schwierig, neue Mitglieder zu finden.

In Zukunft soll jede Gruppe sich bemühen, gezielt Personen einzuladen, bei ihnen mitzumachen. Das kann z.B.

im Rahmen der Veranstaltungen (Jugendmessen, Caritas-Pfarrcafé,…) geschehen. Es soll nicht der Eindruck

entstehen, die Gruppe gestaltet eine Messe für die „Gäste“, sondern dass es sich um eine offene Gemeinschaft

handelt, bei der alle dazugehören sollen und alle aufgefordert sind, selbst aktiv mitzumachen.

Die Pfarre bietet viele Angebote an. Jedoch sind diese oft nur denen bekannt, die sowieso schon in unserer

Pfarre sehr aktiv sind. Für Außenstehende ist es oft schwer nachzuvollziehen, was in der Pfarre geschieht oder

möglich ist. Ohne konkretes Nachfragen oder persönliche Kontakte ist es schwierig und kostet einige

Überwindung, ein Angebot in Anspruch zu nehmen, als wenn es offensichtlich angeboten werden würde.

Hier soll die Website der Pfarre überarbeitet werden. Die einzelnen Angebote der Pfarre sollen noch genauer

aufgelistet werden und je mit Kontaktdaten einer Ansprechperson versehen werden, um den Zugang zu

erleichtern.

Außerdem wird überlegt, die bestehenden Angebote um eine Trauerbegleitung zu ergänzen. Findet man

Personen innerhalb der Pfarre, die so etwas übernehmen könnten, so soll auch das in das Angebot der Pfarre

aufgenommen werden.

Wie kommen neue Personen in unsere Kirchen?

Ein weiteres Ziel für unsere Zukunft ist, auch neue Personen in unsere Gemeinschaft einzubinden. Folgende

Maßnahmen wären hier geplant:

Die Kinder und Jugendlichen in unseren Kindergärten und Schulen (inklusive Erstkommunionkinder) sollten

besser in die Gemeinschaft der Kirche eingebunden werden. Bei diversen Veranstaltungen (z.B. Schulmessen,

Erstkommunionvorbereitung) ist kaum jemand aus der Pfarre anwesend - die Kinder bekommen keinen

Kontakt zu anderen Christen unserer Pfarre. Wir wollen niemandem etwas aufzwingen, aber zumindest

anbieten, für eine Zusammenarbeit offen zu sein und falls nötig bei diversen Aktionen in der Kirche zu helfen.

Auch bei Taufen und Hochzeiten kommen die betroffenen Personen kaum Kontakt zu anderen Menschen aus

der Pfarre. Hier wäre es schön, ein Zeichen seitens der Pfarrgemeinde zu setzen, um sie im Namen unserer

Gemeinschaft zu beglückwünschen. Geplant wäre z.B. ein kleines Geschenk für Taufen und Hochzeiten (z.B.

ein kleines Heft mit Glückwünschen, Texten, …).

Zusätzlich sollen die Rahmen in der Pfarrkirche Edlitz, in denen sich die Bilder der getauften Kinder sowie der

Verstorbenen der Pfarre befinden, schöner gestaltet werden (z.B. Taufen: „Herzlich Willkommen“ und bunt

gestaltet). Außerdem könnten sie durch einen Rahmen für Hochzeiten ergänzt werden.

Generell soll die Präsenz der Pfarre in der Öffentlichkeit verbessert werden. Zum Beispiel mit Fotos in

Schaukästen und auf der Pfarrhomepage. Diese Fotos und Texte sollen jedoch mit Bedacht ausgewählt werden

und auch Personen ansprechen, die der Pfarre kritisch gegenüberstehen. So sollen z.B. keine Texte gewählt

werden, die diese Personen vertreiben oder abschrecken. Die Veranstaltungen in der Pfarre sollen außerdem

noch vielfältiger gestaltet werden. Zu den vielen Messen und Andachten sollen auch immer wieder

Veranstaltungen „ohne Messe“ eingeplant werden, zu denen auch Personen kommen können, die nicht zu

unserer Pfarrgemeinde gehören oder nicht gerne zu klassischen liturgischen Feiern gehen. Ein Beginn hierfür

sollen die Veranstaltungen im Missionsprojekt 2018/19 darstellen, danach sollte das von den

unterschiedlichsten Gruppierungen innerhalb der Pfarre fortgeführt werden.

 

Wie können wir die Menschen unserer Pfarre im Glauben unterstützen?

Trotz vielfältigem liturgischem Angebot gibt es nur wenige Angebote, die eine persönliche Weiterentwicklung

im Glauben intensiv fördern. Zuletzt war dies ein Alpha-Kurs vor einigen Jahren. Auch wenn es derartige

Angebote immer wieder gibt (z.B. Bibelrunden), werden diese nur von wenigen Personen in Anspruch

genommen.

Da dieses Thema aber sehr wohl die Allgemeinheit betrifft, ist geplant, am Ende jeder Messe einen kurzen Text

vorzulesen, der zum Nachdenken anregen soll (wie es auch schon bei mehreren Alpha-Messen gemacht

wurde). Die einzelnen Gruppen können Texte beisteuern, aber auch alle anderen können, wenn ihnen ein

passender Text unterkommt, diesen in die Feedback-Boxen der Kirchen werfen, um ihn dann vorlesen zu

lassen.

Zwischendurch sollen aber trotzdem auch immer wieder größere Veranstaltungen zur Unterstützung und

Weiterentwicklung des Glaubens angeboten werden, z.B. Glaubenskurse des Bildungswerks.

In den Kirchen soll jeweils ein „Gebets-Stand“ aufgehängt werden. Darin sollen Gebete zur freien Entnahme

aufgelegt werden, die sich die Kirchenbesucher mit nach Hause nehmen können.

Dabei soll jeder, der ein geeignetes Gebet findet, die Möglichkeit bekommen, es dort ebenfalls beizusteuern

(z.B. in der Feedback-Box).

Ein weiteres (übergeordnetes) Ziel in unserer Pfarre soll auch sein, den Glauben ins alltägliche Leben zu

integrieren. Das soll durch entsprechende Angebote in der Pfarre (z.B. Gebets-Stand, Texte am Ende der

Messe vorlesen,…), sowie bei der Erstkommunion- und Firmvorbereitung thematisiert werden. Dazu gehört

auch das Missionsprojekt, das aktuell im Entwicklungsraum stattfindet.

 

Zusammenarbeit im Entwicklungsraum:

Die Zusammenarbeit im Entwicklungsraum funktioniert relativ gut, jedoch hauptsächlich auf organisatorischer

Ebene:

• Missionsprojekt

• gemeinsame Pfarrklausur

• Augustini-Bote

• Entwicklungsraumrat

 

Organisatorisches zum Pastoralkonzept

Veröffentlichung

Nach der Fertigstellung und dem Beschluss des Pastoralkonzepts im Pfarrgemeinderat, wird es veröffentlicht.

Das geschieht sowohl auf der Pfarrhomepage als auch in ausgedruckter Form an den Schriftenständen der

Kirchen.

Kontrolle der Umsetzung

Einmal in der Periode soll das Pastoralkonzept im Pfarrgemeinderat behandelt werden. Dabei wird die

bisherige Umsetzung kontrolliert und nötige Schritte für die weitere Umsetzung besprochen.

Evaluation

Bei der Veröffentlichung wird darauf hingewiesen, dass alle dazu aufgefordert sind, Verbesserungsvorschläge

oder Feedback zum Pastoralkonzept in der Feedback-Box bzw. per Mail abzugeben. Dieses wird falls nötig

dann noch ins Pastoralkonzept eingearbeitet.

Ungefähr ein halbes Jahr, bevor die Pfarrgemeinderats-Periode endet, soll eine Evaluierungsphase starten.

Hier sollen die Personen Feedback zu der Umsetzung sowie zu der Sinnhaftigkeit der Änderungen abgeben.

Auch dies geschieht wieder über die Feedback-Boxen oder per Mail. Bei den Feedback-Boxen sollte während

der gesamten Zeit eine Kopie des Pastoralkonzepts verfügbar sein.

Zusätzlich kann zwischendurch nach der Umsetzung eines konkreten Schrittes jeweils eine kleine Umfrage

gestartet werden, z.B. ob den Kirchenbesuchern der Text am Ende der Messe gefällt oder nicht.


 

Verschwörungstheorien und Ovid-9

wie kann ich als Christ mit solchen Meinungen umgehen; wie kann ich mir selbst eine Meinung bilden, wie kann ich argumentieren?

https://www.weltanschauungsfragen.at/pages/weltanschauungsfragen/lexikon/lexikonartikel/article/129368.html

 

Pfarrer Ulrich nimmt zu theologischen und kirchlichen Themen Stellung

https://www.youtube.com/channel/UC7HU1SzT6Z38X8Chq7b17nw?view_as=subscriber

Strukturreformen in der Kirche 

Der Sonntag
Zeit für meinen Glauben

https://www.meinekirchenzeitung.at/wien-noe-ost-der-sonntag

 

 

 

 


Ganz anders - und doch ähnlich?

 

Mehrere Mitarbeiter der Erzdiözese Wien sind vor ein paar Tagen von einer Studienreise von den Philippinen zurückgekehrt. Dort sahen sie einzigartig schnell wachsende katholische Kirchengemeinden.
Lassen sich die Erfahrungen aus dem weit entfernten und armen Staat auf Wien und Niederösterreich umlegen?

Ganz anders und doch ähnlich

 

 

 

 

GESUND DURCH DEN WINTER MIT HILDEGARD VON BINGEN. 4: ZUR RUHE KOMMEN, ERHOLSAM SCHLAFEN

Lavendelduft und Bienenhonig wirken beruhigend und fördern den Schlaf.

„Innere Unruhe“, „Nicht runterkommen“, aber auch übertriebener Bildschirmkonsum können zu Einschlaf- und Durchschlafstörungen führen. Diese sind laut einer Studie in Österreich im Zunehmen begriffen.

 

Hildegard-Expertin Brigitte Pregenzer gibt in unserer aktuellen Folge Tipps für die optimalen Schlafbedingungen und informiert über natürliche Mittel der Hildegard-Medizin, die beruhigend und schlaffördernd wirken.

Gehst du zur Ruhe, so schreckt dich nichts auf, / legst du dich nieder, erquickt dich dein Schlaf“, schildert das Buch der Sprichwörter (3,24) die optimale Nachtruhe.

 

Aus biblischer Sicht begibt sich der Mensch im Schlaf unter den göttlichen Schutz. Guter Schlaf gilt als Zeichen eines guten Lebens, das Gott gefällt. Doch nicht alle können sich über erquickenden Schlummer freuen.

 

Laut einer Studie der MedUniWien (2018) gibt es eine deutliche Zunahme an Schlafproblemen in Österreich. So klagen 30 Prozent der Befragten über Einschlafstörungen, 51 Prozent über Durchschlafstörungen. Als Ursache werden häufig „innere Unruhe“, „Nicht-Runterkommen“ und „Probleme wälzen“ genannt.     

 

Wir sprechen in dieser Folge unserer Winter-Serie mit Brigitte Pregenzer, Expertin für die Hildegard-Medizin und Buchautorin, über das Thema und erhalten Tipps wie wir leichter zu einem guten Schlaf finden können.


Schlafverhalten überdenken

„Die Menschen schlafen heute im Durchschnitt ein halbe Stunde weniger als noch vor 20 Jahren. Eine halbe Stunde weniger macht auf die Woche gerechnet viel aus. Ausreichend Schlaf ist aber sehr wichtig, weil sich unser vegetatives Nervensystem dabei erholen kann und wir in den Träumen unsere Belastungen verarbeiten“, erklärt die Hildegard-Expertin.


Bei Schlaflosigkeit und Schlafstörungen ist es zunächst ratsam, die eigenen Verhaltensmuster zu überdenken: „Wie schaut mein Tag aus? Wie hektisch geht er zu Ende? Was packe ich noch alles in den Abend? Wie viel Medienkonsum gibt es am Abend und wie sieht mein Handyverhalten aus?“, regt Brigitte Pregenzer, zum Nachdenken an. Fernseher und Handy haben demnach im Schlafzimmer nichts zu suchen und auch auf Elektro- bzw. Funkwecker sollte verzichtet werden.

 

„Man ist erstaunt, welche Unsitten in den Schlafzimmern Einzug halten – dass Menschen fernsehen bis sie meinen müde zu werden, aber man wird davon nicht müde, sondern nur aufgedreht“, warnt die Expertin. Störfelder hätten während wir schlafen großen Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem.

 

Das Schlafzimmer gut lüften und nach Möglichkeit den Abend ruhig verbringen, sind erste Schritte für eine gute Nachtruhe. „Ich empfehle, eine Stunde vor der Schlafenszeit auf Computer, Tablet, Smartphone und Fernsehen zu verzichten“, sagt Brigitte Pregenzer.


Rituale für den Abend

„Ein gutes Abend-Ritual wäre es, den Tag in Ruhe zu überdenken und den Feier-Abend wieder zu genießen“, sagt die Autorin. Die Kirche bietet für den Abend eine Reihe guter Traditionen wie das Vesper-Gebet, die Komplet (Nachtgebet aus dem Stundenbuch) oder das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit (Rückbesinnung auf den Tag nach Ignatius von Loyola). Auch Tagebuchschreiben kann helfen, innerlich zur Ruhe zu kommen.

 

Folgende einfache und natürliche Mittel wirken laut Hildegard von Bingen bei Schlafproblemen, wie Expertin Pregenzer ausführt: „Ein einfaches Mittel ist, Maronihonig täglich vor dem Schlafengehen einzunehmen. Er stärkt die Leber. Wenn jemand im Bereich von drei Uhr nachts wach wird, zeigt das, dass die Leber stark am Arbeiten ist – man kann sie so unterstützen. Maronihonig beruhigt und sorgt für einen angenehmen Schlaf“.

 

Maronihonig gibt es im Hildegard-Fachhandel, ist aber auch einfach selber zu machen.

Das Rezept: 500 g Bienenhonig erwärmen und mit 120 g Maronimehl gut verrühren. Man kann ihn auch als Brotaufstrich oder in Marinaden verwenden.

 

Beruhigendes aus der Natur

Ein weiteres Mittel ist der gelöschte Wein/Traubensaft.

Das Rezept: 100 ml Rotwein/Traubensaft in einer Pfanne fast zum Kochen bringen bis er kleine Bläschen wirft („simmert“) und in dem Moment mit 50 ml Wasser ablöschen und die Pfanne gleich vom Herd nehmen.

 

„Diesen Wein oder Traubensaft eher am früheren Abend schluckweise trinken – er muss jeden Abend frisch zubereitet werden“, empfiehlt Brigitte Pregenzer.


Die Kubebe (eine Pfefferart, erhältlich im Fachhandel) ist ebenso hilfreich, wenn sie untertags gekaut wird. Ein bekanntes Mittel, das schlaffördernd wirkt, ist Mohn: „Wir können zwei Kaffeelöffel ungemahlenen Mohn in Müsli, Apfelkompott oder Tee streuen. Wir können ihn auch in Form von Mohnstrudel und Mohnkuchen genießen. Er wirkt generell innerlich beruhigend“, erklärt die Hildegard-Expertin.


Beruhigung und Entspannung erfolgt auch über die Nase: Betonikakraut- und Lavendelduftkissen haben sich bei Schlafproblemen bewährt.


Wichtig seien beim Schlafen vor allem die Rahmenbedingungen: warme Füße und die richtige Temperatur im Schlafzimmer.


Ein gutes Mittel zur Beruhigung sind auch Balsamtropfen (im Fachhandel).
Kindern mit Schlafproblemen hilft gelöschter Traubensaft, wichtig ist hier immer auf die gleiche Schlafenszeit zu achten.


„Als ,Schlafzimmerstein’ sollte der Jaspis unter jedem Kopfkissen liegen, denn er sorgt für einen ruhigen Schlaf und nimmt Alpträume“, schließt Brigitte Pregenzer ihre Tipps für eine gute Nacht.


Hildegard von Bingen – ganz Ordensfrau – empfahl bei nächtlicher Schlaflosigkeit übrigens einfach aufzustehen und zu beten.

erstellt von: Der SONNTAG / Agathe Lauber-Gansterer

 

 

GESUND DURCH DEN WINTER MIT HILDEGARD VON BINGEN. 3: NEUE ENERGIE FÜR LEIB UND SEELE

Die Natur hält nach Hildegard eine Reihe von Kräutern bereit, die uns aufbauen.

Die Tage sind kurz und durch die dichte Wolkendecke dringt zumindest in niederen Lagen wenig Tageslicht zu uns. Gleichzeitig sind jetzt viele von uns im Alltag stark gefordert und stehen unter Stress. Was tun, wenn die Müdigkeit auf uns lastet und das trübe Wetter auf die Stimmung drückt? Die Hildegard-Medizin kennt zahlreiche Mittel, die neue Lebensenergie schenken und als Frohmacher gelten.  

Ein Winterschlaf, wie ihn Igel, Haselmaus und Murmeltier machen, ist uns Menschen nicht beschert, obwohl es manchen jetzt am angenehmsten wäre, morgens im kuscheligen Bett zu bleiben.

 

Mangelndes Tageslicht und kalte Temperaturen bei gleichbleibenden Anforderungen können an den Energiereserven zehren. Wie wir jetzt mit einfachen Mitteln der Hildegard-Medizin neue Kraft tanken können, erklärt Expertin Brigitte Pregenzer.

 

„Schleppen wir uns müde durch den Tag, ist es grundsätzlich wichtig, das Schlafverhalten zu überdenken“, rät die Expertin. „Schlafe ich wirklich genug? Genug ist es dann, wenn ich ohne Wecker wach werde – bei Ermüdung daher unbedingt früher zu Bett gehen. Wir sind alle zu lang wach.

 

Den Abend ruhig ausklingen lassen und sich am Wochenende einmal richtig ausschlafen und nicht wieder in den Freizeitstress stürzen“, lautet Brigitte Pregenzers Empfehlung.


Stärkung bei Erschöpfung

Sind wir dauerhaft erschöpft, können wir zu einfachen Mitteln der Hildegard-Medizin greifen, um uns zu stärken. Z. B. mit Bertramwein. „Man kann ihn im Hildegard-Handel kaufen, aber auch selber machen.

 

Von diesem Bertramwein trinkt man zu jedem Essen einen Schluck“, empfiehlt die Hildegard-Expertin.

Das Rezept:

1 gehäuften EL Bertramwurzeln über Nacht in 1 Liter Rotwein (oder Traubensaft) einweichen. Am Morgen 10 Minuten kochen, filtern und 2-3 EL Honig dazu geben; in saubere Flaschen füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

 

„Er stärkt die Abwehrkräfte, leitet Gifte aus, reinigt den Magen und stärkt die Verdauung. Das ist ein allgemeines Stärkungsmittel, mit dem man anfangen könnte und das gut schmeckt.“

 

Ebenso stärkend wirkt laut Hildegard von Bingen das Fenchelmischpulver (bekannt auch als Sivesanmischpulver), das es als fertige Mischung gibt. „Es stärkt Herz und Kreislauf, fördert eine gute Durchblutung, wirkt bei Bluthochdruck und entsäuert – denn wenn jemand gestresst ist, ist er auch immer übersäuert“, erklärt Brigitte Pregenzer.

Die Anleitung:

Man nimmt 2 Messerspitzen in einem Gläschen gewärmten Wein, z. B. einem Herzwein, der auch ein gutes Stärkungsmittel ist. Das Fenchelmischpulver kann über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

 

„Der Herzwein ist auch ein Frohmacher-Elixier, stärkt das Herz auf körperlicher und auf seelischer Ebene. Es hebt unsere Fröhlichkeit und ist leicht selber zu machen“, sagt die Hildegard-Expertin.

Das Rezept: 1 Liter Rotwein, 8-10 Stängel Petersilie und 2 EL Weinessig 5 Minuten kochen, 3 El Honig dazugeben, nochmals 5 Minuten auf kleinem Feuer köcheln, abseihen und kühl lagern. Pro Tag einen Schluck davon trinken, bei Problemen mehrmals täglich einnehmen.

 

Neue Kraft gibt weiters der Benediktenkrauttee (Apotheke). „Man macht sich daraus einen Tee, gibt diesen in eine Thermoskanne und trinkt diesen über den Tag verteilt, etwa drei Mal täglich schluckweise.“ Dies macht man so lange, bis man sich wieder gut fühlt.


Die Kraft der Steine

„Gott hat den Menschen wie einen überaus schönen Edelstein auf die Erde gesetzt, in dessen Glanz sich die gesamte Schöpfung betrachtet“, schrieb Hildegard von Bingen.

 

Der Kirchenlehrerin zufolge ist die gesamte Schöpfung mit all ihren Elementen, Pflanzen, Tieren und Mineralien für den Menschen gemacht und steht ihm zur Verfügung. Dazu gehört auch die Kraft von Heilsteinen, die Hildegard empfiehlt. Brigitte Pregenzer hat darüber ein eigenes Buch verfasst („Hildegard von Bingen. Heilsteine einfach anwenden“, Tyrolia): „Manche haben da eine Hemmschwelle und fragen sich, warum sollen Steine helfen? Es gibt aber gute Erklärungen dafür, denn Steine haben ihre Eigenschwingung und diese wirkt auf unsere Körperzellen“, sagt die Autorin.

 

So steht der Smaragd bei Hildegard für Lebenskraft und Fruchtbarkeit. „Er hat laut Hildegard die stärkste Grünkraft, die Viriditas, die Lebenskraft“, sagt Brigitte Pregenzer. Bei Erschöpfung soll man einen Smaragd über Nacht in den Bauchnabel legen (einen kleinen runden Stein mit einem Pflaster befestigen). „Das macht man, bis man sich wieder wohl fühlt. Am Morgen hält man den Stein 2-3 Minuten unter fließendes Wasser, um ihn zu reinigen. Er lädt unsere inneren Batterien auf.“

 

Bei gedrückter Stimmung, Melancholie und Trauer empfiehlt sich ein weiterer Heilstein: der Jaspis oder Hildegard-Heliotrop. Man legt ihn untertags auf das Herz oder befestigt ihn in der Herz-Gegend mit einem Tape, bis sich der Zustand bessert (Jaspis auflegen, zwischendurch auskühlen lassen und erneut auflegen).


Kauend die Stimmung heben

Ein gutes Mittel bei gedrückter Stimmung im Winter ist die Kubebe, eine Pfefferart: Man kaut 3 bis 4 Mal täglich ein bis zwei Kubeben. „Das hilft auch bei Verstimmungen, die hormonell bedingt sind, z. B. in den Wechseljahren“, sagt Pregenzer.


Bei leichteren Verstimmungen hilft auch das Kauen einer Süßholzwurzel.
In Stresszeiten besonders empfehlenswert sind Fenchelbalsamtropfen. Sie stabilisieren die Nerven. „15 Tropfen 3 Mal täglich genügen“, sagt Brigitte Pregenzer (erhältlich im Hildegard-Handel).


Sehr gut helfen des weiteren Ysop als Kraut und Gewürz und das Veilchenelixier(bei Melancholie, Trägheit, Unlust; erhältlich im Fachhandel).

 

Geht eine Verstimmung mit Darmträgheit einher, hilft der Flohsamenwein sehr gut, weil er die Verdauung anregt.

Rezept: 1 Liter Rotwein mit 4 gehäuften Kaffeelöffeln Flohsamen 15 Minuten stark kochen, abseihen (3 Mal täglich vor dem Essen einen Schluck). 

erstellt von: Der SONNTAG / Agathe Lauber-Gansterer

GESUND DURCH DEN WINTER MIT HILDEGARD VON BINGEN. 1: ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE

„Hildegard von Bingen hat ihren Platz zwischen Himmel und Erde in all ihren Möglichkeiten ausgefüllt, indem sie zwei Klöster gegründet hat, Bücher schrieb, Predigt-Reisen unternahm und Zeit fand zu korrespondieren. Sie war irdisch und himmelwärts gewandt.

Die Wirkkraft der Frauen hat Papst Franziskus in seiner Neujahrspredigt besonders hervorgehoben. Wir starten ins neue Jahr mit der Serie „Gesund durch den Winter mit Hildegard von Bingen“ und schauen dabei auf die Weisheits- und Gesundheitslehre der wirkmächtigsten Ordensfrau des Mittelalters: Hildegard von Bingen, u. a. Theologin, Naturwissenschaftlerin, Ärztin, Mystikerin und vom Papst legitimierte Prophetin.

Produkte mit der Bezeichnung „Hildegard von Bingen“ findet man heute in nahezu jedem Supermarkt vom Tee über Backmischungen bis hin zu Keksen, Tinkturen und Salben. Wer war diese Hildegard von Bingen (1098-1179), die uns da von so vielen Fläschchen und Teepackungen entgegenblickt? Wird diese Nonne nicht weit überschätzt bzw. heute vor allem für Marketing-Zwecke instrumentalisiert? 

Im Laufe unserer neuen SONNTAG-Serie „Gesund durch den Winter mit Hildegard von Bingen“ sprechen wir mit Expertinnen und wollen hinter das „Geheimnis Hildegard“ schauen.


Brot, das wirklich nährt

„Ich bin über einen Brotbackkurs zu Hildegard von Bingen gekommen“, erzählt Brigitte Pregenzer, Autorin zahlreicher Bücher zur Hildegard-Medizin und Begründerin der Hildegard-Akademie in Vorarlberg: „Die Einfachheit der Zubereitung und die verwendeten Gewürze haben mich fasziniert. Das Brot war sehr gehaltvoll. Ich hatte bemerkt, dieses Brot nährt mich wirklich.“ 

Die Vorarlbergerin begann, sich auf dem Gebiet weiterzubilden und hielt bald selbst Kochkurse und Vorträge zur Hildegard-Gesundheitslehre. Heute gehört sie zu den bekanntesten Expertinnen der Hildegard-Medizin im deutschen Sprachraum und verfasste zahlreiche Bücher zum Thema (die wir in unserer Serie auch vorstellen werden). 

2008 gründete Brigitte Pregenzer die Hildegard-Akademie. „Ich habe jedes Jahr einen Lehrgang mit 16 Teilnehmerinnen. Der Lehrgang ist immer ausgebucht und die Nachfrage ist steigend“, erzählt sie im Gespräch mit dem SONNTAG.
„Die Möglichkeit, die Heilmittel selbst zuzubereiten und jederzeit im Kühlschrank zu haben, faszinieren mich bis heute“, schildert Brigitte Pregenzer Vorzüge der Hildegard-Lehre. „Hildegard von Bingen war ganz menschlich und hat auch menschliche Gefühle zugelassen“, kommt sie auf die Person der berühmten Mystikerin zu sprechen. So pflegte die einem Adelsgeschlecht entstammende Ordensfrau zahlreiche Freundschaften wie z. B. mit ihrer Mitschwester Richardis oder ihrem Sekretär und Beichtvater Vollmar. 

„Sie hat ihren Platz zwischen Himmel und Erde in all ihren Möglichkeiten ausgefüllt, indem sie zwei Klöster gegründet hat, Bücher schrieb, Predigt-Reisen unternahm und Zeit fand zu korrespondieren. Sie war irdisch und himmelwärts gewandt. Sie hat beides vereint“, schildert die Expertin.


Ein Gelöbnis im KZ

Papst Benedikt XVI. erhob Hildegard von Bingen 2012 zur Kirchenlehrerin. Obgleich seit Jahrhunderten von den Gläubigen verehrt, wurde sie auch erst 2012 offiziell in den Heiligenkalender aufgenommen. Ihre Heiligsprechung, von ihrem Konvent initiiert, wurde bereits 1228 beantragt, blieb aber (im Unterschied etwa zum Heiligsprechungsverfahren des Zeitgenossen Otto von Bamberg) erfolglos. 
Ein Österreicher spielt für die Wieder- entdeckung des Hildegardschen Heilwissens für unsere Zeit eine besondere Rolle: Dr. Gottfried Hertzka. Als junger Militärarzt geriet er aus Gewissensgründen mit den nationalsozialistischen Behörden in Konflikt. 

Hertzka wurde von der Gestapo verhaftet und war neun Monate im Konzentrationslager Landsberg inhaftiert. Während der Haft gelobte er Gott: „Wenn ich dieses Grauen überlebe, werde ich den Menschen die Medizin der Hildegard bringen.“ Der Arzt prägte als erster den Begriff der Hildegard-Medizin und engagierte sich nach dem Krieg, diese bekannt zu machen.


Heute aktueller denn je

Die Hildegard-Medizin gilt heute als Teil der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM) und findet seit rund 30 Jahren breites Interesse. Warum spricht die Gesundheitslehre Hildegards heute so viele Menschen an? Brigitte Pregenzer meint: „Ich denke, es gibt ein Bedürfnis der Menschen nach Einfachheit, Überschaubarkeit und der Möglichkeit, es selbst in die Hand zu nehmen.

Wir haben ja jedes Jahr ein anderes Superfood, einen anderen Renner, den wir zu unserer Selbstoptimierung brauchen. Wenn das jedes Jahr etwas anderes ist, dann kann es nicht so gut gewesen sein. Die Hildegard-Lehre ist eine alte Lehre und hält sich jetzt bei uns schon seit den 50er Jahren.“ 

Auch Zivilisationskrankheiten unserer Zeit legen eine Rückbesinnung auf die Hildegard-Medizin nahe: „Weil heute viele unter Allergien, chronischen Erkrankungen und Entzündungen leiden, Entzündungen, die man oft nicht medizinisch abklären kann, die aber Schmerzen im Körper verursachen, sind viele auf der Suche und entdecken dann den von Hildegard von Bingen empfohlenen Dinkel – er ist für viele Weizenallergiker die Rettung“, führt Brigitte Pregenzer aus. 

Die Expertin ist nach jahrzehntelanger Erfahrung mit der Hildegard-Lehre überzeugt: „Wenn jemand sich auf die Hildegard-Ernährung konkret einlässt und einige Dinge beherzigt, so wie die sechs goldenen Lebensregeln (mehr darüber in der nächsten Folge, Anm. Red.), dann kann er sich wirklich selber heilen. 

Gewisse Konsequenz und Disziplin werden mit Wohlbefinden und Schmerzfreiheit belohnt“. Besonders gute Erfahrungen macht Brigitte Pregenzer in ihren Fastengruppen: „Gliederschmerzen, Arthritis, Migräne werden durch eine Fastenwoche und Beibehaltung einiger Hildegard-Aspekte wieder gut.“

erstellt von: Der SONNTAG / Agathe Lauber-Gansterer

Schlussdokument der Amazonien-Synode nun auf Deutsch

Misereor und Adveniat veröffentlichen offizielle deutsche Fassung.

 

Die deutschen Schwesterorganisationen der KOO haben nun, etwa zwei Monate nach Ende der Sondersynode für Amazonien das Abschlussdokument auf Deutsch veröffentlicht. Nach dem Vorbereitungsdokument und dem Instrumentum Laboris ist dies das dritte Dokument in Zusammenhang mit der Synode. Sie können das Dokument hier einsehen: https://www.koo.at/dl/lpMqJKJKknknmJqx4KJK/Schlussdokument_Amazonien_final.pdf

 

 


Was sagt und denkt der neue Kärntner Bischof?

https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/79031.html

 

Bischöfe regeln Natur- und Feuerbestattung neu

 

Regelung räumt Gläubigen Recht ein, "über Feuerbestattung selber zu entscheiden", sofern Gründe "nicht dem christlichen Glauben widersprechen". Anonymes Verstreuen von Asche in Natur, Luft oder Wasser oder Aufstellen der Urne in einem Privathaus jedoch keine christlichen Optionen.

In einem im November 2018 erstellten Papier hat Österreichs Bischofskonferenz neue Regelungen zu Feuer- und Naturbestattung verabschiedet. Darin wird den Gläubigen auch die Möglichkeit zur Feuerbestattung eingeräumt, "ohne dass ihnen oder ihren Hinterbliebenen daraus ein Nachteil erwachsen darf, sofern die Gründe ihrer Entscheidung nicht dem christlichen Glauben widersprechen", heißt es in dem Papier unter dem Titel "Feuer-Naturbestattung zeitgemäß pastoral handeln". Keine christliche Option seien hingegen ein anonymes Verstreuen von Asche in der Natur, in der Luft oder auf dem Wasser, das Aufstellen der Urne in einem Privathaus oder einer Wohnung, die Beisetzung im privaten Garten oder das Aufteilen der Asche in mehrere Erinnerungsgegenstände.

 

Die Bischöfe halten in der Handreichung weiters fest, der Anspruch eines Katholiken auf die Feier der Totenliturgie erlösche auch dann nicht, "wenn seine Hinterbliebenen bei der Wahl der Bestattungsform oder des Bestattungsortes keine Rücksicht auf die kirchlichen Normen nehmen". Begräbnisriten in Anwesenheit des Sarges mit dem Leichnam zu feiern, sei unabhängig von der Bestattungsform nachdrücklich und generell zu empfehlen.

 

Pietät gilt auch für die Asche

Hat vor der Einäscherung kein Gottesdienst stattgefunden, soll dieser laut den neuen Richtlinien in Anwesenheit der Urne gefeiert werden. Der Anspruch des kirchlichen Handelns im Umgang mit einer Aschenurne sei derselbe wie im Umgang mit einem Leichnam. "Für den Umgang mit der Asche sind, wie für den Umgang mit einem Leichnam, die Bestimmungen der Bestattungs- bzw. Sanitätsgesetze des jeweiligen Bundeslandes einzuhalten." Darüber hinaus gehe es um die Pietät, also den Schutz der Ehre des Verstorbenen und die Wahrung der Totenruhe, die auch für die Asche gelte.

 

Auf kirchlichen Friedhöfen sei der Beisetzungsort für Urnen vorzugsweise in der Erde. Im städtischen Raum könne stattdessen über die Errichtung von Aufbewahrungsplätzen in Kirchen nachgedacht werden. Die Bischöfe reagieren mit den Richtlinien auch auf den Trend, Urnen auf Wiesen- und Waldflächen oder in parkähnlichen Anlagen beizusetzen. Eine solche Bestattungsform schließe eine kirchliche Präsenz nicht sofort aus, es müsse viel mehr der Einzelfall geprüft werden. Weiters eröffnen die Richtlinien einem kirchlichen Träger für die Beisetzung von Urnen die Möglichkeit, einen Waldfriedhof, eine Naturbestattungsanlage oder einen alternativen Begräbnisort zu führen bzw. einen stillgelegten Friedhof dafür zu revitalisieren.

 

Grundsätzlich gilt: "Beisetzungsorte sind beständig - also wieder auffindbar, allgemein zugänglich, erlauben eine Möglichkeit zum Gedenken und zum Gebet, die Namen der Toten können hinterlassen oder verzeichnet werden, die Errichtung eines christlichen Zeichens auf dem Areal ist möglich. Die Segnung der einzelnen Grabstellen ist empfohlen", heißt es in der Verordnung wörtlich.

erstellt von: Red Kathpress
24.10.2019

 

Wissenswertes zur Amazonien-Synode

Amazonien-Synode: Kardinal Schönborn schreibt am Schlusstext mit

 

Papst beruft Wiener Erzbischof in dreizehnköpfiges Redaktionskomitee für Schlussdokument der noch bis 27. Oktober im Vatikan tagenden Amazonien-Synode.

https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/77597.html

https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/schwerpunkt/papstfranziskus/article/77362.html

https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/77456.html


 Papst Franziskus

will mit großer Behutsamkeit und Achtung die Kirche führen

https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/schwerpunkt/papstfranziskus


 


 Projekt „Schöpfungsverantwortung“Papst Franziskus ruft uns alle auf, „Hüter der Schöpfung Gottes“ zu sein.Doch leider scheinen das nicht alle Menschen gehört zu haben und unsereErde wird zunehmend schlecht behandelt.

Laut Bibel ist die Schöpfung einGeschenk Go\es, somit sollten geradewir als Christen verantwortungsvolldamit umgehen.Um dem Aufruf des Papstes gerecht zuwerden und um Lösungen zu suchen,wie unsere Umwelt geschützt werdenkann, widmet sich eine Gruppe desSeelsorgeraums St. AugusJnus nundiesem Thema. Ähnlich wie bei demMissions-Projekt im letzten Jahr werdenverschiedene Veranstaltungen ange-boten, die abwechselnd in den dreiPfarren abgehalten werden. EineÜbersicht des vielfälJgen Programmskönnen Sie bereits dem Folderentnehmen, genauere InformaJonenfinden Sie auf den Homepages derPfarren und zeitgerecht auf Plakaten.Zusätzlich zu den Veranstaltungen imFolder nimmt jede Pfarre mit all ihrenGruppen das Jahresthema auch zumAnlass, sich genauer mit der Schöpfungund deren Bewahrung zu beschäPigen.Neben speziellen Messen, Andachten,umwelhreundlichen Festen, passendenFürbi\en und vielem mehr, werdenauch diverse Projekte umgesetzt.Wir laden Sie deshalb ein, sich imkommenden Jahr gemeinsam mit unsmit dem Thema Schöpfung undUmweltschutz zu beschäPigen. Denn wir alle, ich und du, müssen unseremPlanten helfen.

Franziskusgarten in EdlitzEin Beispiel für ein Projekt der PfarreEdlitz ist die Schaffung einesFranziskusgartens.Hinter dem Pfarrhof befindet sich eineebene Fläche, die bisher nicht genutztwurde. Ein Team der Pfarre wird nun biszum Winter das Grundstück vonSträuchern und wilden Pflanzenbefreien, die Zugänge sichern und denBoden umgraben. Im Frühjahr 2020wird der Garten dann angelegt undbepflanzt. Beerensträucher zumNaschen, Kräuter zum Riechen,Sitzgelegenheiten zum Verweilen, alldas sind angestrebte Ziele. Der Gartensoll ein friedlicher Ort für alle werden:Rastplatz bei Spaziergängen; Treffpunkt für Gruppen der Pfarre; ein Ort an dem einem bewusst wird, wie schön Gottes Schöpfung eigentlich ist.
                                                                                                                                      Prisca Mayer

 


Franz Fischler: „Freiheit braucht vernünftige Regeln“

 

Franz Fischler: „Es gibt keine Freiheit auf Kosten der Freiheit anderer Menschen.“

 https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/76310.html


Wunder Wasser

Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung "Heute" am 16.August 2019

Gedanken des Kardinals zum Thema


Unruhestifter im Glauben

Meister Eckhart und das Brennen der Seele in Gott

Weil seine deutschen Predigten zur Ketzerei verleiten hätten können, eröffnete der Erzbischof von Köln ein Inquisitionsverfahren gegen den Meister

zum Thema


„DAS BÖSE WANDELT IMMER SEIN GESICHT“

 Psychiater und Psychotherapeut Reinhard Haller im Sommergespräch. Über das Böse und die Wirkkraft der Wertschätzung.

zum Thema


Amazonien - spirituell Wandel gestalten

von der Tagung im Schloss Puchberg bei Wels

 


„Die Mondlandung war ein Ausdruck des Menschseins“

 mehr dazu im Sonntag

 

Schöpfungsverantwortung - Amazonien-Synode

Ein weltkirchliches Ereignis im Oktober 2019 wirft seine Schatten voraus: Die Amazonien-Synode. In der Vorbereitung legte Papst Franziskus, wie schon anderen Gelegenheiten, großen Wert darauf, dass die Betroffenen und ihre Bedürfnisse gehört werden. Mehr als 85.000 Menschen v.a. aus dem Amazonasgebiet haben sich im Vorbereitungsprozess beteiligt. Es geht – ganz im Sinn der Enzyklika „Laudato Si“ - um das Hinhören auf den Schrei, der aus dem Amazonasgebiet emporsteigt und auf dem ganzen Planeten widerhallt: Ein Schrei der Menschen, die ihr Leben bedroht sehen, und ein Schrei der Erde bzw. Natur, die Gewalt erleidet.

 

Schon auf diese Weise geht von der Synode ein Zeichen aus, das für die ganze Weltkirche Bedeutung hat – sich von einer „allmächtigen“ und zentralistischen zu einer hörend-dialogischen und dienenden Kirche zu wandeln, welche die religiösen, kulturellen, ökologischen und gesellschaftlichen Bedingungen vor Ort ernst nimmt. Die Synode wird grundsätzliche Fragen angehen, die nicht nur das weit entfernte „Rand“-Gebiet Amazonien (das sich über 9 Staaten erstreckt), die indigenen Völker der Region und den Regenwald betreffen. Erwin Kräutler meinte jüngst in Vorarlberg, kurz, bevor es für ihn wieder nach Rom zu den Vorbereitungsarbeiten zur Synode ging: „Wir müssen verstehen, dass die Amazonien-Synode eine Angelegenheit der ganzen Welt ist. Es geht hier wirklich um Sein oder Nicht-Sein. Denn, wenn Amazonien nicht mehr leben kann, dann sitzen auch alle anderen auf einem absterbenden Ast. Warum? Weil Amazonien eine regulierende Funktion für das Weltklima hat. Während wir uns auf die Synode vorbereiten, geht es tüchtig weiter mit der Abholzung des Regenwaldes und die derzeit herrschende Regierung hat uns auch schon wissen lassen, dass sich die Welt nicht in die Angelegenheiten Brasiliens einzumischen habe.“

 

Doch auch die dortigen pastoralen Nöte betreffen uns genauso wie die ökologische Krise. Anja Appel von der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission: “Amazonien ist ein Spiegel, der uns die Dringlichkeit einer radikalen pastoralen, sozialen und ökologischen Neuorientierung deutlich vor Augen hält. Die Krise und Tragik Amazoniens ist Folge der Krise unseres globalisierten zerstörerischen Wirtschaftssystems und Lebensstils.“

 

Um diese lebensnotwendigen „neuen Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“ (so der Untertitel der Synode) umzusetzen, braucht es ein Bewusstsein der Zusammengehörigkeit als Weltkirche - als weltweite Glaubens-, Lern- und Solidargemeinschaft von Wien bis Amazonien: „Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um gemeinsam unser Gemeinsames Haus zu hüten“ heißt es im Vorbereitungsdokument des universalkirchlichen Ereignisses. Das sehen auch wir vom Referat Weltkirche unseren Auftrag und werden - vernetzt mit anderen weltkirchlichen Einrichtungen - daran arbeiten, die Erkenntnisse der Synode wirksam in unseren Diözesanprozess einzubringen.

 

Denn es gibt nur eine Krise, die uns alle, unsere ganze Weltkirche und unsere Erde betrifft. In diesem entscheidenden Moment („Kairos“) gilt es, diese aus der Kraft unseres Glaubens gemeinsam und entschlossen anzugehen, um glaubwürdig Kirche zu sein, mit einer ganzheitlichen Umkehr ernst zu machen und – in unserer weltkirchlichen Verantwortung - ein „gutes Leben für ALLE“ zu ermöglichen: „Wir hoffen, dass diese Synode ein konkreter Ausdruck der Synodalität einer Kirche im Aufbruch wird, damit das Leben in Fülle, das Jesus der Welt brachte, bei allen ankommt, und besonders bei den Armen.“ (Synoden-Arbeitsdokument, Nr. 147)

 

Allen unseren Mitstreitern und treuen Lesern wünschen wir einen erholsamen Sommer!

 

Christian Zettl, Roland Reisenauer und Claudia List

vom Referat Weltkirche

 


WARUM HABGIER UNS ALLE BETRIFFT

Wenn ein Mensch nichts Bereicherndes in seinem Leben hat, dann bereichert er sich an Materiellem.

zum Artikel

 

DER ZORN GEHÖRT ZU UNS MENSCHEN DAZU

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HOCHMUT KOMMT VOR DEM FALL

Hochmut gilt im Christentum als eine der zentralen Sünden und wird umgangssprachlich oft auch als Todsünde bezeichnet. Doch wem und warum schadet Hochmut? Wo hört gesundes Selbstbewusstsein auf? Und: Haben wir alle den Hang dazu, manchmal hochmütig zu sein?

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 Europa braucht dich

An diesem Sonntag, 26. Mai, finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Warum es für uns Christen ein wichtiges Anliegen sein muss, zur Wahl zu gehen, erklärt der österreichische Europa-Bischof Ägidius Zsifkovics.


 

 

Fasten mit Freunden: Die Boomerang Challenge-App

Check doch mal deine Gewohnheiten: Welche belasten und bremsen dich? Und was kommt in deinem Leben zu kurz? Die "Boomerang Challenge App" hilft dir, Vorsätze einzuhalten.

https://www.meinplan.at/blog/fasten-mit-freunden-die-boomerang-challenge-app-414


 

 

Bildungswerk-LeiterInnen - Newsletter Industrieviertel Februar 2019

Inhaltsverzeichnis

·  Vorschau: Regionaler Bildungstag, Basics, Regionaltreffen

·  Veranstaltungs-Tipps aus der Region

 

Basics

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Mag.Christian Zettl

 

Katholisches Bildungswerk Wien

Regionalstelle Industrieviertel

Domplatz 1

2700 Wiener Neustadt

 

T:   02622/29131-5033

T:   0664/6101263

M: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

I:    www.bildungswerk.at


Ordnung halten: gemeinsam schaffen wir mehr

ordnung halten - meinefamilie.at

Viele Eltern beschweren sich, dass sie ständig hinter ihren Kindern her räumen müssen. Aber ist es wirklich notwendig? Schaffen manche Kinder keine Ordnung zu machen, oder sind die Eltern daran schuld? Und wie erziehe ich mein Kind zu einem ordentlichen Menschen?

Vor ein paar Tagen führte mich mein 20 Monate alter Sohn in sein Kinderzimmer. Stolz zeigte er mir, wie er alle seine Autos in die Kiste gegeben hat, in die sie rein gehören. Ich war unendlich stolz. Denn ich versuche ihn immer wieder in den Prozess des Aufräumens einzubinden. Manchmal geht es besser, manchmal gar nicht. Aber ich gebe nicht auf und versuche ein gutes Vorbild zu sein.

Spannender Alltag

Während das Ausräumen des Geschirrspülers für mich eine langweilige und lästige Tätigkeit ist, rennt mein Sohn begeistert jedes Mal in die Küche, wenn ich ihn frage, ob er mir helfen will. Eine Gabel nach der anderen holt er raus und gibt mir diese in die Hand. Manchmal hilft er, bis ich ganz fertig bin, manchmal rennt er nach kurzer Zeit wieder davon. So oder so, seine Hilfe finde ich sehr süß, auch wenn es ewig lange dauert fertig zu werden. Aber wieso soll ich ihm diese Freude nehmen? Während viele Tätigkeiten im Haushalt für uns nur noch automatisch ablaufen, sind sie für unsere Kinder die spannendsten Sachen auf der Welt. Deshalb macht es wenig Sinn schnell etwas alleine fertig zu machen. Denn damit nehmen wir den Kindern eine tolle Beschäftigung. Und sie erfahren auch das tolle Gefühl nicht, dass sie etwas geschafft haben und dass sie in der Familie eine wichtige Aufgabe erfüllen. Uns mag es viele Nerven kosten, wenn das Kind langsam und Löffel für Löffel den Geschirrspüler ausräumt, aber für das Kind bedeutet es ein richtiges Erlebnis.

Richtige Motivation, klare Anweisungen

„Räume dein Zimmer auf!“ Diesen Satz hörte ich als Kind gefühlte hunderttausend Mal. Am Ende kam meine Mutter rein und zeigte mir noch hundert Sachen, die ich vergessen habe. Voll frustrierend. Deshalb half ich später lieber meinem Papa bei den „Männersachen“, als meiner Mama beim Aufräumen. Kinder brauchen klare Anweisungen und Mithilfe. „Räume deine Autos in die grüne Kiste!“ Kling doch viel eindeutiger und das Kind weiß sofort, was wir von ihm erwarten. Machen wir daraus einen Wettbewerb, wird es gleich  lustiger. Man kann die Autos auch in die Kiste einparken, oder daraus ein Suchspiel machen. „Wo ist das blaue Auto mit dem schönen Sticker auf dem Dach?“ Wird das Auto gefunden, landet es in der Kiste.

 

 

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Ordnung muss sein! Wirklich?

Übertriebene Ordnung um jeden Preis zu halten sorgt für viel Frustration und Ärger. Muss wirklich jeden Abend alles weggeräumt werden? Darf die schöne Eisenbahn nicht ein paar Tage mitten im Zimmer liegen bleiben? Für Kinder ist es wichtig, dass sie Orte haben, wo ihre nicht fertig gespielte Sachen liegen bleiben können. Spielt mein Kind tagelang mit seinem Lego, muss ich seine Bauwerke nicht täglich auseinandernehmen und wegräumen. Man kann statt dessen eine kleine Ausstellung daraus machen und am Abend den Papa durch diese Ausstellung führen. Ein wenig Kreativität und Verständnis für die kindliche Welt schadet nicht.

 
Bleistift

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Lasst eure Kinder in Ruhe spielen

MEHR ERFAHREN

Kinder schaffen eigene Ordnung

Manchmal ist es für uns unverständlich, dass die Puppe in die Kiste zu den Autos gehört. Aber auch Kinder haben ihre Vorstellung von Ordnung und diese sollte man akzeptieren. Vielleicht passt die Puppe auf die Autos auf. Es ist besser mit den Kindern  zu reden, bevor das ganze Zimmer umgeräumt wird. Vielleicht kommen überraschende Erklärungen zum Vorschein.

Wie bei allem, auch hier heißt es: GEDULD! Kinder brauchen mehr Zeit, könne sich oft nicht so lange auf eine Sache konzentrieren und erkunden gerne Dinge, die sie wegräumen sollten. Last euch Zeit! Dann klappt es auch mit dem Aufräumen immer besser.


 

rimage

Wir müssen mehr "out off the box" denken


„Die Bibel ist Trost, Kompass und Herausforderung“


Schöpfungsmonat September

 

Achtsamkeit auf die Schöpfung - Glyphosat


ÖSTERREICH VERFEHLT QUOTE BEI DER ENTWICKLUNGSHILFE WEIT


https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/magazin/buecher/article/64222.html


Schöpfungsverantwortung

Wir Christen tragen auch eine hohe Verantwortung für alle von Gott geschaffenen Werke. Für die Erde, die uns trägt und nährt gilt dies ganz besonders. Daher gebührt dem Schöpfer Lob und Dank und unsere Kraft, um dieses großartige Werk nicht zu schädigen.

Katholische und orthodoxe Kirche zum Tag der Schöpfungsverantwortung


 Bibelübersetzung

Die neue Einheitsübersetzung

Stellungnahme Card. Christoph Schönborn zu einem Artikel der Kronenzeitung vom 24. Dezember 2017


100 Jahre Fatima

Heiligsprechung am 13. Mai 

 Papst Franziskus spricht am 13. Mai die Hirtenkinder Francisco und Jacinta Marto heilig. Die Botschaft von Fatima - besonders Gebet um Frieden - hat sich seit der Proklamation des Mariendogmas 1950 und dem Attentat auf den hl. Papst Johannes Paul II. weltweit verbreitet.

https://www.erzdioezese-wien.at/site/glaubenfeiern/spirituelles/grossechristen/heiligsprechungenfatima/article/56889.html


 

 

Amoris Laetitia: Sechs zentralen Punkte

Nicht immer nur Rom, Realismus, Es geht um die Liebe, Eingliederung aller, Das Gewissen und Wider das öffentliche Gezerre, das sind für Radio Vatikan die sechs entscheidenden Punkte im Papstschreiben Amoris Laetitia.


Ich „empfehle nicht, es hastig ganz durchzulesen“: Papst Franziskus legt dem schnellen Interesse Zügel an, gleich zu Beginn des Dokumentes Amoris Laetitia erklärt er, warum der Text so umfangreich geworden ist, und warnt vor einem zu schnellen Suchen und Lesen. Um sich aber in diesem, wie der Papst sagt, umfangreichen Text orientieren zu können, geben wir hier einen Überblick über die wichtigsten Punkte der Apostolischen Exhortation.

 

1. Nicht immer nur Rom

„Nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen (müssen) durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden“ (AL 3). Gleich zu Beginn gibt der Papst einen der Schlüssel für den Umgang mit der Wirklichkeit an: Lösungen kommen nicht ausschließlich ‚von oben’. Dahinter steht die Idee der Inkulturation, das heißt, vor Ort können Lösungen anders aussehen als im Nachbarland oder in einem anderen Kulturkreis, weil die Umstände andere sind.

 

2. Realismus

Es sind „Urteile zu vermeiden, welche die Komplexität der verschiedenen Situationen nicht berücksichtigen“. Dem Papst geht es um den Blick auf die Wirklichkeit, nicht auf das Ideal. Ohne Aufmerksamkeit für die Realität kann man weder die Bedürfnisse der Gegenwart noch den Ruf des Heiligen Geistes verstehen, heißt es im Text. Realismus helfe dabei, „ein allzu abstraktes theologisches Ideal der Ehe (...), das fast künstlich konstruiert und weit von der konkreten Situation und den tatsächlichen Möglichkeiten der realen Familien entfernt ist“, zu vermeiden (AL 36). Idealismus führt dazu, dass die Ehe nicht als das gesehen wird, was sie ist, nämlich ein „dynamischer Weg der Entwicklung und Verwirklichung“ (AL 37).

 

3. Es geht um Liebe

Das zentrale Kapitel – wie der Papst es bezeichnet – ist das Kapitel über die Liebe, wobei der Papst das Wort „amor“ benutzt, nicht das der Nächstenliebe nähere Wort „caritas“. Es geht um alle Aspekte der Liebe, von Verlässlichkeit und Hingabe über Leidenschaft und Erotik bis zum Wandel im Alter und zum Tod. Sexualität zum Beispiel wird „als eine Teilhabe an der Fülle des Lebens in seiner (Christi) Auferstehung erlebt“, es herrscht ein positiver Grundton vor. Der Papst betont, dass „im Wesen der ehelichen Liebe selbst die Öffnung auf die Endgültigkeit hin vorhanden ist“ (AL 123), und zwar in der ganzen Weite der Ehe, im „Miteinander von Wonnen und Mühen, von Spannungen und Erholung, von Leiden und Befreiung, von Befriedigung und Streben, von Missbehagen und Vergnügen“ (AL 126).

 

4. Eingliederung aller

„Es geht darum, alle einzugliedern; man muss jedem Einzelnen helfen, seinen eigenen Weg zu finden, an der kirchlichen Gemeinschaft teilzuhaben, damit er sich als Empfänger einer unverdienten, bedingungslosen und gegenleistungsfreien Barmherzigkeit empfindet“ (AL 297). Pastoral ist nicht einfach die Umsetzung von Regeln in die Praxis, sie muss vom Einzelnen in seiner jeweiligen Situation ausgehen. Die Perspektive dazu ist die, alle – dieses Wort betont der Papst – zu integrieren.

 

5. Das Gewissen

„Wir sind berufen, die Gewissen zu bilden, nicht aber dazu, den Anspruch zu erheben, sie zu ersetzen“ (AL 37). Zu einer Erwägung im Gewissen gehören der Blick auf die Lehren Christi und auf die Tradition der Kirche, zu leichte und zu harte Lösungen gleichermaßen sind Verrat an der konkreten Lebenssituation. Außerdem ist aber der Einzelne zu respektieren, im Gewissen ist er allein mit Gott. Das erklärt auch, weshalb das Dokument keine neuen Regeln vorgibt: „Wenn man die zahllosen Unterschiede der konkreten Situationen (…) berücksichtigt, kann man verstehen, dass man von der Synode oder von diesem Schreiben keine neue, auf alle Fälle anzuwendende generelle gesetzliche Regelung kanonischer Art erwarten durfte. Es ist nur möglich, eine neue Ermutigung auszudrücken zu einer verantwortungsvollen persönlichen und pastoralen Unterscheidung der je spezifischen Fälle“ (AL 300).

 

6. Wider das öffentliche Gezerre

„Die Debatten, wie sie in den Medien oder in Veröffentlichungen und auch unter kirchlichen Amtsträgern geführt werden, reichen von einem ungezügelten Verlangen, ohne ausreichende Reflexion oder Begründung alles zu verändern, bis zu der Einstellung, alles durch die Anwendung genereller Regelungen oder durch die Herleitung übertriebener Schlussfolgerungen aus einigen theologischen Überlegungen lösen zu wollen“ (AL 2). Dem Papst ist bewusst, was für einen Begleitlärm die Synode hatte, innerkirchlich und auch medial. Bereits in seinen beiden Abschlussreden hatte er das kritisiert, in Amoris Laetitia benennt er diesen Umstand noch einmal deutlich. Hinter der Kritik steckt auch eine Aufforderung: nicht hektisch zu lesen, nicht die Debatte zu überspitzen, sondern ruhig und betrachtend die einzelnen Themen und Teile des Textes durchzugehen.

 

 

(49830)

erstellt von: Radio Vatican

 

Gemeinsame Erklärung von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill von Moskau

https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/48671.html


 

Kinder brauchen in multikultureller Gesellschaft Orientierung

http://www.meinefamilie.at/kindern-von-gott-erzaehlen/


 

Kirche in Österreich
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor


 

Umweltenzyklika des Papstes

In seiner neuesten Enzyklika will Papst Franziskus alle Menschen ansprechen und sie aufrütteln, mehr Verantwortung für die Schöpfung zu zeigen. Der Raubbau an Mutter Erde bringt nur einem kleinen Teil der Weltbevölkerung Wohlstand, für den weitaus größten Teil der Menschen und der Lebewesen dieser Erde kommt es zum Entzug der Lebensgrundlagen. Im Anschluss findest du die Enzyklika "laudate si" im ganzen Wortlaut:

http://w2.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20150524_enciclica-laudato-si.html


 

Über die Maiandacht

 


 

 

 

Kreuzweg und Osterei                                                

Wer mit Kindern über Ostern sprechen möchte, der kann sich einiger „Hilfsmittel" bedienen. Mit Kindern über Ostern zu sprechen, fällt Erwachsenen nicht immer leicht. Denn auch wenn am Ende steht, dass das Leben den Tod besiegt, wirft das Osterfest doch auch Themen wie Angst, Einsamkeit, Enttäuschung, Gewalt und Tod auf. Einfacher wird es, wenn man sich verschiedenster „Hilfsmittel“ bedient, anhand derer über das biblische Geschehen gesprochen werden kann. Der Kreuzweg in der eigenen Pfarrkirche könnte etwa so ein „Hilfsmittel“ sein. Einen ganz besonderen Kreuzweg, der seit Jahrhunderten Anziehungspunkt für Jung und Alt ist, findet man rund um die Kalvarienbergkirche auf dem Sankt-Bartholomäus-Platz 3, in Wien 17 (Öffnungszeiten: bis 5.4. tägl. von 10 – 17.30 Uhr). Es handelt sich dabei um keinen traditionellen Kreuzweg mit den üblichen 14 Stationen, sondern einen Kreuzweg, der die Erlösung des Menschen und die damit verbundene Wandlung seiner sieben Hauptsünden in Tugenden thematisiert. Ein schweres Thema für Kinder, zugegeben, aber die „Kreuzwegbilder“ in Hernals – lebensgroße, bunte, expressionistische Reliefs – eignen sich hervorragend auch für kleinere Kinder. Auf das Ei gekommen Auch Ostersymbole und Bräuche können helfen, dem Kern der Sache näher zu kommen: Die Palmkätzchen, die nach dem Winter rasch blühen; die Eier, die von außen hart sind, aus denen aber Leben kommen kann – das alles symbolisiert, dass das Leben den Tod besiegt. Dem Osterei von seiner genussvollen Seite nähern, kann man sich in den Osterferien zum Beispiel im Volkskundemuseum im 8. Bezirk. Unter dem Titel „Veilchen-Saatgut-Zwiebelschalen“ wird es auch darum gehen, was Zwiebelschalen mit Ostereiern zu tun haben.
erstellt von: Der Sonntag / Andrea Harringer 25.03.2015

 

Nein zur neuen Vergötterung des Geldes

55. Einer der Gründe dieser Situation liegt in der Beziehung, die wir zum Geld hergestellt haben, denn friedlich akzeptieren wir seine Vorherrschaft über uns und über unsere Gesellschaften. Die Finanzkrise, die wir durchmachen, lässt uns vergessen, dass an ihrem Ursprung eine tiefe anthropologische Krise steht: die Leugnung des Vorrangs des Menschen! Wir haben neue Götzen geschaffen. Die Anbetung des antiken goldenen Kalbs (vgl. Ex 32,1-35) hat eine neue und erbarmungslose Form gefunden im Fetischismus des Geldes und in der Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne ein wirklich menschliches Ziel. Die weltweite Krise, die das Finanzwesen und die Wirtschaft erfasst, macht ihre Unausgeglichenheiten und vor allem den schweren Mangel an einer anthropologischen Orientierung deutlich – ein Mangel, der den Menschen auf nur eines seiner Bedürfnisse reduziert: auf den Konsum. 56. Während die Einkommen einiger weniger exponentiell steigen, sind die der Mehrheit immer weiter entfernt vom Wohlstand dieser glücklichen Minderheit. Dieses Ungleichgewicht geht auf Ideologien zurück, die die absolute Autonomie der Märkte und die Finanzspekulation verteidigen. Darum bestreiten sie das Kontrollrecht der Staaten, die beauftragt sind, über den Schutz des Gemeinwohls zu wachen. Es entsteht eine neue, unsichtbare, manchmal virtuelle Tyrannei, die einseitig und unerbittlich ihre Gesetze und ihre Regeln aufzwingt. Außerdem entfernen die Schulden und ihre Zinsen die Länder von den praktikablen Möglichkeiten ihrer Wirtschaft und die Bürger von ihrer realen Kaufkraft. Zu all dem kommt eine verzweigte Korruption und eine egoistische Steuerhinterziehung hinzu, die weltweite Dimensionen angenommen haben. Die Gier nach Macht und Besitz kennt keine Grenzen. In diesem System, das dazu neigt, alles aufzusaugen, um den Nutzen zu steigern, ist alles Schwache wie die Umwelt wehrlos gegenüber den Interessen des vergötterten Marktes, die zur absoluten Regel werden. Aus Evangelli Gaudium 55 - 56 erstellt von: Papst Franziskus


 

 

Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten!

Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist.

Papst Franziskus in Evangelii Gaudium 49

 


 

Informationen über Glauben, Personen und Wissenswertes in den Dekanaten Kirchberg am Wechsel und Kirchschlag

http://www.erzdioezese-wien.at/

 

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